Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

     
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
  
    
   
  
   
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
  
  
   
      
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Insecten. 135 
Diese Abtheilung begreift den ursprünglicheren Insectentypus. Pseudoneu- 
ropteren, wie auch Orthopteren, sind in der Steinkohlenformation schon vertreten. 
Vom Lias an werden aber die Ametabolen von den hóheren Insectenformen 
überholt. In der heutigen Fauna bilden sie nur noch eine Minderzahl, nament- 
lich in kalten und gemássigten Klimaten. 
Eine spätere stärker in der Verwandlung vorgerückte Form sind die Metabola 
oder Holometabola mit vollkommener Metamorphose. Das aus dem Fi aus- 
schlüpfende Thier weicht in Kärperform und Organisation noch wesentlich ab 
von der reifen Stufe. Es ist eine sich bewegende und fressende Larve. Aus 
ihr geht eine ruhende Puppe hervor und aus dieser erst entsteht das geschlechts- 
reife Thier. Diese Metabolen stellen eine vorgeschrittenere Stufe dar und zeigen 
im Allgemeinen eine hóhere Organisation als die Ametabolen. Znsecia metabola 
sind die Ordnungen Neuroptera, Lepidoptera, Diptera, Hymenopiera und Coleoptera. 
Die Metabolen sind in der Steinkohlenepoche erst spärlich durch einige 
Kifer vertreten — und auch diese bediirfen noch weiterer Bestätigung. Im Lias 
ist schon eine formenreiche Metabolen-Fauna nachgewiesen. Die Käfer sind hier 
sehr zahlreich, namentlich trifft man im Lias schon eine Menge von Buprestiden. 
In der Jetztwelt übertreffen die Metabolen die übrigen Insecten an Artenzahl bei 
weitem — um mehr als das zehnfache. Die Metabolen sind also eine stetig zu- 
nehmende, die Ametabolen eine bereits lángst überflügelte Abtheilung. Am 
schwüchsten vertreten in der heutigen Lebewelt sind von ersteren die Neuropteren, 
von letzteren die Pseudoneuropteren und Orthopteren. Die übrigen Ordnungen 
sind alle zahlreich. 
Für Systematik und geologische Geschichte von Bedeutung ist auch die Ge- 
staltung der Mundwerkzeuge, die bald zum Kauen, bald zum Stechen, Saugen, 
Lecken gebaut sind. 
Der ursprünglichere "Typus sind die kauenden Insecten, Zzsecía masticantia. 
Zum Beissen und Kauen sind die Mundtheile bei jenen vier Ordnungen — 
Pseudoneuroptera, Neuroptera, Orthoptera und Coleoptera — gebaut, deren älteste 
fossile Vertreter schon aus der Steinkohlenformation bekannt sind. Jüngerer 
Epoche gehören die leckenden, saugenden und stechenden Insecten an. Nament- 
lich scheinen die mit einem langen sich spiral einrollenden Saugrohr ausgestatteten 
und vorzugsweise von süssen Blüthen-Säften lebenden Schmetterlinge erst in einer 
verhältnissmässig späten geologischen Epoche hervorzutreten. 
Wir wenden uns nun zur ursprünglichsten Ordnung der Insecten-Klasse, den 
Pseudoneuropteren, Pseudoneuroptera oder Archiptera. Es sind Netzflügler 
mit unvollkommener Verwandlung. Hierher gehören die Eintagsfliegen, Ephemeridae, 
deren geschlechtsreifes Thier nur wenige Stunden lebt und die Wasserjungfern 
oder Libellen, Zibellulidae, die auch nach ihrem starken Gebiss und ihrer 
räuberischen Lebensweise Odonaten heissen. Hierher gehören ferner die in 
wärmeren Ländern lebenden Termiten, Zermitidae, welche gesellschaftlich leben, 
zum Theil ansehnliche Bauten aufführen und sich durch ihre Verheerungen ge- 
fürchtet machen, endlich auch einige flügellose Formen wie die sogenannten 
Zuckergäste, Lepismidae. 
Dies ist unter den noch lebenden und fossil vertretenen Ordnungen der In- 
secten die ursprünglichste und wahrscheinlich auch zuerst entstandene. Es sind 
kauende Insecten mit unvollkommener Verwandlung. Sie zeigen zum Theil noch 
die ursprünglichen zwei in Gestalt und Gewebe wesentlich einander gleichen 
Flügelpaare, während andere diese rasch verlieren und noch andere Formen sie 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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