Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
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Wittichen in Baden, Allemont im Dauphiné in Frankreich, Dobschau in Ungarn 
und Cornwall in England beispielsweise anzuführen. 
Bemerkenswerth ist in Folge von Zersetzung des Smaltit die Bildung des 
sogen. Erythrin (auch Kobaltblüthe genannt), welcher sich auf Smaltit oder 
in der Nachbarschaft durch erdige bis feinfaserige pfirsichblüthfarbige Beschläge 
(Kobaltbeschlag) und Efflorescenzen anzeigend auch bisweilen nadelförmige 
klinorhombische Krystalle bildet und als eine interessante Verbindung der Arsen- 
sáure bekannt ist, zusammengesetzt nach der Formel 3(H,0'CoO) + 5H,0O" 
As,0, Der Erythrin ist der Reprásentàit einer kleinen Gruppe isomorpher 
Species, wozu auch der aus dem spáter anzuführenden Chloanthit in gleicher 
Weise entstehende grüne Annabergit (die Nickelblüthe), der Formel 
3(H,0:NiO) 4- 5H40^As40; entsprechend, der blaue bis blaulichgrüne Sym- 
plesit als eine analoge Eisenoxydulverbindung und der Kóttigit anzuführen, 
welcher weiss oder durch etwas Kobaltgehalt róthlichweiss bis roth gefärbt ist 
und eine analoge Verbindung des Zinkoxyd mit Arsensáure darstellt. 
7. der Chloanthit (benannt von dem griechischen »chloanthes« aufkeimend, 
grün ausschlagend, wegen des auf ihm entstehenden grünen Beschlages durch 
den Annabergit) ist als Nickelverbindung die in jeder Beziehung dem Smaltit 
analoge Species von der Zusammensetzung NiAs,, welche tesseral und mit den- 
selben Gestalten krystallsirt, von GROTH ebenfalls als parallelflàáchig-hemiedrisch 
beobachtet wurde, indem ausser dem Hexaeder, Oktaeder, Rhombendodekaeder 
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sich derb, feinkórnig bis dicht, bisweilen stenglig abgesondert, zeigt auch nur 
Spuren von Spaltungsflàchen und unebenen bis ebenen Bruch. Er ist zinnweiss, 
metalisch glàánzend, undurchsichtig, läuft grau bis schwarz an und beschlágt 
oft grün. Er hat graulichschwarzen Strich, H. — 5,5 und spec. Gew. — 6,4— 6,8. 
Er enthält nach obiger Formel 28,19 Nickel und 71,9 Arsen, gewöhnlich aber 
noch etwas stellvertretendes Eisen oder Kobalt Im Kolben erhitzt giebt er 
Sublimat von Arsen, kupferroth werdend, im Glasrohre solches von arseniger Sáure; 
v. d: L. schmilzt er leicht, entwickelt starken Arsenrauch, bleibt lange glühend, 
umgiebt sich mit Krystüllchen von arseniger Sáure und hinterlässt ein sprödes 
graues Metallkorn. In Salpetersäure wird er zersetzt und die Lösung wird grün 
durch das Nickel oder etwas gelblich bei Eisengehalt. Das zur Darstellung von 
Nickel, Arsen und arseniger Säure benützte Mineral scheint seltener als der 
Smaltit vorzukommen, beide bilden auch Uebergänge in einander und als Fund- 
orte sind beispielsweise Schneeberg in Sachsen, Riechelsdorf in Hessen, Gross- 
kammsdorf in der Provinz Sachsen, Joachimsthal in Böhmen, Dobschau in 
Ungarn, Allemont im Dauphiné in Frankreich und Chatam in Connecticut zu 
nennen. 
Beiden Species, dem Smaltit und Chloanthit, welche dem Pyrit analog 
sind, stehen noch zwei dem Markasit entsprechende zur Seite, indem noch, aber 
selten CoAs, als Saflorit und NiAs, als Rammelsbergit mit orthorhom- 
bischer Krystallisation vorkommen, welche ein etwas hóheres spec. Gew. — 6,9 
bis 7,2 haben und gewöhnlich stenglig bis faserig gebildet auch kugelige oder 
nierenfórmige Gestalten zeigen. 
Wie schon oben hervorgehoben wurde, dass neben der Verbindung 
Fe As, + Fe S,, dem Misspickel, als der orthorhombischen dem Markasit ent- 
sprechenden Species keine tesserale dieser Formel bekannt sei, ist nun bei dem 
und dem Leucitoeder auch — gefunden wurde. Ausser krystallisirt findet er 
KENNGOTT, Min, Geol. u. Pal. II. 12 
     
    
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
   
     
  
    
   
  
  
  
  
   
   
   
   
   
  
     
    
  
  
   
   
  
  
   
   
  
   
   
    
   
   
  
  
  
  
   
    
  
    
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
 
	        
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