Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
   
    
  
     
    
   
   
  
  
   
   
    
   
    
    
    
  
   
  
    
    
   
  
  
    
  
   
  
  
   
  
   
   
    
    
    
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Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
Wechsel von Kalt und Warm, intensive Regengüsse steigern an steilen Felswánden 
die Zertrüimmerung sehr beträchtlich, und ungeheure Massen von Gesteinsblöcken 
und kleineren Trümmern stürzen daher auf den Gletscher nieder. In Folge 
seiner langsamen Abwärtsbewegung werden diese Trümmermassen zu langen 
Zügen auf beiden Seiten des Gletschers angeordnet, die man seine Seiten- 
moránen nennt. Ott lassen sie eine breite unbedeckte Gletscherzone zwischen 
sich, wo aber der Gletscher schmal ist, vermógen sie auch, in der Mitte sich 
berührend, seine ganze Oberfläche mit Trümmern zu überschitten. 
Wenn zwei Gletscher sich vereinigen, so bildet die rechte Seitenmoräne des 
einen mit der linken Seitenmoräne des anderen nach der Vereinigung einen ein- 
zigen mittleren Triimmerzug: eine Mittelmoräne. Diese bezeichnet weithin 
abwärts noch die Grenze der beiden Zuflüsse in dem gemeinsamen Hauptstrome. 
Fine Mittelmoräne bildet also immer einen longitudinalen Schuttrücken inmitten 
der Gletscheroberfläche. Wo mehrere Seitengletscher sich zu einem einzigen ver- 
einigen, bilden sich auch mehrere Mittelmoränen. Aus der Vereinigung mehrerer 
Mittelmoránen gehen ganz besonders máchtige longitudinale Schuttrücken her- 
vor und der Gletscher selbst, der durch dieselben auch noch vor dem Ab- 
schmelzen geschützt wird, besitzt dann oft in diesen Theilen eine um 10— 25 Meter 
gróssere Hóhe als zu beiden Seiten. Dieser Schutz gegen die abschmelzende Ein- 
wirkung der Sonnenstrahlen, welche die Moränen dem Kise unter ihnen ge- 
währen, ist überhaupt der Grund, warum die Schuttanhäufungen höher aufragen, 
als dieses in der blossen Masse ihres Gesteinshaufwerkes bedingt ist. 
Auf der schützenden Einwirkung, welche grössere Blöcke gegen die Sonnen- 
strahlen ausüben, beruhen auch die sogen. Gletschertische. Es sind Felsblöcke oft 
von gigantischen Dimensionen, die von einem Eisstiele getragen werden. Dieser 
letztere ist beim Abschmelzen der Eisflàche rings umher unter dem Blocke, der 
jetzt die Tischplatte bildet, stehen gebheben. Die schrüg und einseitig einfallen- 
den Sonnenstrahlen bewirken, dass dieser Stiel an der einen Seite zuerst fort- 
schmilzt; der Block kommt in eine schräge Stellung, bekommt endlich das 
Uebergewicht und stürzt nach der Sonnen- oder Mittagsseite herunter, um dann 
nach und nach auf einem neuen Stiele wieder aufzusteigen. 
Die ganzen gewalügen Anháufungen und der Transport von Schuttmassen 
in den Seiten- und Mittelmoránen findet aber sein natürliches Ende an der Stirn 
des Gletschers. Hier legt er seine ganze Belastung in der Form einer End- oder 
Stirnmoráne nieder, die natürlich eine um so màáchtigere Aufschüttung bilden 
muss, als hier das gesammte auf dem ganzen Wege des Gletschers aufge- 
nommene Material zusammenkommt. 
Die Stirnmoráne bildet einen nach unten etwas vorgebogenen Querwall, je 
nach der Vertheilung der Mordnen auf dem Gletscher máchtiger in der Mitte 
oder an den Seiten. Oft reisst ein starker Gletscherbach die Endmoräne auch in 
der Mitte auseinander und so entsteht ein sich rechts und links ausbreitendes 
Triimmerfeld, das sich mit den Sandablagerungen des Baches mischt. 
Ein grosser Theil des auf den Gletscher niederfallenden Gesteinstrümmer- 
materiales gelangt aber wáhrend der Abwártsbewegung auch in die zahlreichen 
Gletscherspalten und durch diese auf die Unterlage des Gletschers. Hier häuft 
sich dieses Material zu der Grundmoráne zusammen. Für die glaciale Geo- 
logie und insbesondere für die Beweise einer früheren Gletscherausdehnung sind 
gerade diese Grundmoránen ein sehr wichtiges Element. CHARLES MARTINS hat ihre 
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