50 Die fossilen Pflanzenreste.
GôPPERT (Flora des Perms) näher besprochen. Das Centrum des Tracheiden-
kórpers ist von einem parenchymatischen, stark zusammengedrückten Gewebe,
dem Markkórper, eingenommen, welches sich in Strahlen in die Lappen des
Tracheidenkorpers fortsetzt. ^ Umgeben ist der "Tracheidenkórper von einer
schmalen Sclerenchymschicht, auf welche eine stürkere Parenchymschicht folgt,
beide den Contouren des Tracheidenkórpers folgend. Zwischen den Blattstielen
entweder die runden oder verdrückten Querschnitte senkrecht absteigender
Wurzeln oder deren Längsschnitte, alle mit centralem diarchem Holzkôrper. Um-
geben ist dieser mit einer parenchymatischen Zone, welche ihrerseits mit einer
Sclerenchymschicht und der auf diese folgenden parenchymatischen Schicht ab-
schliesst. Blattstiele wie Wurzeln liegen in der parenchymatischen Rinde, von ihr
umgeben. An der Aussenfláche der von mir untersuchten, der stádtischen Sammlung
zu Chemnitz gehórigen, aus CorrA's Hand stammenden Exemplare zahlreiche auf
der Aussenseite freie Blattstiele. Unter den lebenden Farnen lüsst sich kein
analoges Structurverhältniss nachweisen, wohl aber unter den fossilen Resten durch
Asteropteris noveboracensis DAWSON (New Erian plants in Quart. Journ. of. geolog.
Soc. 1880) aus der Portage group (Oberdevon) von Newyork. Auch hier ist ein
sternfórmiger, mit einfachen oder gelappten Strahlen versehener Holzkórper vor-
handen. Umgeben ist er von einer ziemlich stark entwickelten Sclerenchymschicht,
welche Blattstiele mit biscuitfórmigen Blattspuren einschliesst. Ob der Stammrest
den Farnen, wie DAwsoN will, angehört oder den Lycopodiaceen ist unentschieden.
Dawson selbst vergleicht ihn mit C/adexy/lem mirabile UNGER, welches den Lyco-
podiaceen zugetheilt ist. Dass der Holzkörper einige Aehnlichkeit mit jenem
einiger Lycopodiaceen hat, ist nicht in Abrede zu stellen. Farnstämme, welche
den Osmundaceen zugezählt werden, mit welchen sie auch im Habitus überein-
stimmen; sind Osmundites schemnitzensis UNGER (Asterochlaena PETTKO) von ILIA bei
Schemnitz in Ungarn (Denkschriften der Acad. z. Wien. Bd. 6. 1856), Osmundites
Dawkeri CARRUTHERS aus dem Untereocän der Herne Bay in England (Quart. Journ.
of geolog. Soc. Bd. 26. 1870) und ein in. der Sammlung zu Góttingen befind-
licher, von Sorms in der Einleitung zur Phytopalaeontologie pag. 176 erwähnter
Stamm, Geróll aus dem Alluvium der unteren Lena in Sibirien, dieser noch der
genaueren Beschreibung gewirtig. Dass man mit dem ersteren zusammen als
Osmunda bestimmte Blätter gefunden hat, beweist noch nicht viel für seine Ab-
stammung, so wenig als z. B. das gesellige Vorkommen von Pecopteris-fiedern mit
einem Anachoropteris-Stimmchen und einem ZSaronzus, wie dies bei dem kürz-
lich von STERZEL beschriebenen Psaronius Weberi STERZEL und anderen Resten
der Fall ist. Auch wird man schwerlich Osmunda-fiedern als solche ohne Weiteres
sicher erkennen. Ueber das Gottinger Stimmchen theilt SoLms mit, dass es eine
wenig deutliche. Sclerenchymhülle zeige, die Blattstielquerschnitte ausser dem
halbmondförmiger Blattspurquerschnitte in dessen Concavität noch zwei rundliche
besitzen. Bei diesem, wie bei den beiden anderen umgeben auf dem Querschnitte
das parenchymatische Mark eine Anzahl unregelmássiger Holzbündel, bei O. Dazv-
beri CARRUTHERS hufeisenfôrmig, eifôrmig, oblong, bei O. schemnitzensis UNGER,
zum Theile wellenfôrmig und anastomosirend, umgeben bei beiden von einer
stark entwickelten Parenchymschicht, welche die Blattstielquerschnitte mit der
bei beiden hufeisenfórmigen Blattstrangspur und zahlreiche Quer- und Längs-
schnitte von Wurzeln enthält. Nach aussen schliesst das Parenchym des letzteren
mit einer kleinzelligen Sclerenchymschicht ab, ebenso auch die Blattstiele. Trotz
der habituellen Aehnlichkeit mit Osmunda und dem Vorkommen der für Osmunda
Sem