78 Die fossilen Pflanzenreste.
schiedenen Verhalten der Zweige, dass die Entwickelung des Parenchyms im
Centrum des centralen Holzkörpers beginne, der Tracheidenring ebenfalls in
radialer und tangentialer Richtung durch Einschiebung neuer Elemente eine Ver-
grösserung erfahre. Vorausgesetzt wird bei diesem Vorgange ein Bildungs-
gewebe und bildet auch WILLIAMSON a. a. O. Part. XII, tab. 33, Fig. 29 Gruppen
eines solchen Meristems ab, von welchem Sorws, welcher das Prüparat gesehen,
bemerkt, dass es allerdings den Eindruck eines solchen mache. Nicht aber ist
es möglich, wie schon RENAULT und SOLMS bemerken, dass nach dem Auftreten
des secundáren Holzkórpers noch ein Dickenwachsthum des centralen ohne Zer-
sprengung des ersteren eintreten kann, wovon nirgend eine Spur vorhanden, während
es doch überall stattfinden muss, wo bei lebenden Pflanzen ein solcher Vor-
gang eintritt. Wenn also die Möglichkeit dieses Vorganges vor dem Auftreten
des secundären Holzkörpers zugegeben wird, so ist es doch in späterer Zeit
unmöglich und wird man SOLMS auch weiter beistimmen müssen, dass man die
Endverzweigungen einer Baumkrone nicht ohne Weiteres mit den Enden des
Haupttriebes und seiner Aeste vergleichen darf. WiLLIAMSON's Aneinanderreihung
der Entwickelungsstufen kann deshalb nicht richtig sein und verbietet sich jeder
derartige Versuch, da wir absolut keine Kenntniss davon haben, welchen Theilen
des Verzweigungssystems die Fragmente angehóren. Untersuchungen über den
Bau von Halonia LINDL. und HurT. verdanken wir DAWES (Quart. Journ. of
geolog. Soc. 'Tom. 4, 1848), BINNEY a. a. O. und WriLLIAMSON a. a. O. Part. II,
XII. Ich bin hinsichtlich der Struktur derselben auf die citirten Autoren und
SoLms angewiesen, da mir mit erhaltener Struktur versehene Exemplare von
Hhalenia fehlen. Die Struktur stimmt im Wesentlichen mit jener von L. Har-
courti With. überein, es fehlt jedoch der secundáre Holzkórper, was bei einer
Sporangienühren tragenden Axe nicht auffällt. Der Aussencylinder der Rinde ist
bis jetzt noch nie beobachtet, die äussere Schicht des Mittelcylinders besteht
aus gestreckten, radiär geordneten, die innere aus parenchymatischen, im Quer-
schnitt polygonalen Zellen, die Innenrinde ist bis auf wenige Reste zerstört. Der
centrale Holzkörper besteht aus Tracheiden, an seiner Aussenfläche und in der
Innenrinde verlaufen die zu den Blättern abgehenden Bündel, welche viel kleiner
als jene sind, die zu den Zweignarben gehen (WirLIAMSON, Part. XII, tab. 32,
Fig. 21, 22, 24, 25, tab. 33, Fig. 23). Die zu den Zweignarben abgehenden
Bündel wurden von WILLIAMSON nicht abgebildet, Sorws hat jedoch die Präparate
gesehen. Sie entstehen wie die seitlichen Zweige des Z. Harcourti WirH. durch
Theilung des centralen Holzkörpers, in welchem eine kleine Spalte entsteht.
Der Bau von Ulodendron ist nur wenig bekannt. Ob die von WILLIAMSON
gegebenen Darstellungen (Organisation of Plants etc. Part. II, tab. 26, 27) sich
wirklich auf Ulodendron beziehen, ist fraglich, da ein Habitusbild des Stammes
mit den Zweignarben fehlt, die abgebildeten Blattpolster und Blattfüsse aber
an LZepidophloios erinnern. Nach CARRUTHERS (Monthly microscopical Journal.
Vol. II, 1869, pag. 225, tab. 31), dessen Exemplar nicht von bester Erhaltung war,
ist ein. centraler, aus Tracheiden bestehender Holzkórper, an dessen Peripherie
einzelne Blattspurbündel, vorhanden, dann folgt ein secundárer Holzkórper von
gewöhnlicher Zusammensetzung. Zuletzt sei noch der von RENAULT unter-
schiedenen Z. Jutieri erwihnt (RENAULT, Struct. comparée de quelq. tiges de la
flor. carbonif, Paris 1879. Cours de bot. foss. III). Es sind von ihm darüber nur
sehr diirftige Notizen ohne Ahbildungen gegeben. Nach diesen ist dasselbe ein
der Linge nach gespaltener Zweig aus den Kieseln von Autun von 105 Millim.
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