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Die Krystalle.
webekeilen und Markstrahlen zusammengesetzten Holzkórpers der Sigillarien, der
dem der Cycadeen wenigstens einigermaassen nahe kommt. Diese Holz-Structur
ist zusammengesetzter und hóheren Ranges als die der Lepidodendren.
Aehnlich den Asterophylliten in der Tracht, nach neueren Untersuchungen
aber im inneren Bau verwandter den Lycopodiaceen sind die Sphenophyllen
der Steinkohlenformation. Es waren, wie man meint, kleine kraut- oder strauch-
artige Gewüchse mit dünnem ästigem, äusserlich gegliedertem und längsriefigem
Stengel und quirlständiger Beblätterung.
Der Stengel enthält einen centralen Gefäss-Strang von dreieckigem Quer-
schnitt. Er besteht aus Netz- und Leiter-Tracheiden und umschliesst eine Art
von Markkórper. Sein Bau weicht also von dem der Lepidophyten und noch
mehr von dem der Calamophyten ab, überhaupt von dem aller übrigen Klassen
des Pflanzenreiches.
Die Blátter stehen an den Abgliederungen des Stengels (in der Dreizahl) zu
6 oder 12 oder 18 im Quirl. Sie sind am Grunde frei, keilfórmig, vorn ab-
gestumpft, am Vorderende oft zweispaltig, mit zuweilen wieder zweispaltigen
Lappen. Der Nervenverlauf ist dichotomisch. (Diese Form der Blátter erinnert
etwas an die der chinesischen Conifere Gingko biloba. Bei den Lycopodiaceen
ist sie immer einfach).
Der Fruchtstand ist ährenfôrmig mit quirligem Bau. Es sind schlanke,
walzenformige, kurzgestielte Aehren, die am Gipfel eines Stengels oder in der
Achsel eines Stengelblattes sitzen. Sie zeigen in zahlreicher Wiederholung Quirle
von je sechs kugligen Fruchtkapseln oder Sporangien. Jede Kapsel steht in der
Achsel eines kurzen, schmalen, grannenfórmigen Deckblattes oder Hüllblattes. Die
Sporen sollen ungleich, gróssere und kleinere, sein. Man vermuthet, dass Makro-
sporangien und Mikrosporangien in Quirlen abwechselten.
Die Sphenophyllen waren nach diesen Einzelheiten Lepidophyten von der
Tracht der Calamophyten, gehórten also vielleicht zu einer älteren, in früheren
Epochen reichlicher vertretenen Abtheilung der Gefässkryptogamen, von der die
beiden in der devonischen Epoche bereits geschiedenen Klassen, die Calamo-
phyten und die Lepidophyten, zusammen ausgingen. Ihre Fruchtstände und
Sporangien erinnern an die der Selaginellen, aber bei diesen, wie bei den übrigen
Lycopodiaceen kennt man sonst nie gegliederte Stengel mit quirlstándigen
Blättern, wie bei Sphenophyllen und Calamophyten.
Die Gattung Sphenophyllum wit etwa 12 Arten ist nur aus der devonischen
und aus der Steinkohlenformation bekannt und fehlt schon im Rothliegenden.
Sphenophyllum Schlotheïimi BROGN. ist háufig in der oberen Abtheilung des Stein-
kohlen-Gebirges (Wettin bei Halle) Ihre Wirtel sind sechszählig, die Blätter
breit-keilförmig, vorn abgerundet-gestutzt und fein gezähnelt.
Die Krystalle
von
Prof. Dr. Kenngott.
Bei der Betrachtung der Minerale, der natürlichen Zusammensetzungstheile
der Erde findet man, dass dieselben als natürliche unorganische Kórper auch
eine eigenthümliche individuelle Gestaltung zeigen, und es wurden diese natür-
lichen unorganischen Individuen mit dem Namen Krystalle belegt. Ursprüng-