Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
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nicht systematisch durchzuführen und daher auch die getrennte Erôrterung der- 
selben zur Zeit noch nothwendig. 
Die Asterophylliteae gehôren dem devonischen, carbonischen und permischen 
System an und verschwinden zusammen mit den Calamiten, ohne das Triassystem 
zu erreichen. Nach ihren vegetativen Charakteren haben sie Vieles mit einander 
gemeinsam. Ihre Stengel sind gegliedert, längsstreifig, hohl und bleiben dünn. 
Die Zweige stehen in Blattachseln und erscheinen meist in derselben Ebene 
gegenständig. Die Beblätterung tritt stark in den Vordergrund und ist ausge- 
zeichnet wirtelständig. Die Blätter sind immer lang, oft fast pfriemenförmig oder 
bandartig. Man unterscheidet Asterophylliten und Annularien. 
Asterophyllites begreift Zweige mit langen schmalen vorn zugespitzten, oft 
fast borstenförmigen Blättern. Die einzelnen Blätter in jedem Wirtel gleich lang, 
jedes Blatt mit einem ziemlich starken Mittelnerven. 
Die älteste bekannte Art ist Asterophyllites coronata UnG. aus den devo- 
nischen Schichten von Saalfeld in Thüringen. Bei dieser Art stehen die Zweige 
einzeln in Blattachseln. Die linearen, vorn zugespitzten, am Grunde breiten Blätter 
hinterlassen beim Abfallen breite Blattbasen, die als wirtelige Krone um die Ab- 
gliederungen des Zweiges stehen bleiben. 
Bei den Asterophylliten der Steinkohle und des Rothliegenden hinterlassen 
die abfallenden Blätter keine besonderen Basalstücke. 
Was von den verschiedenen, in diesen Formationen vereinzelt gefundenen 
Fruchtständen hierhergehört, ist zur Zeit nicht sicher auszumachen. Wahrschein- 
lich haben sie im Allgemeinen die Gestalt kleiner gequirlter Aehren mit Wirteln 
von Bracteen und von Sporangienträgern. Was aber als vegetative oder als 
fruchttragende Zweige zu den baumförmigen Calamiten gehören mag und was 
auf selbständige, von den Calamiten verschiedene Asterophylliten zu beziehen 
bleibt, ist noch gar nicht abzusehen. 
Die Annularien sind ebenfalls Zweige mit wirteliger Beblätterung. Bei 
Annularia ist die Blattform flächenhafter. Die Blätter sind bald mehr lanzettlich, 
bald mehr bandförmig, vorn abgerundet oder zugespitzt, an der Basis etwas ver- 
wachsen, mit starkem Mittelnerv versehen. Die Blätter eines und desselben 
Wirtels sind oft sehr ungleich lang. Die Stengel sind glatt, gegliedert, unter den 
Articulationen etwas verdickt und ihre Zweige stehen in zwei Zeilen. Die 
Fruchtstände der Annularien sollen lange cylindrische Aehren sein, in deren 
Blattquirlen schildförmig verbreiterte, an der Unterseite mit je vier Sporangien 
besetzte Sporangienträger stehen. Diesen Fruchtständen nach würden die Annu- 
larien wohl eine von den Calamiten ganz verschiedene Familie darstellen. Sie 
finden sich hauptsächlich in der Steinkohlenbildung und nur noch sehr spärlich im 
Rothliegenden. 
Früher zählte man zu den Asterophylliteen auch die, im gleichen geolo- 
gischen Horizont verbreiteten Sphenophyllen. Sie scheinen aber eher Lepi- 
dophyten von quirliger Tracht (Zypws verficilatus) zu sein (s. weiter unten). 
Wir gehen über zur grossen Classe der Farnen oder Laubfarnen, Zilices, 
Filicaceae, Geopterides. 
Sie begreift Gefässkryptogamen mit endsprossendem, mehr oder minder ver- 
holzendem, auch wohl baumartigem Stamm und ansehnlichen in der Knospenlage 
spiralig eingerollten Blättern, die hier den Namen Wedel erhalten. Die Spo- 
rangien sitzen auf der Unterseite der Blätter und sind Bildungen der Epidermis- 
zellen derselben. Die Sporen sind gleichartig. Das Prothallium ist flach, blatt- 
  
  
  
      
   
    
  
     
   
    
   
    
   
    
   
   
     
    
   
   
    
   
   
   
   
   
    
   
   
     
   
  
   
   
      
    
  
  
    
     
  
  
  
  
 
	        
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