Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
518 : Die Pile. 
Staphylinen. 
Deleaster dichrous GRAY. — Laboulbenia vulgaris PEYRITSCH, l. c. 
6. Von Aderflüglern (Hymenoptera) sind bereits zahlreiche Vertreter be- 
kannt, welche an der Cordyceps-Krankheit leiden, nur wenige fallen anderen 
Pilzen zum Opfer, so eine Vespide, Polistes gallica, in deren Blute Con Zellen 
eines Zntomophthora-ähnlichen Schmarotzers vorfand, unsere Honigbiene (Apis 
mellifica), in deren Magen (und auch im Blut) LEUKART Mycel und Conidien 
eines Oidium-artigen Schimmels, HorrFMANN!) eine Kopfschimmelart (Mucor meli- 
tophthorus HOFFM.) nachwies; und eine Blattwespe (Zenthredo-Art auf Alnus), 
welche FRESENIVS?) mit seiner Znzomophthora Tenthredinis behaftet sind. 
Auf Ameisen kommen vor Cordyceps formicivora auf Formica ligniperda 
LaTR., C. wnilateralis TULASNE (auf einer brasilianischen) und C. myrmecophila 
CES. (auf einer italienischen). 
Letzterer Pilz wurde auch auf einer Schlupfwespenart (Zchneumon) gesehen, 
Wespenartige (Vespa vulgaris und V. crabro) bewohnen Cordyceps sphecophila 
(KrorzscH) TULASNE?) und Cordyceps Ditmari QUÉLET. Larven von Blattwespen 
(Tenthredo-Arten) werden von C. entomorrhiza TULASNE befallen. 
Unter den Aderflügeln scheint selten vorzukommen eine Muscardine 
(Botrytis tenella), von Saccarpo?) fir Vespa angegeben, 
bekannt. 
Fürdie Abtheilung der Weichthieresind durch die Untersuchungen KOLLIKER's 5) 
und WEpL’s®) viele Fälle von pilzartigen Bildungen eruirt, und zwar treten die 
letzteren localisirt auf die als »Schalen« bekannten Hartgebilde auf, wo sie sich 
oft in reicher Entwickelung finden. Die die bekannte Festigkeit dieser Organe 
bedingende massenhafte Einlagerung von Kalk stellt der Ausbreitung der Mycel- 
systeme insofern kein Hinderniss dar, als letztere allen Erfahrungen nach Säure 
abzuscheiden die Fähigkeit besitzen. Merkwürdigerweise ist die Erscheinung bis- 
her nur für meerbewohnende Mollusken, nicht aber für Süsswasserformen nach- 
gewiesen worden, und selbst bei fossilen Meeresbewohnern wiedergefunden, 
Auf die Pilznatur weisen ausser der ganzen Art der Verzweigung namentlich die 
Anastomosenbildung und das Vorkommen von sporangienartigen Entwickelungs- 
zuständen hin, was auch für die genannten Spongien und Polythalamien 
gilt, von einigen zweifelhaften Fällen abgesehen, wo streng dichotome Ver- 
zweigung vorliegt und es sich vielleicht um Algen handelt. Ob die beschriebenen 
Pilzbildungen obligat-parasitischen Charakter haben oder sich 
eindringende Saprophyten erweisen, wissen wir nicht. 
Von Muscheln (Acephalen), welche mehr oder weniger reichlich Schalen- 
pilze führen, sind durch K6LLIKER und WEDL ermittelt: Anomia ephippium, Cleido- 
thaerus chamoides, Lima scabra, Arca WNoae, Thracia distorta, Ostrea edulis 
vorerst nur aus Italien 
als gelegentlich 
1) Hedwigia, Bd. I, pag. 117. 
?) Abhandl. d. Senkenberg. naturforsch. Gesellschaft Bd. II, pag. 205. 
3) L c. Eine amerikanische Wespe, Polistes americana ist auf Jamaika mit derselben Species 
behaftet gefunden. (Vergl. LEBERT, Zeitschr. f. wissensch. Zoologie. Bd. 9, 1838. pag. 441 
bis 450.) 
4) Sylloge fungorum 1V, pag. 119. 
$) Ueber das ausgebreitete Vorkommen von pflanzlichen Parasiten in den Hartgebilden 
niederer Thiere. Zeitschr. f. wissensch. Zool. Bd. ro, 1859, pag. 223—227. 
6) Ueber die Bedeutung der in den Schalen von manchen Acephalen und Gasteropoden 
vorkommenden Kaniüle. Sitzungsber. d. Wiener Akad. Bd. 33, 1850. 
     
  
  
  
  
    
    
   
    
     
    
  
    
  
  
  
    
   
   
  
  
  
	        
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