Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

182 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
Er ist unvollkommen spaltbar parallel O oder parallel ooOoo; der Bruch ist 
muschlig bis uneben. 
Er hat eine bräunlichrothe, zwischen kupferroth und tombackbraun liegende 
Farbe, die man fast nur auf frischen Bruchflächen sieht, weil er rasch bunt an- 
läuft, besonders roth, blau oder lila: ist metallisch glänzend, undurchsichtig, 
wenig spröde bis fast milde, hat schwarzen Strich, H. = 3,0 und Spec. Cew. 
— 4,9—5,1. Im Glasrohre erhitzt entwickelt er schweflige Sáure, wird v. d. L. 
auf Kohle dunkel bis schwarz, (nach dem Erkalten roth,) schmilzt zu einer 
stahlgrauen, schwach magnetischen Kugel, welche spróde und im Inneren graulich- 
roth ist, mit Borax oder Soda behandelt Kupferkórner ausscheidet. In concen- 
trirter Salzsáure ist er lóslich, Schwefel ausscheidend. 
Er wird bei reichlichem Vorkommen zur Darstellung von Kupfer benützt, 
findet sich aber weniger häufig und massenhaft als der Chalkopyrit, auf Gängen 
und auf Lagern in krystallinischen Schiefern, Thonschiefer, Grauwacke, Kalkstein, 
Gneiss u. a. Als Fundorte sind beispielsweise Redruth in Cornwall in England, 
Freiberg, Annaberg, Marienberg und Berggieshübel in Sachsen, Mansfeld, Eis- 
leben und Sangerhausen in der Provinz Sachsen, Kupferberg in Schlesien, Ora- 
wicza in Ungarn, die Mürtschenalp am Wallensee in der Schweiz, Monte Catini 
in Toscana, Wilkesbarre in Pennsylvanien, Chesterfield in Massachusetts zu nennen, 
auch findet er sich in Chile, Bolivia, Mexiko, Canada, Norwegen, Schweden u. s. w. 
An diese wichtigen Kupferkiese schliessen sich noch einige Kupfer ent- 
haltende Minerale an, welche bei ihrem selteneren Vorkommen in Bezug auf 
ihre Zusammensetzung noch nicht ganz sicher festgestellt sind, wie der Homich- 
lin, Barnhardtit und Cuban, welche wesentlich Kupfer, Eisen und Schwefel 
enthalten, der Carrolit eine Verbindung von Kupfer, Kobalt und Schwefel und 
der Stannin oder Zinnkies, welcher eine eigenthümliche Verbindung von 
SnS, mit Cu,S und FeS, z. Th. auch mit ZnS darstellt. Zum Schlusse sind 
noch drei bemerkenswerthe Verbindungen des Kupfers mit Arsen zu erwähnen, 
welche gegenüber allen angeführten Arsenverbindungen auffallend sind, diese 
sind der zinn- bis silberweisse Domeykit Cu,As, der stahlgraue bis silberweisse 
Algodonit Cu, As und der róthlich-silberweisse Whitneyit CugAs. 
Kohlenbildung in den verschiedenen geologischen Epochen 
von 
Dr. Friedrich Rolle. 
Die verschiedenen Arten von mineralischer Kohle, die mehr oder minder 
massenhaft als eigene Lager vorkommen oder in anderen Lagern untergeordnet 
oder auch als gelegentliche Einmengung auftreten, bilden vom Torf an, der 
unter unseren Augen fortwáchst, bis zum Anthracit — wenn nicht bis zum 
Graphit — eine vielgestaltige Reihe, die in chemischer Hinsicht eine stufenweise 
Umgestaltung von Kohle-Hydrat (Holzfaser u. s. w. in Kohle (Anthracit und 
Graphit) darstellt. Abgeschieden wurden dabei namentlich Kohlensáuregas (CO,) 
und Kohlenwasserstoffras (CH,), sowie auch Wasser. 
Torf entsteht noch fortwührend in seichten Seeen, in Sümpfen und an 
feuchten Waldstellen aus vermodernden Pflanzenstoffen, namentlich Holzfaser 
Cellulose, C;H,,O;) und mancherlei anderen organischen Substanzen. Er ist 
        
  
  
  
  
  
     
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
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