184 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
lagerungen sind Schichten von erdiger Braunkohle oder Erdkohle, es sind lockere
zerreibliche Massen. Daran schliesst sich die gemeine Braunkohle, die schon
dichtere festere Massen bildet. In beiden Sorten erscheinen gewöhnlich ganze
Baumstámme und kleinere Stammstücke, Aeste u.s. w. eingemengt. Dies ist dann
das sogen. bituminóse Holz oder die holzartige Braunkohle. Sie ist in manchen
Lagern reichlich eingestreut.
Daran schliessen sich übergangsweise die stirker umgewandelten und gleich-
artiger gewordenen Kohlen der secundären Formationen an. Sie sind im Allge-
meinen dicht, hart, schwarzbraun oder pechschwarz, im Bruch muschelig und
fettglänzend oder wachsglänzend. In der Regel sind sie frei von noch deutlich
verbliebenen Holztheilen. Diese secundären Lignite zählt der Bergmann den
Steinkohlen noch zu. Man nennt sie gewöhnlich Pechkohle, auch Glanzkohle,
Gagat u. s. w. Richtiger ist schon die Bezeichnung Pechbraunkohle. Man muss
sie von den ähnlichen pechartigen Steinkohlen unterscheiden. Solche Lignite in
steinkohlenartiger Bildung zeigen sich auch stellenweise bereits in der mittleren
Tertiärstufe z. B. zu Eibiswald und Wies in Steiermark.
Die Braunkohle enthált (bei roo? getrocknet und aschenfrei berechnet) im
Durchschnitt 50—80%4 Kohlenstoff, 3—5—7 Wasserstoff, 25—36 Sauerstoff und
o—2 Stickstoff. Die Braunkohle ist darnach in der Regel reicher an Kohlenstoff
als der Tort. Der Wasserstoffgehalt ist bald eben so hoch, bald niedriger, bald
auch hóher, endlich der Sauerstoffgehalt meist viel niedriger, selten ebenso
hoch als beim Torf. Merkwürdig ist ein dunkler Lignit — schwarzbraunes bitu-
minóses Holz mit erkennbarer Holzstructur — vom Westerwald, insofern er in
procentischer Zusammensetzung aufs Nächste mit dem Durchschnittsgehalt der
verschiedenen 'Torfarten übereinkommt. Diese holzige Form des Lignits enthält
Kohlenstoff 58,20%, Wasserstoff 5,9, Sauerstoff, nebst etwas Stickstoff 35,1
(Asche 1,7).
Ueber die näheren Bestandtheile der Braunkohlen weiss man nur wenig, sie
enthalten bituminöse Substanzen (Kohlenwasserstoffverbindungen), die sich ge-
wöhnlich beim Erwärmen lebhaft dem Geruche zu erkennen geben und bilden
mit Kalilauge behandelt Humussäure u. dergl.
Steinkohle oder Schwarzkohle findet sich in mehr oder minder mächtigen
Lagern — oder Flötzen — in der Steinkohlenformation (oder dem carbonischen
System) und noch in dem darüber abgelagerten Rothliegenden (untere Abtheilung
des permischen Systems), erscheint aber durch allmähliche Uebergänge mit den
ganz ähnlichen Mineralkohlen der secundären Formationen verknüpft.
Steinkohle ist im Allgemeinen schwarz oder schwarzbraun, hart und ge-
wöhnlich brüchig, seltener zähe, in der Regel mehr oder minder geschichtet,
seltener geschiefert, meist ohne Einschluss deutlich erkennbarer Pflanzenreste.
Man unterscheidet noch eine Anzahl von Varietüten theils nach der Art der
Structur, theils nach der mit der chemischen Zusammensetzung zusammen-
hángenden Brennbarkeit und dem Verhalten im Feuer. Manche schwellen beim
Erhitzen an, schmelzen ein wenig und hinterlassen unter Entbindung brennbarer
Gase einen kohlenstoffreicheren schlackenartigen Rückstand oder Coak. Dies
sind die sogen. Backkohlen. Eine ausgezeichnete Varietüt ist die Pechkohle.
Sie ist dicht, mehr oder minder stark wachsglinzend und von muscheligem
Bruch — nicht zu verwechseln mit den jüngeren pechartigen Ligniten oder Pech-
braunkohlen. . Ihr schliesst sich. die äusserlich ähnliche, aber etwas weniger
glänzende und záhere CannelKohle (camd/e coal, Kerzenkohle) an. Sie ist so
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