Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
    
    
   
   
   
   
    
   
   
    
   
  
   
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Abschnitt VI. Systematik und Entwickelungsgeschichte. 557 
ihrer Entleerung durch Vergallertung zu Grunde, wáhrend die Keimkugel sich 
auf Kosten der Wirthszelle vergróssert, erhebliche Veránderungen im Inhalt her- 
vorbringend, wie man bei Spirogyra schon an der Contraction der zuvor spiraligen 
Chlorophyllbànder und des Plasmaschlauches bemerkt (Fig. 66, VIII, X %). Im 
Beginn des Generations-Cyclus werden aus den Keimkugeln immer nur Schwárm- 
sporangien gebildet. Ihre gewóhnlichste Form ist die des Ellipsoids 
(Fig. 66, VIIZ, VII, doch kommen mitunter recht háufig auch kugelige Formen 
vor (Fig. 66, VIL aoc, IX). In ihrem mit stark glänzenden Körnern durchsetztem 
Plasma entstehen ı bis 2 grosse Vacuolen (Fig. 66, VII 2). Gleichzeitig erfolgt 
die Anlage eines Entleerungsschlauches, der die Membran der Wirthszelle, oft 
auch deren. Querwand (Fig. 66, VIL e) durchbohrt, bald lang, bald kurz, bald 
gerade, bald gekrümmt erscheint (Fig. 66, VII VIII IX). Schliesslich öffnet sich 
derselbe an der Spitze, um die je nach der Grösse der Sporangien zu mehreren 
bis vielen (oft bis 50) vorhandenen kleinen Schwärmer ins umgebende Wasser 
zu entlassen. Wenn die Production von Sporangien einige Wochen gedauert 
hatte, traten in meiner Cultur Dauerzustände auf. Schon bei der Musterung 
der Sporangien wird man bemerken, dass hier und da, mitunter aber auch in 
jeder Zelle eines Spirogyrenfadens je 2 Sporangien dicht neben einander ent- 
stehen (Fig. 66, VILab, cd). Etwas Aehnliches finden wir nun bei der Dauer- 
sporenbildung. Auch hier entstehen zwei Individuen dicht neben einander, sie 
verwachsen aber in der Folge, und das eine giebt all sein Plasma an das andere 
3b,) worauf dieses grósser, dickwandig und fettreich wird, und nun eine Dauer- 
spore darstellt, wáhrend vom anderen nur noch die entleerte farblose Membran 
übrig bleibt, die.sich schliesslich durch Vergallertung auflósen kann. Die ab- 
gebende Zelle ist gewóhnlich kugelig, die aufnehmende kugelig oder ellipsoidisch. 
Zwischen beiden bemerkt man oft einen deutlichen schmalen Isthmus. Nach 
einer gewissen Ruhezeit keimt die Dauerspore in der Weise aus, dass sie zum 
Schwármsporangium wird. 
Familie 2. Rhizidiaceen. 
Obschon hier im Vergleich zu den Olpidieen meist ein deutliches, monopo- 
dial verzweigtes Mycel auftritt (Fig. 17 und Fig. 67), so besitzt dasselbe doch im 
Allgemeinen nur sehr geringe Dimensionen und solche Feinheit, dass es bei 
solchen Rhizidieen, die in Algenzellen oder thierischen Zellen parasitiren, von 
ülteren Beobachtern vielfach günzlich übersehen wurde und in einer ganzen An- 
zahl von Fällen nur mittelst besonderer Präparation zur Anschauung zu bringen 
ist Manche Mycologen pflegen sehr kleine Rhizidiaceen- Mycelien sogar als 
blosse »Haustorien« anzusprechen. Jedes Individuum producirt im Gegensatz zu 
den Cladochytriaceen nur ein einziges Sporangium resp. eine einzige 
Dauerspore. Zur Erzeugung der letzteren treten übrigens bei Polyphagus der Regel 
nach zwei Individuen zusammen (Fig.67, V), ein Vorgang, den man als Sexual- 
act gedeutet hat (s. Polyphagus). Bei den frei oder im Schleime gewisser Algen 
lebenden Rhizidiaceen, sowie bei denjenigen Thier- und Algenparasiten, welche 
das Sporangium resp. die Dauerspore extramatrikal, das Mycel intramatrikal 
entwickeln, entstehen diese Fructificationszellen meist direkt aus der Schwárm- 
Spore, indem sich diese nach Umhüllung mit Membran stark vergróssert. Rein 
intramatrikale Individuen bilden das Sporangium, resp. die Dauerspore aus der 
  
! Meine frühere Deutung, nach welcher ursprünglich nur ein Individuum vorhanden sei, 
das sich spáter in zwei theile, halte ich jetzt auf Grund besserer Einsicht nicht mehr aufrecht.
	        
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