Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 4. Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
614 Die Pilze, 
pirt ca. 400fach. III C/avaria Ligula, ScHAEFF. Eine Gruppe von 4 Keulen in natürlicher 
Grosse. IV Herkuleskeule (C/avaría pistlaris LINNÉ) in etwa 1 der nat. Gr. V Strauchartig 
verästelter Fruchtträger von Clavaria rufo-violacea BARLA, in halber nat. Gr. VI Korallen- oder 
Blumenkohl-artig verzweigter Fruchtträger von Clavaria Botrytis in halber natiirlicher Grosse. 
VII Stück eines Fruchttrügers von Sparassis crispa in halber nat. Gr. VIII Hydnum imbricatum 
(Habichtsschwamm), Hut mit seiner schuppigen Oberflüche in halber nat. Gr. IX Ein solcher 
Hut senkrecht durchschnitten, die Hymenialflache mit zahnartigen Vorsprüngen. I u. IT nach 
BREFELD, V— VIII u. IX nach BanLA, das Uebrige nach der Natur. 
Basidieníructification, die bald in Form von gestielten oder sitzenden Hüten, 
bald als flache, auf dem Substrat ausgebreitete Bildungen, bald in Gestalt von 
etwa Clavaria-artig oder korallenühnlich-verüstelten Kórpern auftritt, ibr Hymenium 
auf besonderen Vorsprüngen entwickelt, welche die Form von Stacheln 
(Fig. 79, IX), Warzen, Züáhnen oder kammartigen Bildungen besitzen. Wie 
den Clavarieen, so fehlen Paraphysen auch den Hydnaceen, mit Ausnahme 
der Gattung P/ebia. Conidienbildungen sind bisher mit Sicherheit nur bei 
Phlebia und /rpex nachgewiesen worden, wo sie nach BREFELD (l. c.) in Oidium- 
artigen Formen (Fig. 81, IV) auftreten. Für Radulum zeigte BREFELD, dass deren 
Vertreter an den Mycelien vegetative Sprosse mit eigenartiger, perlschnurartiger 
Gliederung zeigen, was bei anderen Basidiomyceten bisher nicht beobachtet wurde. 
Gattung ZZydmum LiNNÉ. Stachelschwamm. 
Basidienfructification hutfórmig (Fig. 79, VIII), kreiselfórmig oder Clavaria-artig 
oder flach auf dem Substrat ausgebreitet. Hymenialflàche mit pfriemlichen Stacheln 
(Fig. 79, IX). Conidienbildung unbekannt. 
H. imbricatum (LINN=É). Schuppiger Stachelschwamm, Habichtsschwamm. Hüte 
gestielt, fleischig, von etwa 1—2 Decim. Durchmesser, in der Mitte meist vertieft, 
auf der Oberflàche mit concentrisch angeordneten braunen Schuppen versehen. 
Stacheln pfriemenfórmig, anfangs weiss, spüter braun. Sporen bráunlicb, mit hócke- 
rigen oder stacheligen Erhabenheiten. In Kiefernwáldern im Herbst háufig. Essbar. 
Familie 5. Polyporeen Fr. Lächerschwämme, Porenschwämme. 
Die Fructification tritt hier entweder nur in basidientragenden Formen 
auf, oder die Pilze weisen nach BmErELD!) neben jener Fruchtform auch noch 
gewóhnliche Conidienbildungen (Fig.81, I—IV), resp. Gemmenbildungen 
(Fig. 81, V) auf. 
Was zunächst die basidienbildenden Fruchtlager anbetrifft, so sind sie meist 
hutfórmig, seltener krustenfórmig und im ersteren Falle (wie bei den Agaricineen, 
Hydneen etc.) theils mit centralem, theils mit seitlichem Stiel versehen, theils 
stiellos (sitzend), was Fries auch hier durch die Unterabtheilungen Aesopus, 
Pleuropus und Aus ausdrückte. Gewöhnlich sind die Hutformen stark entwickelt, 
bei manchen Vertretern bis 1 Meter im Durchmesser haltend. Sie lassen dann 
gewóhnlich eine dünne, feste Rinde und ein dickeres, lockeres Gewebe, Mark 
genannt, unterscheiden.  Characteristisch im Vergleich zu den vorbetrachteten 
Hymenomyceten-Familien erscheint der Umstand, dass das Hymenium fast durch- 
gehends in Form von kürzeren oder lüngeren, verwachsenen oder 
freien Röhren (Fig. 89, IIa, VI) entwickelt ist. Bei denjenigen Arten, deren 
Fruchtlager perennirend sind, wird in jeder neuen Vegetationsperiode eine neue 
Lage von Röhren erzeugt (während die alten durch sterile Hyphen ausgefüllt 
werden)- sodass fórmliche Etagen oder Zonen von übereinander gelagerten Róhren 
1) Untersuchungen aus dem Gesammtgebiet der Mycologie. Heft VIII. Polypôreen pag. 101 fi, 
    
   
    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
    
  
  
  
	        
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