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Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
Die Kifer sind wahrscheinlich sehr frühe aus einer mit gleichartigen Lauf.
beinen versehenen Form der Orthopteren — vielleicht der Blattidae oder der
Forficulidae — hervorgegangen, die Stammform fehlt aber im heute vorliegenden
Archiv noch.
Kàáter-Reste erscheinen bereits in der Steinkohlenformation, namentlich in
Eisenstein-Nieren der lower coal measures von Coalbrookdale (England). Es
sollen Rüsselkäfer (Curculioides) gewesen sein, also Pflanzenfresser und Waldbe-
wohner, doch bleiben noch Zweifel. Seitdem hat man auch zu Saarbrücken Reste
von Kifern gefunden.
Reichlich vertreten erscheinen die Kifer in den insectenfithrenden Schichten
des Lias und Jura. Hier sind die Prachtkifer oder Buprestidae sehr reichlich
zu finden. Der untere Lias der Schambelen im Aargau hat allein 23 Bupre-
stiden-Arten geliefert, darunter eine Art, Zuchroma liasina, die den grossen bra-
silianischen Prachtkáfern nahekommt und etwa 5o Millim. Lánge erreichte. Die
Insecten-Schicht der Schambelen hat überhaupt 58 Arten von Káfern geliefert,
meist Prachtkäfer, aber auch Schnellkäfer /Z/ateridae) Pilzkäfer, Laufkäfer, Wasser-
käfer — von letzteren unter anderem grosse Hydrophilus-Arten.
In der Tertiär-Formation sind Käferreste zahlreich, namentlich wieder in der
unteroligocänen Fauna des Bernsteins der samländischen Küiste.
Die Hautflügler oder Immen, Æymenoptera, sind eine Ordnung mit kauenden
und leckenden Mundtheilen. Der Oberkiefer ist noch unverändertes Kauorgan.
Sie haben zwei fast gleiche Flügelpaare, die Verwandlung ist vollkommen. Hier-
her gehören die Ameisen, Bienen und die in eine Reihe von Familien zerfallenden
Wespen (Siricidae, Vespidae u. s. w).
Die Hymenoptera sind vor der Zeit des Lias entstanden und gingen wahr-
scheinlich aus Pseudoneuropteren oder Neuropteren hervor. Man kennt einige
wenige, z. Th. noch zweifelhafte Hymenopteren-Reste im Lias und im oberen
Jura, dann auch zahlreiche Arten aus der Tertidr-Formation.
Die Bienen gingen allem Anschein nach aus Wespen (Grabwespen) hervor,
die mit ihrer Legeróhre Pflanzen anbohrten, um das Ei an einer geeigneten
Brutstätte unterzubringen. Sie nahmen dann die Gewohnheit an, der Larve
Blüthenstaub und Honig als Futter zuzutragen. Daraus gingen dann die eigent-
lichen Honig-Bienen hervor, die einzigen Hautflügler, die vom Ei an mit ihrer
ganzen Ernáhrung auf Blumen-Speise angewiesen sind. Aus der Legeróhre ist
bei ihnen eine Waffe hervorgegangen.
Die Halbtliigler, Hemiptera oder Rhynchota sind Insecten mit stechenden
Mundorganen und unvollkommener Verwandlung, /nsecta pungentia ametabola.
Sie haben theils zwei Fliigelpaare, theils sind ein oder beide Paare verkiimmert.
Man unterscheidet gleichflüglige Formen und ungleichflüglige; die ersteren stellen
offenbar den ursprünglichen Typus dar und dürften von den Pseudoneuropteren
ausgegangen sein.
Die gleichflügeligen oder Homoptera haben gleichartige Vorder- und Hinter-
flügel. Hierher gehören die Schildläuse, Blattläuse und Cicaden. Bei den
Schildläusen, Coccidae, sind die Weibchen ungeflügelt, die Männchen haben Vorder-
flügel, selten auch Hinterflügel. Man erwähnt Cocciden aus Tertiärschichten.
Bei den Blattläusen, Aphidae, hat eine fliegende Generation, Männchen wie
Weibchen, vier Flügel. Man kennt Aphis-Arten aus dem Purbeck-Kalkstein
(oberer Jura) von England, andere Aphiden aus Tertidrschichten, unter anderen
im Bernstein. Ansehnlichere Grósse erreichen die Cicaden, Cicadidae. Sie
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