Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
     
nm- 
hen 
hen 
ein- 
der 
den 
en. 
ime 
|sse 
ge 
zu- 
velt 
der 
der 
ber 
me 
die 
pen 
tel- 
)er- 
os 
nt- 
rer 
21SS 
pi 
Der 
rer- 
en. 
ch. 
ren 
Ge- 
+ 
Die Krystalle. 
webekeilen und Markstrahlen zusammengesetzten Holzkórpers der Sigillarien, der 
dem der Cycadeen wenigstens einigermaassen nahe kommt. Diese Holz-Structur 
ist zusammengesetzter und hóheren Ranges als die der Lepidodendren. 
Aehnlich den Asterophylliten in der Tracht, nach neueren Untersuchungen 
aber im inneren Bau verwandter den Lycopodiaceen sind die Sphenophyllen 
der Steinkohlenformation. Es waren, wie man meint, kleine kraut- oder strauch- 
artige Gewüchse mit dünnem ästigem, äusserlich gegliedertem und längsriefigem 
Stengel und quirlständiger Beblätterung. 
Der Stengel enthält einen centralen Gefäss-Strang von dreieckigem Quer- 
schnitt. Er besteht aus Netz- und Leiter-Tracheiden und umschliesst eine Art 
von Markkórper. Sein Bau weicht also von dem der Lepidophyten und noch 
mehr von dem der Calamophyten ab, überhaupt von dem aller übrigen Klassen 
des Pflanzenreiches. 
Die Blátter stehen an den Abgliederungen des Stengels (in der Dreizahl) zu 
6 oder 12 oder 18 im Quirl. Sie sind am Grunde frei, keilfórmig, vorn ab- 
gestumpft, am Vorderende oft zweispaltig, mit zuweilen wieder zweispaltigen 
Lappen. Der Nervenverlauf ist dichotomisch. (Diese Form der Blátter erinnert 
etwas an die der chinesischen Conifere Gingko biloba. Bei den Lycopodiaceen 
ist sie immer einfach). 
Der Fruchtstand ist ährenfôrmig mit quirligem Bau. Es sind schlanke, 
walzenformige, kurzgestielte Aehren, die am Gipfel eines Stengels oder in der 
Achsel eines Stengelblattes sitzen. Sie zeigen in zahlreicher Wiederholung Quirle 
von je sechs kugligen Fruchtkapseln oder Sporangien. Jede Kapsel steht in der 
Achsel eines kurzen, schmalen, grannenfórmigen Deckblattes oder Hüllblattes. Die 
Sporen sollen ungleich, gróssere und kleinere, sein. Man vermuthet, dass Makro- 
sporangien und Mikrosporangien in Quirlen abwechselten. 
Die Sphenophyllen waren nach diesen Einzelheiten Lepidophyten von der 
Tracht der Calamophyten, gehórten also vielleicht zu einer älteren, in früheren 
Epochen reichlicher vertretenen Abtheilung der Gefässkryptogamen, von der die 
beiden in der devonischen Epoche bereits geschiedenen Klassen, die Calamo- 
phyten und die Lepidophyten, zusammen ausgingen. Ihre Fruchtstände und 
Sporangien erinnern an die der Selaginellen, aber bei diesen, wie bei den übrigen 
Lycopodiaceen kennt man sonst nie gegliederte Stengel mit quirlstándigen 
Blättern, wie bei Sphenophyllen und Calamophyten. 
Die Gattung Sphenophyllum wit etwa 12 Arten ist nur aus der devonischen 
und aus der Steinkohlenformation bekannt und fehlt schon im Rothliegenden. 
Sphenophyllum Schlotheïimi BROGN. ist háufig in der oberen Abtheilung des Stein- 
kohlen-Gebirges (Wettin bei Halle) Ihre Wirtel sind sechszählig, die Blätter 
breit-keilförmig, vorn abgerundet-gestutzt und fein gezähnelt. 
Die Krystalle 
von 
Prof. Dr. Kenngott. 
Bei der Betrachtung der Minerale, der natürlichen Zusammensetzungstheile 
der Erde findet man, dass dieselben als natürliche unorganische Kórper auch 
eine eigenthümliche individuelle Gestaltung zeigen, und es wurden diese natür- 
lichen unorganischen Individuen mit dem Namen Krystalle belegt. Ursprüng- 
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.