Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

   
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876, pag. 8 
Abschnitt VI. Systematik und Entwickelungsgeschichte. 553 
Ein zweites wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen den genannten Pilz- 
gruppen dürfte in der Production von Schwärmsporen liegen, die zwar ge- 
wissen Familien der Phycomyceten, aber keinem einzigen Mycomyceten zu- 
geschrieben werden darf. Aber gerade diese Eigenthümlichkeit tritt uns bei sehr 
vielen Algen entgegen. Sie erklärt sich aus dem Wasserleben, welches die 
Letzteren mit den schwärmsporenbildenden Phycomyceten gemeinsam haben. Die 
Mycomyceten aber sind Luftbewohner. 
Aber nicht bloss hinsichtlich des Thallus und der Zoosporenproduction 
finden sich auffállige Analogieen zwischen Phycomyceten und Algen, sondern auch 
in Betreff der Production von Dauerzellen erzeugenden Apparaten: des 
Zygosporen-Apparats und des Oosporenbildenden. So wie bei den Conjugaten 
unter den Algen zwei sexuell differenzirte Zellen zur Erzeugung einer Zygospore 
zusammenwirken, so auch bei den Zygomyceten unter den Algenpilzen; und wie 
bei Vaucheria, Oedogonium und anderen Algen Oogon und Antheridium sich ver- 
einigen zur Bildung von Oosporen, so auch bei den Oosporeen unter den Algen- 
pilzen. Dabei ist auch die äussere Form dieser Sexualorgane und der Sexual- 
producte in beiden Gruppen eine sehr ähnliche. 
Jedenfalls werden die angeführten Aehnlichkeitsmomente zwischen Phycomy- 
ceten und gewissen Algen lehren, dass der Name »Algenpilze« nicht ohne Be- 
rechtigung gewählt wurde. 
Die Zahl der Repräsentanten stellt sich nach SACCARDO’s Sylloge gegenwärtig 
auf etwa 500. 
Gruppe I. 
Chytridiaceen. 
Die zahlreichen Vertreter dieser Gruppe spielen in der Natur insofern eine 
bedeutsame Rolle, als sie niedere Organismen, insbesondere Algen (chlorophyll- 
grüne Algen, Diatomeen, blaugrüne Algen etc.) aber auch Pilze (z. B. Sapro- 
legniaceen) und niedere Thiere (wie Nematoden, Ráderthiere und Infusorien, ins- 
besondere deren Cysten, Euglenen etc.) in grossem Maassstabe befallen und ver- 
nichten kónnen. Seltener dringen sie in das Gewebe hóherer Pflanzen ein, wenige 
Arten leben rein saprophytisch. Ohne Wasser oder sehr feuchte Substrate kónnen 
sie nicht existiren. Da sie fast durchweg auf den Rahmen einer einzigen Wirths- 
zelle oder gar nur eines Theiles derselben beschránkt bleiben und diese Wirths- 
zellen überdies im Ganzen und Grossen ziemlich geringe Dimensionen haben, 
also auch nur eine sehr beschränkte Menge von Nährstoffen liefern, so tritt im 
Vergleich zu anderen Phycomyceten-Familien die Entwickelung des vegetativen 
Systems (Mycels) erheblich zurück, ist bei gewissen Formen nur noch in An- 
deutungen zu finden und fehlt bei manchen sogar gánzlich. In entsprechend 
grosser Einfachheit erscheint auch die Fructification. Mit Ausnahme mancher 
Cladochytrium-artigen und einiger zweifelhaften Vertreter producirt jedes Individuum 
nur ein einziges fructificatives Organ, entweder ein Schwärmsporangium oder eine 
einfache Dauerspore. Nur bei Polyphagus wirken zur Erzeugung derselben zwei 
Individuen zusammen, ein Vorgang, den man als Sexualact gedeutet hat. Die 
gewóhnlich amoeboiden Zoosporen sind stets mit einer einzigen Cilie und meist 
mit einem fettartigen, bei einigen Arten gefürbten 'Trópfchen versehen. Die 
Dauersporen werden bei der Auskeimung direct oder indirect zu Schwárm- 
Sporangien umgewandelt. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind die Chytridiaceen 
Abkómmlinge von Oosporeen-artigen oder von Zygosporeen-artigen Phyco- 
myceten oder von beiden. Ihre grosse Einfachheit im Baue lässt sich als eine Folge 
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