Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

  
  
  
    
600 Die Pilze. 
werden dann spáter von Basidienbildungen abgelóst, mit dem Auftreten derselben 
werden die Lager grösser und stärker gallertig, bis schliesslich die Conidien- 
bildung gänzlich zurücktritt, die Lager mehr gelb erscheinen, und oft eine Breite 
von 5— 10 Centim. und darüber erreichen. 
Zur Zeit wo die Lager noch ausschliesslich Conidien bilden, sind die Hyphen 
desselben wenig gallertartig und dicht verflochten. 
  
  
(B. 684.) Fig. 75. 
Tremella lutescens PERS. I Fruchtlager in natürlicher Grósse in den mit a bezeichneten Stellen 
Conidien tragend, in den mit 6 bezeichneten bereits in Basidien fructificirend. II Basidien- 
tragendes Fruchtlager in natiirlicher Grosse. III Stückchen eines Vertikalschnittes durch ein 
Basidien 4 und Conidien c tragendes Lager; s/ subhymeniales Hyphengewebe, 4 alte, collabirte 
Basidie, s/ Sterigmen; 2 Grenze der Gallertschicht, in welche die subhymenialen Hyphen, Basi- 
dien und Conidienträger eingebettet erscheinen; 450fach. IV Junge Basidie mit ihren 4 noch 
sterilen Sterigmen. V Junge Basidie vom Scheitel gesehen erst durch eine Wand getheilt, 
400 fach. VI Junge Basidie in 4 Quadranten getheilt, 4oofach. VII Basidiospore 2, welche 
eine Secundárspore s getrieben hat, 400 fach. VIII Basidiospore in Nührlósung cultivirt, mit 
hefeartigen Sprossungen, die sich zum grossen Theil isolirt haben, 4oofach. IX Conidien- 
trüger aus dem Lager der Fig. II, 420fach. Fig. II nach GILLET, das Uebrige nach BREFELD. 
Sie gehen nach der Oberfliche zu, verzweigen sich hier reichlich und enden 
mit kurzen, dicken Aussackungen, an denen die winzigen, 1,5 —2 mikr. im Durch- 
messer zeigenden Conidien erzeugt werden. Infolge der Vergallertung ihrer 
Membran kleben die Massen derselben zu dicken, orangerothen Krusten zusammen, 
welche das Lager dicht bedecken. Die Conidien keimen in Náhrlósungen entweder 
in der Weise aus, dass sie hefeartig sprossen, oder indem sie direct Mycelschläuche 
treiben. In den Conidienlagern entstehen die Basidien an denselben subhyme- 
nialen Fäden wie die Conidienträger (Fig. 75, III), zunächst mit diesen untermischt, 
später dieselben verdrängend. Die rundlichen Basidien theilen sich durch doppelte 
Zweitheilung in 4 nebeneinanderliegende Zellen, deren jede ein dickes, die 
Gallerthülle des Lagers durchbrechendes Sterigma treibt, welch letzteres eine ei- 
förmige, kaum gekrümmte Basidiospore abschnürt dicht unterhalb der Spitze. 
Die Basidiospore keimt entweder zu einer Secundärspore aus (Fig. 75, VII) oder 
   
  
	        
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