270 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
welche dem Ueberwuchern der Morast-Vegetation ein Ziel setzten und die Lepi-
dodendren zusammen mit den Sigillarien zum Aussterben brachten. I
Der Stamm der Lepidodendren besteht, wie BRONGNIART zuerst an einem B
Exemplare von Lepidodendron Harcourti ViNp. nachwies, aus einem rings d
geschlossenen róhrenfórmigen Holzkórper, der keinerlei Lücken für den Austritt
von Markstrahlen zeigt, einen parenchymatischen Markcylinder umschliesst und fc
seinerseits von einem umfangreichen parenchymatischen Rindenkôrper umgeben í 19
erscheint. Bei manchen Arten ist der umschlossene Markcylinder ansehnlich, G
bei anderen sehr dünn oder er fehlt auch ganz. Es giebt aber auch Formen, al
bei denen statt einer geschlossenen Holzröhre nur eine Anzahl von kreisförmig
gestellten entfernteren Strängen auftreten, die einen Markcylinder umgeben. b
Der Holzkórper besteht aus Gefüssen und zwar Treppengefüssen (Treppen- u
Tracheiden), die im Querschnitt kantig erscheinen. Er ist im Verhältniss zur Z
Dicke des parenchymatischen Rindenkörpers und meist auch des Markcylinders >
ziemlich unansehnlich. Der innere Theil desselben besteht aus weiteren, der Se
äussere aus engeren Gefässen. Vom Holzkörper gehen zahlreiche dünne cylin- ul
drische Gefássbündel oder Blattspurstránge ab, durchsetzen nach aussen und oben >
verlaufend das Parenchym des Rindenkärpers und treten dann in die Blätter ein. di
Auf dem Querschnitt des Stammes sieht man sie im Rindenkórper in mehreren fa
Kreisen, die noch mehr oder minder die spiralige Anordnung erkennen lassen. Bi
Die Stámme erhoben sich schlank und einfach zu ansehnlicher Hóhe und te
theilten sich dann gegen oben wiederholt in Gabelform. Die äussersten Zweig- L
spitzen trugen die verháltnissmássig grossen zapfenfórmigen Fruchtstünde. i
Die áusserste parenchymatische Rindenschicht der Stimme und der Ver- Wi
zweigungen erscheint dicht bedeckt mit spiralig gestellten verschieden gestalteten, la
im Allgemeinen aber querrhombischen Blattnarben, die noch auf besonderen, fe
etwas erhöhten, meist mehr in die Länge gezogenen Polstern sitzen.
Die Blattnarben (sZez/a, cicatrices) zeigen in der Mitte noch zwei oder drei at
kleinere quer gestellte Narben, die dem Austritt der Gefüssstrünge entsprechen, lic
(was wenigstens für die mittlere dem Mittelnerven des Blattes entsprechende Bı
Narbe zu gelten scheint).*) N
Die Gestalt der Blattnarben und ihrer Polster ándert mit dem Alter und ist se
daher an älteren Stammstücken anders als an den Zweigen. Die Blattnarben ei
der jungen noch beblätterten Zweige sind breiter als hoch, querrhomboidal. Sie fir
stehen noch dicht gedrängt und ihre Polster sind noch kurz. Mit dem Alter Ci
und im Verlauf der allmählichen Streckung von Stamm und Zweigen streckt sich vo
auch die Blattnarbe etwas in die Linge. Noch mehr ändert sich das darunter
gelegene Polster, welches sich nun nach unten lang und verschmilert herabzieht. Ze
Im Alter zeigt daher die Stammrinde grosse, quincunxial alternirende, bald mehr de
rhombisch, bald mehr lanzettlich oder umgekehrt eifórmig gestreckte Polster ! ol
und in deren Mitte oder etwas darüber die kleinen noch mehr oder minder quer- A
rhombischen Blattnarben. Das Polster ist meist in der Mitte gekielt. 8r
i *) W. P. SCHIMPER schreibt den Lepidodendreen Blitter mit einem starken, breiten Mittel- m
nerven zu und erklärt von den drei kleineren Náürbchen der Blattnarbe nur die mittlere für die dii
Spur eines Blattgefüssbündels, wogegen er in den beiden seitlichen Nürbchen die Spuren von de
Luftgingen vermuthet. i
G. DE SAPORTA nimmt aber drei Gefässbündel auf dem Schildchen an und dem entsprechend Kt
drei Nerven, einen mittleren stürkeren und dicht daneben zwei seitliche Blattnerven, von denen un
dann die letzteren drei fast zu einem einzigen Mittelnerven verschmelzen sollen. (b
we
EE