Full text: Handbuch der Botanik (Vierter Band)

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Abschnitt V. Biologie. 531 
etc. geschädigt werden. Diese Bedingungen sind nur bei den niedersten Thieren 
zu finden und darum hat die Forschung der Mycosen hier ihre Haupthebel anzu- 
setzen. Erst wenn hier eine grössere Reihe von Resultaten gewonnen worden 
sind, dürfte es möglich sein, den Kampf zwischen Thierzelle und Pilzzelle im 
Körper der höheren ‘Thiere einer tieferen Beurtheilung zu unterziehen. 
Dass in der That das Studium der Mycosen der niederen 'Thiere hóchst 
werthvolle Aufschlüsse zu bringen vermag, zeigt bereits die treffliche Untersuchung 
MzrscHNIKOFF's betreffend die Sprosspilzkrankheit der Daphnien. Ihre Ergebnisse 
sind folgende: 
In der Leibeshóhle der Thiere findet man in den früheren Perioden der 
Krankheit nur Sprosszellen, wührend in spáteren Stadien die gestreckt-keuligen 
Schläuche vorherrschen, die je 1 nadelfórmige Ascospore enthalten. In den an 
Hefekrankheit gestorbenen Daphnien sind nur reife Asci vorhanden, welche nun 
von gesunden Individuen verschluckt werden. 
Die Schlauchmembran lóst sich im Verdauungscanal der Thiere auf und 
die auf diese Weise frei gewordenen nadelfórmigen Sporen dringen in Folge der 
peristalischen Bewegungen des Darmes mit ihren sehr spitzen Enden theilweise 
in die Darmwand resp. durch dieselbe hindurch in die Leibeshóhle. So- 
bald sich eine solche Nadel in die letztere halb oder ganz einschiebt, heften sich 
sofort ein oder mehrere Blutkörperchen an sie fest, um den Kampf gegen 
den Eindringling zu beginnen. Die Blutzellen setzen sich so fest an die 
Spore, dass sie nur selten vom Blutstrom fortgerissen werden. In diesem Falle 
werden sie durch neue Blutkórperchen ersetzt, sodass schliesslich in der Mehr- 
zahl der Fälle die Spore doch von ihnen mehr oder minder vollständig um- 
hüllt wird. Hin und wieder verschmelzen die Blutzellen um die Spore zu 
einem Plasmodium (einer sogenannten Riesenzelle). An der umhüllten Spore 
machen sich nach einiger Zeit stets auffällige Veränderungen bemerkbar. 
Sie verdickt sich zuerst, nimmt hellgelbe Farbe an und erhált zackige Contouren. 
Dann schwillt sie an mehreren Stellen zu rundlichen oder unregelméssigen Blasen 
an, welche eine braungelbe Farbe annehmen, wáhrend der noch nicht deformirte, 
noch stabfórmige Theil heller und gelblicher erscheint; noch spáter zerfàllt die 
ganze Spore in unregelmissige, braungelbe, dunkelbraune und fast schwarze grosse 
und kleine Körner, deren Zugehörigkeit zu den früheren zierlichen Sporen nur 
durch die Uebergangsstufen bestimmt werden kann. Um diese Zeit sind die 
Blutkórperchen zu einem feinkórnigen Plasmodium vereinigt, welches die Fàáhig- 
keit amoeboider Bewegung noch behalten hat. Dass die beschriebenen Ver- 
ünderungen der Sporen von der Einwirkung der Blutkórperchen herrühren, geht 
daraus hervor, dass wenn eine Spore nur zur Hálfte in die Leibeshóhle ragt, zur Hälfte 
aberin der Darmwand stecken bleibt, allein die erstere Hälfte, an der die Blutkörperchen 
sitzen, deformirt und zum Zerfall gebracht wird Dieser Zerstórungsprocess 
beruht nach M. wahrscheinlich auf der Abscheidung eines flüssigen Secrets seitens 
der Blutkörperchen. 
In Fällen, wo in die Leibeshöhle eine zu grosse Anzahl von Sporen gelangt, 
als dass sie alle von Blutzellen zerstört werden könnten, kommt die Krankheit‘ 
zum Ausbruch. Die Sporen keimen dann aus und schnüren vegetative Sprosse 
ab, die sich vermehren und die Daphnie immer mehr inficiren. An Punkten, 
Wo das Blut minder stark circulirt, bilden sich fórmliche Haufen von Sprosszellen. 
Auch solche Conidien werden von den Blutzellen aufgenommen und faktisch ab- 
getódtet, und oft verschmelzen solche Blutkórperchen gleichfalls zu Plasmodien. 
      
   
  
   
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
   
  
   
   
   
  
   
   
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
   
    
   
   
   
  
   
  
   
  
   
   
  
   
    
   
    
    
 
	        
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