162 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
der Arten und Individuen mehr oder minder alle übrigen Meeresmollusken ihrer
Periode. Mit ihnen, aber spärlicher vertreten, erscheinen gewöhnlich einige
Nautilus-Arten. Von Dibranchiaten mit breiter Rückenschulpe und Tintenbeutel
— und zum Theil auch an den Armen mit Krallen bewaffnet — erscheinen eine
Reihe von Gattungen. Ihre Reste sind aber gewöhnlich nur in besonderen
schiefrigen oder plattenförmigen Schichten wohlerhalten (Boll, Solenhofen).
Die Crustaceen, am reichlichsten zu Solenhofen eingeschlossen, bieten be-
sonders langschwünzige Krebse (Decapoda macroura) aber auch schon Formen,
die sich zu den Krabben hinneigen, wie die Prosopon-Arten (Decapoda anomura).
Wir wenden uns zu den Fischen der jurassischen Meeresfauna. Die
Knorpelfische sind noch reichlich vertreten durch zerstreute Zähne und Flossen-
stacheln von Haien (Hybodonten), Chimäroiden und Cestracionten (Acrodus und
Strophodus). Rochen in fast vollstindig erhaltenen Exemplaren kennt man aus
den jurassischen Kalkschiefern von Solenhofen und Cirin. ZRaumas alifer MÜNST.
aus ersterem Fundort verknüpft die Rochen mit den Haien, besonders Sgwazna,
Eckschuppige Ganoiden sind reichlich im jura vertreten, namentlich in
schiefrigen oder plattenférmigen Gesteinen oft in vollständigen Skeletten erhalten.
Sie setzen die in den älteren Formationen eröffneten Reihen der Eckschupper
zum 'Theil deutlich fort, wobei die Verknócherung der Wirbelsäule im Fort-
schreiten ist. Homocerke Ganoiden mit gleichlappiger Schwanzbildung erscheinen
zuerst im Lias und Jura. So folgen den heterocerken Platysomen des permischen
Systems als nüchste Verwandte im Jura-System die homocerken Pycnodonten.
Von gepanzerten Ganoiden erscheint — als einziger Fund im ganzen Jura-
System — ein Stór, CAendrosteus, im. unteren Lias von England und deutet an,
dass der Zusammenhang zwischen den Panzerganoiden des devonischen Systems
und den Stóren der Tertiàár-Formation und der heutigen Fluss-Fauna nur durch
die Bedingungen der geologischen Erhaltung und also nur scheinbar unterbrochen
ist, mit vereinzelten Funden aber allmáhlig und abschlagsweise noch ans Licht
treten wird. Dazwischen füllt hier der Uebergang aus der Meeres- in die Fluss-
Fauna.
Während sich die heterocerken Eckschupper vom Lias an in homocerke
Formen umsetzen, geht von den Rundschuppern (Ganoides cycliferi) der heute
herrschende Stamm der Knochenfische (Zeleostez) aus. Mittelformen im Lias
und Jura verkniipfen rundschuppige Ganoiden mit rundschuppigen Teleostiern. .
Dahin gehören namentlich die im Schiefer des mittleren Lias schon häufigen,
namentlich aber die Kalkplatten im oberen Jura von Solenhofen zahlreich be-
deckenden Zeptolepis-Arten, kleine den Häringen ähnliche Seefische mit gleich-
lappiger Schwanzbildung, wohlverknöcherten Wirbeln und kleinen rundlichen
Schuppen, die nur noch eine dünne Decke des für die Ganoiden bezeichnenden
Schmelzes tragen. Dies sind wahrscheinlich die ältesten echten Knochenfische,
an die sich unmittelbar die Háringe oder Clupeiden anschliessen.
Die Reptilienfauna des jurassischen Meeres bestand aus zahlreichen, zum
Theil bedeutende Grosse erreichenden Crocodiliern und Enaliosauriern, erstere
durch freie, letztere durch flossenfórmig verwachsene Zehen bezeichnet, beide
mit biconcaven oder amphicólen Wirbeln versehen.
Teleosaurier (Crocodilii amphicoeli) mit langer schmaler Gavial-Schnauze
sind durch mehrere Gattungen, wie Mystriosaurus, Teleosaurus u. s. W. vertreten
und stehen abgesehen von der biconcaven Bildung der Wirbelkóper den
heutigen Crocodilen, namentlich aber den langschnauzigen Gavialen Süd-Asiens,
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