158 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
Erweiterung des Begriffes Isomorphismus über die Grenzen der Krystallsysteme.
Trotz dessen aber wurde der anorthische Mikroklin KyAl,O,-SigO,, vom
Orthoklas getrennt, diese Substanz als dimorph aufgefasst, während ihre Winkel-
verhältnisse weit weniger von denen des Orthoklas abweichen als die des Ortho-
klas von denen des Albit.
Aus Allem ersieht man, dass der Grund des Isomorphismus, wie bereits mehr-
fach hervorgehoben wurde, wesentlich in der Zahl und Anordnung der Atome
liegt und dass die Qualität der Stoffe nicht die Formen bedingt. Daraus ergeben
sich auch die wichtigen Folgerungen, welche man aus den isomorphen Species
für die chemischen Formeln der Species gezogen hat, dass nämlich die chemische
Formel einer Species die wesentlichen Bestandtheile ausdrückt, dass aber unter-
geordnete Mengen anderer Bestandtheile in Folge des Isomorphismus bei den
verschiedenen Vorkommnissen einer Species als stellvertretende, aber unwesent-
liche Bestandtheile vorkommen können.
Wenn daher zwei Species wie Korund, Al, O, und Hämatit, Fe, O, isomorph
sind, so folgt daraus, dass ein Molecul Thonerde und ein Molecul Eisenoxyd
in Krystallmoleculen solcher Species, welche Thonerde oder Eisenoxyd als
wesentliche Bestandtheile enthalten, einander ersetzen kónnen, ohne dass dadurch
die Krystallisation der Species gestört wird und bei der Berechnung der durch
die Analysen gefundenen Bestandtheile wird, wo die Thonerde als wesentlicher
Bestandtheil vorhanden ist, das vorhandene Eisenoxyd der Thonerde zugerechnet,
um die Formel der Thonerdverbindung zu berechnen und umgekehrt. So ent-
hält z. B. der Spinell, welcher wesentlich der Formel MgO-A14,O, entspricht,
oft Eisenoxyd und dieses wird, wenn es nicht als eine unwesentliche Beimengung
betrachtet werden soll, in der Weise vorhanden sein müssen, dass mehr Magnesia
vorhanden ist, als die Formel MgO-A14,0, erfordert und dass das Mehr an
Magnesia mit dem Eisenoxyd zu der isomorphen und stellvertretenden Verbindung
MgO-'-Fe4O, führen muss.
In gleicher Weise kann der Grossular, welcher wesentlich als Kalkthonerde-
Silicat durch die Formel Ca, Al, O,:S1, O, ausgedrückt wird, wcchselnde Mengen
von Eisenoxyd entbalten, welche eine entsprechende Menge der Thonerde er-
setzend bei der Berechnung mit ihr zusammen gerechnet ] R4 O, auf 3 CaO aus-
machen.
Andererseits kónnen beide Species, der Spinell und Grossular auch neben
der Basis RO wechselnde Mengen einer anderen solchen Basis enthalten, wie
bei Spinell Eisenoxydul FeO, bei Grossular Magnesia MgO vorkommt, weil aus
dem Isomorphimus der Carbonate, Silicate und anderer Verbindungen folgt, dass
MgO, CaO und FeO stellvertretende Basen sind. ;
Was von so einfachen Verbindungen gilt, gilt auch von complicirteren, so
dass, wenn z. B. bei den Feldspathen der Isomorphismus von Albit Na,Al,O,"
Si,O,9 und Anorthit Ca Al,O,'Si,O, constatirt ist, bei Vorkommnissen von Albit
untergeordnete Mengen von Kalkerde in dem Sinne bei der Berechnung zu be-
rücksichtigen sind, dass sie als Theil des Kalkthonerde-Silicates Ca Al;O,'S1,0,
enthalten ist und dieses als Stellvertreter neben dem Natronthonerde-Silicat im
Albit vorkommt. Ebenso ist z. B. die Anwesenheit von Zinnsáure SnO, in Tan-
talit FeO: Ta,O, und Tapiolit Fe O: Ta,O; nicht zur Berechnung einer Verbindung
von Zinnsáure mit Eisenoxydul neben dem 'Tantalat (welches auch z. Th. durch
das gleich formulirte Niobat ersetzt wird) zu verwenden, sondern es wird wegen
des Isomorhpismus der Zinnsáure und Titansáure und wegen des Isormophismus
de
mi
OI
fii
Zi
bir
nir
od
Ge
ers
Sc
pa:
We
S 7
the
gel
de: