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Die Krystalle, 283
Kosten der anderen sechs ausgedehnt, wodurch diese dann 6 gleiche Paralleltrapeze
bilden, während die zwei vorherrschend ausgedehnten Flächen symmetrische Sechs-
seite sind. Anstatt 12 Kanten hat die Gestalt jetzt 18 Kanten zweierlei Art und
anstatt der 6 vierkantigen Ecken zeigt die Gestalt jetzt 12 dreikantige und trotz
dieser Deformitát bildet ein solcher Krystall das Oktaeder, aber mit ungleicher
Ausdehnung der Flüchen. Nach der Gestaltung der Flüchen kónnte man ein
solches Oktaeder für die Combination der hexagonalen Basisflàchen mit einem
(Min. 97— 99.)
Fig. 5. Fig. 6.
spitzen Rhomboeder halten, welchen Irrthum jedoch die Messung der Kanten-
winkel und die Beschaffenheit der Flächen aufklären würde.
Eine andere ungleiche Ausdehnung der Oktaederflächen zeigt die Fig. 7,
indem nämlich diese ein Oktaeder darstellt, bei welchem vier in einer Kanten-
zone liegende Flächen vorherrschend erweitert sind. Dadurch bilden diese
4 Flächen gleiche Paralleltrapeze und die vier kleineren Flächen gleichseitige
Dreiseite. Die Gestalt hat anstatt der 6 regelmässigen vierkantigen Ecken des
Oktaeders 4 unregelmässige vierkantige Ecken und 4 unregelmässige dreikantige
Ecken, anstatt der ı2 gleichen regelmässigen Kanten z längere, 2 mittlere und
2 kürzere regelmässige und 8 unregelmässige Kanten und könnte für die ortho-
rhombische Combination eines Quer- und Längsdoma gehalten werden. Die
Messung aber der Kantenwinkel und die gleiche Beschaffenheit der Flächen
würde auf das Oktaeder mit ungleicher Ausdehnung der je 4 und 4 Flächen
führen, die Gestalt als eine tesserale erkennen lassen.
(Min. 100—102.)
Fio. 7. Fig. 8. Fig. 9.
Die Fig. 8 endlich zeigt ein Oktaeder, woran 2 parallele Flüchen zurück-
gedrüngt sind, welche als gleichseitige Dreiseite erscheinen, wührend die anderen
6 Flächen Fünfseite darstellen. Die Form hat jetzt 18 Kanten dreierlei Art,
nämlich 6 regelmässige, je 6 und 6 unregelmässige und je 6 und 6 unregel-
mässige dreikantige Ecken. Sie gleicht der hexagonalen Combination eines
spitzen Rhomboeders mit den Basisflächen und wieder muss die Messung der
Kantenwinkel den richtigen "Thatbestand feststellen, dass sie ein Oktaeder mi*
ungleicher Fláchenausdehnung ist.