Mineralogie, Geologie und Palaeontologıe.
Die Grösse der Krystalle wechselt sehr, sie finden sich von etwa 20 Centim.
Durchmesser an bis zu sehr kleinen, sind aufgewachsen, eingewachsen oder ver-
wachsen, bilden durch Gruppirung kugelfórmige, nierenfórmige, traubige bis
knollige Gestalten mit stengliger bis fasriger radialer
Absonderung; bisweilen sind auch einzelne Krystalle,
wie Hexaeder für sich oder Combinationen desselben
mit dem Oktaeder einseitig bis zu nadelfórmigen
Krystallen ausgebildet.
Häufg ist der Pyrit krystallinisch-kôrnig, derb und
eingesprengt und bildet auch das Versteinerungsmittel
von Organismen, z. B. Ammoniten und Holz. Er ist
unvollkommen spaltbar parallel den Hexaederflächen,
hat muschligen bis unebenen Bruch, ist speisgelb
(graulichgelb), im Gegensatz zum Markasit mehr gelb als grau, daher auch
Gelbeisenkies genannt, zuweilen fast goldgelb, läuft oft roth bis braun, selten
bunt an, ist metallisch glänzend, undurchsichtig, hat bräunlichschwarzen Strich,
ist spröde, hat H. = 6,0—6,5 und spec. Gew. — 4,9—5,2 und ist thermoelektrisch.
Als Eisenkies nach der Formel FeS, zusammengesetzt enthält er 46,7%
Fisen und 53,3% Schwefel. Unter den etwaigen Beimengungen ist besonders
Gold zu erwähnen, wie z. B. in Pyrit von Aedelfors in Schweden, Beresowsk
in Sibirien, Marmato in Neugranada und in mexikanischem. V. d. L. ist er
ziemlich leicht zu einem schwarzen magnetischen Korne schmelzbar, wobei er
auf der Kohle in der Oxydationsflamme behandelt eine blauliche Flamme durch
Verbrennen des Schwefels zeigt und Geruch nach schwefliger Säure entwickelt.
Beim Erhitzen im Kolben bildet sich schweflige Säure und Schwefel und die
Probe wird magnetisch. In Salpetersäure ist er löslich und Schwefel wird aus-
geschieden, in Chlorwasserstoffsäure wird er fast gar nicht angegriffen.
Er erleidet oft eine durch die rothe und braune Anlauffarbe angezeigte Ver-
ánderung, sich durch Austreten des Schwefels und Aufnahme' von Sauerstoff
in Hämatit und von Wasser in Pyrrhosiderit oder Limonit umwandelnd, daher
Pseudokrystalle dieser nach Pyrit bildend; weniger häufig vitriolescirt er und
zerfällt. Durch langsames und vorsichtiges Erhitzen von Krystallen, wie in einem
Sandbade wird der ganze Schwefel ausgetrieben und diese in Eisenoxyd umge-
wandelt.
Der Pyrit ist ein sehr hüufig vorkommendes Mineral und bildet oft reichlich
eingewachsene Krystalle in verschiedenen Gesteinsarten, wie in Thonschiefer,
Schieferthon, Mérgel, Talkschiefer, Dolomit, Marmor, Kalkstein, Gyps, Thon u. a.
auch in Kohlenlagern, oft ist er derb und eingesprengt in Diorit, Gabbro,
Trachyt, Felsitporphyr, Mergel- und Alaunschiefern u. a., findet sich oft in Drusen-
räumen, auf Gängen und Lagern. Als Beispiele, besonders für das Vorkommen
von Krystallen sind anzuführen: Rio auf Elba, Brosso und Traversella in Piemont,
der St. Gotthard, das Binnenthal in Wallis, das Tavetschthal in Graubünden in
der Schweiz, Schemnitz in Ungarn, Horzowitz in Böhmen, Potschappel bei
Dresden, Freiberg und Johanngeorgenstadt in Sachsen, Gross-Almerode in
Hessen, Rinteln und Vlotho an der Weser in Rheinpreussen, Arendal in Nor-
wegen, Fahlun in Schweden, Cornwall und Derbyshire in England, Warstein in
Westphalen, Dillenburg in Nassau, Wolfach in Baden, Waldenstein in Kärnthen,
Beresowsk am Ural, Rossie, Johnsburg, Chester in New-York.
Er wird bei reichlichem Vorkommen zur Darstellung von Schwefelsáure,
(Min. 91.) Fig. 4.
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