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NO. 3.
Abschnitt VI. Systematik und Entwickelungsgeschichte. 747
Sehr verbreitet sind nach HANSEN in der Natur die Arten, welche kein Invertin bilden,
bei der Cultur in Bierwürze nur 1 Vol.9 Alkohol liefern und die Maltose nicht vergáhren. Die
oben abgebildete kleine Art producirte in Traubenzuckerlósungen bis 8,5 Vol.$ Alkohol.
Den Zorula-Arten verwandschaftlich sehr nahe stehende Formen sind die sogenannten
»rothen Hefen«, die ausserordentlich häufig im Luftstaube und auf allen móglichen Substraten,
im Wasser, in Mehlen etc. vorkommen, aber noch wenig genau untersucht wurden.
2. Mycoderma cerevisiae DEsM. Bier-Kahmpilz (Fig. 3, XI)?).
Man erhilt den Pilz leicht, wenn man Lager-Bier in einem weiten Gefásse
mehrere Tage bei Zimmertemperatur in Ruhe stehen lässt. Es bildet sich an
der Oberfläche ein feines, weisslich graues Häutchen, was allmählich Falten bildet
und gleichzeitig etwas dicker wird. Untersucht man dasselbe in jugendlichen
Stadien, so findet man Sprosscolonieen von der Form der Fig. 3, XI, deren Zellen
meist gestreckt-ellipsoidische Gestalt zeigen. In späteren Stadien findet man in
ihnen stark lichtbrechende (mit Osmiumsäure sich bräunende) Fetttröpichen, die
man nicht mit Endosporen verwechseln darf. Trotz der entgegengesetzten Be-
hauptung einiger Forscher hat E. Chr. HawsEN bei besonders darauf gerichteter
Untersuchung keine Fortpflanzungsorgane dieser Art ausfindig machen kónnen
und ich selbst konnte an Reinculturen (die im strengen Sinne früher kaum vor-
genommen worden sein dürften) dieses Ergebniss nur bestütigen. Da man auch
sonst keine weiteren Entwickelungsglieder des Pilzes kennt, so bleibt seine Stellung
vorläufig ungewiss.
Von physiologischen Eigenschaften kennt man folgende: Er ist im allge-
meinen mittleren Temperaturen angepasst und scheint daher am besten bei rs
bis 25? C. zu gedeihen, wáchst aber auch noch bei 5 und 33? C. In nicht voll-
kommener Reincultur auf Bier erleidet er bei Temperaturen über 20? C. mehr
oder minder starke Concurrenz von anderen Pilzen, besonders auch von Essig.
bacterien. Fühigkeit Invertin zu bilden oder irgend eine Zuckerart zu vergähren
geht ihm nach Hansen ab. Ueber seine Zersetzungsproducte ist nichts Sicheres
bekannt. Wahrscheinlich ruft er irgend welche Oxydationsgährungen hervor, da
er sehr sauerstofibedürftig ist. — Sehr ähnlich vorliegender Species ist das auf
Wein auftretende Mycoderma vini.
3. Monilia candida HANSEN ?).
Auf frischem Kuhmist und den Rissen siisser Friichte als weisslicher Ueber-
zug vorkommend. In Bierwiirze oder in Rohrzucker-, Traubenzuckerlósungen:
mit Hefewasser cultivirt, bildet er bei Zimmertemperatur eine reiche Neon
die wie Fig. 162 zeigt, Saccharomyces-Vegetationen sehr ühnlich ist. dn den!
1) p£ SEYNES, Sur le mycoderma vini Compt. rend. tab. 67.:3808/^^Ann. se, nat,
5 sér. tab. X. 1869. — Rxxss, M. Bot. Unters. über die Alkoholgübrüngspilze. Mr 180i
— CIENKOWSKI, Die Pilze der Kahmhaut. Bull. d. Petersburger Akad. 1873: mm ENGEL; Les)
ferments alcooliques. Paris 1872. — WINOGRADsKY, Ueber, dig; Wirkung, äusserer, Einflüsse auf
die Entwickelung von Mycoderma vini. Bot. Centralbl. 1884. Bd. 20, — or: Chr: HANSEN, ;
Recherches sur la physiol. et la morphol. des ferments, alcoolique 3. VIL T Meddel, fra Carlsberg
Labor. Bd. II. Heft V. 1888. — JORGENSEN, Av ‚Die „Mikroorganismen der Gährungsindustrie,
II. Aufl. Re |
2) Recherches sur la physiologie et ia mdrpnbiogie dés Terments' aléooliques. "tr. Actibh’
des ferments alcooliques sur les diverses‘ espèces “dé” sucré. »‘Contpt. rend! ‘des’ “trévaié dw ‘Tabo-
rat. de Carlsberg. Vol. II. 1888; [cio hpndles de mifcrdgraphie 8882-5 11217 lü doibaseow