Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

176 
    
Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
Andreasberg am Harz, Geyer in Sachsen, Przibram in Böhmen und die Grube 
von Carriso in Chile. Bei reichlichem Vorkommen wird auch das Arseneisen 
zur Gewinnung von Arsen und arseniger Säure benützt. 
Als Mittelglied zwischen Löllingit und Safflorit ist der orthorhombische Spa- 
thiopyrit von Bieber bei Hanau in Hessen und von Schneeberg in Sachsen zu 
nennen, welcher nach der Formel Fe,Co As, zusammengesetzt ist. 
Bei dem Dimorphismus des Zweifach-Schwefeleisen, der sich im Pyrit und 
Markasit zeigt, erscheint es eigenthümlich, dass bei der Vertretung des Schwefel 
durch Arsen hier die orthorhombische Krystallisation in den Vordergrund tritt, 
wie im Misspickel Fe As, + FeS, und im Lôllingit Fe As,, bis jetzt keine tesse- 
rale Species dieser Eisenverbindungen gefunden wurde, auch Antimon analog 
dem Arsen keine hierhergehórige Species bildet. In dieser Richtung zeigt 
das Kobalt und Nickel eine gróssere Mannigfaltigkeit, wührend beide keine dem 
Pynt oder Markasit entsprechende Schwefelverbindung bis jetzt ergaben. Von 
den Verbindungen dieser Metalle sind nachfolgende Species anzuführen. 
6. Der Smaltit (benannt wegen seiner Verwendung zur Darstellung der 
sogen. Smalte) oder Speiskobalt (benannt wegen der bei der Smaltebereitung 
entstehenden sogen. Speise, Kobaltspeise) ist die dem tesseralen FeS, ent- 
sprechende tesserale Verbindung CoAs,, deren gewóhnlich aufgewachsene 
Krystalle sehr selten die dem Pyrit entsprechende parallelfláchige Hemiedrie 
finden liessen, indem die Krystalle besonders nur das Hexaeder und Combina- 
tionen. desselben mit dem Oktaeder und Rhombendodekaeder zeigen, selten 
auch untergeordnet das sogen. Leucitoeder 202. Ausser krystallisirt findet er 
sich staudenfórmige, traubige oder nierenfórmige Gestalten bildend, gestrickt 
durch unterbrochene Krystallisation und Verwachsung, oft derb bis einge- 
sprengt, krystallinisch-kórnig bis fast dicht, zeigt nur Spuren von Spaltungsflächen 
parallel dem Hexaeder oder Oktaeder und hat unebenen Bruch. Er ist zinn- 
weiss bis stahlgrau, meist grau, auch bunt angelaufen oder roth beschlagend, 
metallisch glänzend, undurchsichtig, sprôde, hat H. — 5,5 und spec. Gew. = 6,4 
bis 6,8. 
Nach der Formel CoAs, zusammengesetzt, würde er 28,1 Kobalt und 
71,9 Arsen enthalten, es ergaben jedoch die verschiedenen Analysen auch mehr 
oder weniger Eisen oder Nickel als Stellvertreter des Kobalt, auch etwas Schwefel 
neben Arsen, sowie auch bisweilen einen geringeren oder grösseren Gehalt an 
Arsen, Differenzen, welche wohl nicht die wesentliche Formel aufheben, sondern 
meist auf Beimengungen ühnlicher Arsenverbindungen oder wirkliche Vertretung 
durch Eisen und Nickel, auf Beimengung von Pyrit, Arsen u. a. oder auf Ver- 
änderungen in Folge beginnender Zersetzung hinweisen. Im Kolben erhitzt zeigt 
er ein Sublimat von Arsen, im Glasrohre von arseniger Sáure; v. d. L. auf 
Kohle behandelt schmilzt er ziemlich leicht, Arsengeruch entwickelnd zu einer 
hell oder dunkelgrauen magnetischen Kugel, welche mit Borax behandelt die 
Reaction auf Kobalt, oft auch auf Nickel zeigt. In Salpetersäure ist er löslich, 
arsenige Säure ausscheidend und die Lösung ist roth durch das Kobalt gefärbt. 
Er findet sich meist auf Gängen, weniger auf Lagern und wird besonders zur 
Bereitung der Smalte, auch in der Email- und Glasmalerei, zur Färbung von 
Glasuren und zur Gewinnung der arsenigen Säure benützt. Als Fundorte sind 
Schneeberg, Marienberg, Annaberg und Johanngeorgenstadt in Sachsen, Joachims- 
thal in Böhmen, Riechelsdorf und Bieber in Hessen, Schladming in Steiermark, 
     
    
  
   
   
    
    
    
     
    
    
     
   
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
   
  
  
   
    
Wit 
und 
sog: 
in C 
(Ko 
klin 
säul 
AS» 
Spe 
Wel 
3(H 
ple 
wel 
und 
grüi 
den 
ana 
selb 
beo 
und 
sich 
Spu 
met 
oft 
Er 
noc 
Sut 
V. ( 
um: 
gra 
dur 
Nic 
Sm: 
orte 
kan 
Un; 
ner 
sinc 
selt 
bise 
bis 
nie. 
Fe. 
spr
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.