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544 Die Pilze.
flavida, die nach BROOME von Hypocrea alutacea, und Helvella infula, welche nach
KARSTEN (Hedwigia. 1884, pag. 18) von Sphacronema Helvellae befallen wird.
B. Der Pyrenomyceten.
Den Mehlthaupilzen (Erysipheen) stellt ein kleiner, nur in Conidienfrüchten
fructificirender Mycomycet nach!), den DE BAry Czcinnobolus Cesatii nannte. Seine
Hyphen durchziehen die Mycelfäden und Conidienträger jener Pilze und fructi-
ficiren in deren Schlauchfrüchten sowohl, als selbst in den winzigen Conidien (s.
Fig. 41). Es werden fast alljährlich unglaubliche Mengen von Conidien und
Schlauchfrüchten der Erysipheen vernichtet und dadurch deren starke Verbreitung
bis zu einem gewissen Grade eingeschránkt.
Verschiedenen Reprásentanten der Sphaeriaceen sollen, was allerdings noch
sicher zu stellen ist, gewisse Nectriaceen gefährlich werden. Es werden
angegeben: Nectria Episphaeria (Tope) auf Diatrype Stigma, Xylaria-, Hypo-
xylon-, Eutypa-, Valsa-, Ustulina-, Cucurbitaria-Arten; Nectria Purtoni (GrEy.)
auf Valsa abietis, Nectria lasioderma auf Valsa lutescens, Nectria Magnusiana Ream
auf Diatrypella favacea; Calonectria Massariae (Mass.) auf den Miindungen der
Perithecien von Massaria ingquinans, Nectria minute B. u. C. auf verschiedenen,
Alnusrinde bewohnenden Sphaeriaceen; Calonectria cerea (B.Br.) auf Diatrype
Stigma, Nectriella perpusilla (MONT.) auf Xylaria allantodia.
In den Stromata resp. Perithecien von Z”hyridum vestitum und Valsaria insitiva
hat SACCARDO in Italien seine Fasserinula candida, ebenfalls eine Sphaeriacee,
parasitirend vorgefunden.
Die Sclerotien des Mutterkorns (Claviceps purpurea und Cl. microcephala)
werden häufig, wenn sie noch auf den Grisern sitzen, befallen und zerstört von
Schimmelpilzen. Unter diesen ist namentlich ein rother nicht selten, den ich auf
den Mutterkórnern vom Mannagras (Glyceria fluitans) besonders häufig antraf.
In ausserordentlich grosser Ausdehnung fallen oft die Pycniden eines in
Pappelrinde lebenden Myrmaecium-artigen Pilzes (Myrmaecium rubricosum?) einem
rosenrothen Schimmelpilz (Z7zcAozAeczum-Species) zum Opfer und werden vollstándig
vernichtet.
Ob die Vermuthung, gewisse Fusarium-Arten, die auf Sphaeriaceen gefunden
wurden, übten parasitische Wirkungen aus, richtig ist, muss vorläufig dahin ge-
stellt bleiben. Man hat Fusarium episphaericum (C. u. E.) und F. obtusum (COOKE)
auf Diatrype-Arten, F. parasiticum WEST. auf Massaria inquinans, Fusarium Cucur-
bitariae (PAT.) auf Cucurbitaria elegans beobachtet. 2)
C. Der Tuberaceen (Triiffeln).
Es sind bisher nur wenige Fille von Triiffelkrankheiten beobachtet, welche
durch Pilze verursacht worden werden. Am häufigsten scheinen noch die Hirsch-
trüffeln (Zlaphomyces granulatus, variegatus und muricatus) pilzkrank zu werden
und zwar durch Cordyceps ophioglossoïdes (EHRH.) und C. capitata HoLmsk), welche
mit ihrem Mycel die Hirschtriiffeln durchwuchern und im Sommer und Herbst
in langen dunklen Keulen fructificiren. Die von TULASNE?) nüher studirte Krank-
heit kommt in allen Ländern Europas, sowie auch in Nordamerika und Borneo vor.
Eine andere Trüffel findet in Melanospora Zobelii Corba ihren Feind. Es ist
1) TULASNE, Selecta fungorum Carpologia I.
2) Vergl. SAccAnDo, Sylloge IV, pag. 708.
?) Selecta fungorum Carpologia IIL pag. 20 u. 22.