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Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
und unterscheiden sie dadurch von denen der Moose. Ausgezeichnet ist die
Cyclopteriden-Nervation, hier ist keine Mittelrippe vorhanden. Aus dem. Blatt-
grunde strahlen eine Anzahl gleich starker Nerven in gerader Richtung nach
allen Seiten gegen den Rand aus. Dabei findet eine einmalige oder wiederholte
Gabeltheilung statt. Sehr selten erscheint bei Farnen eine Vernetzung der Blatt-
nerven, z. B. bei Dictyopreris aus der Steinkohlenformation.
Die erwachsenen Blätter werden meist periodisch abgeworfen. Die Basen
der Stiele verbleiben dann bald in Form unregelmässig abgebrochener Stümpfe
an der Achse stehen. Bald gliedern sie sich in der Nähe des Grundes glatt ab
und dabei bleiben Narben von bestimmter Form. Letzteres wird bei fossilen
Farnen sehr wichtig, namentlich bei baumartigen Stämmen.
Blätter von Baumfarnen erreichen mächtige Grösse. So werden die gefiederten
Blätter der australischen Dicksonia antarctica (Fam. Cyatheaceae) bis gegen vier
Meter lang.
Die Blattstellung ist bei allen Farnen mit aufrechtem Stamm ausgezeichnet
spiral und die Blätter bilden dabei, namentlich bei den Baumfarnen einen mehr
oder minder gedrängten Schopf, der ihnen ein palmenartiges Ansehen verleiht.
Eine zweireihige Blattstellung kommt bei Farnen mit kriechendem Stengel vor,
die Blätter stehen hier in zwei Zeilen auf der dem Lichte zugewendeten Ober-
seite des Stengels. Eine zweizeilige Blattstellung der Baumfarnen fehlt heutigen
Tages, ist aber für eine carbonische Gattung Megaphytum nachgewiesen.
Die Sporangien oder Sporen-Capseln der Farnen sitzen meist in Häufchen
auf der Unterseite der Blätter — nur bei wenigen Gattungen, wie Osmunda an
blattlosen Blattspindeln oder einem anscheinenden Blatt-Skelett. Sie entstehen
je aus einer einzigen Oberhaut-Zelle. Es sind kugelige oder ovale Capseln auf
lingeren oder kürzeren Stielen. Ihre Wandung besteht aus einer Zellschicht.
Bei den meisten Sporangien verláuft senkrecht über den Scheitel ein Ring, (2yrus)
von dickwandigen Zellen. So bei den Polypodiaceen. Er veranlasst bei der
Reife das Aufspringen der Capsel. Seltener verlüuft der Ring in sóliger Richtung
um die Capsel oder bildet einen Turban auf ihrem Scheitel. Im Inneren des
Sporangium entwickeln sich die mikroskopisch kleinen gleichartigen Sporen.
Sie sind bald kugelig, bald nierenförmig oder bohnenförmig. Die Oberfläche
derselben ist bald glatt, bald körnig-warzig oder trägt auch wohl einen Stern
von drei Leisten. Die Sporangien stehen in grösserer Anzahl beisammen. Dies
sind die Fruchtháufchen, sez. Sie sind je nach den Gattungen verschieden ge-
staltet, bald rundlich, wie bei Zwygedium vulgare, bald linienfórmig gestreckt,
wie bei Asplenium und Scolopendrium. Selten sind sie nackt, wie bei Pe/ypodium
vulgare. Meist werden sie von einem zarten fast durchsichtigen Häutchen be-
deckt. Dies ist das Schleierchen, zmduæsiæm. Es ist ausgezeichnet nierenfórmig
bei Nephrodium filix mas, becherfürmig bei Hymenophyllen. Fruchthäufchen in
fossilem Zustand kennt man namentlich an den in zarten Schieferthonen der
Steinkohlen-Formation wohl erhaltenen Farnblättchen. Mikroskopische Farn-Sporen
finden sich in Braunkohlenlagern.
Man kennt in der Flora der Ietztwelt über 3000, vielleicht 3500 Arten von
Farnen, wovon die grosse Mehrzahl der Ordnung Polypodiaceae angehört, etwa
2800 Arten. Die meisten Gattungen und Arten gehören der tropischen und den
subtropischen Zonen an, wo auch die Baumfarnen fast ausschliesslich zu Hause
sind. In den kühleren gemässigten und kalten Klimaten erscheinen nur Farnen
mit unansehnlichen unterirdischen oder kriechenden Stämmchen. Einige Arten
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