Er
e.
zend,
735
imen-
lysen
tnisse
lasser
vurde
und
hiede
e bis
erheit
rlässt
färbt
einen
e be-
In
inzen
ilung
r die
halb-
> die
leich.
nisse
“sich
mlich
| und
talen
sche,
De-
aren
1 un-
vien;
Ent-
. den
So
chen
497
Das Meer und seine geologische Bedeutung.
deutendes von dem Steilabfall des atlantischen Beckens entfernt und nur eine
geringe Senkung des Meeresniveaus würde genügen, um die grossbritannischen
Inseln mit dem europüischen Continente wieder landfest zu verbinden.
Die gróssten bis jetzt gemessenen Meerestiefen liegen auf der nórdlichen
Hemisphäre, so im nórdlichen stillen Ocean unter 44*.s1' n. Br. und. 152? 26,
6. L. mit 8513 Meter und im nördlichen atlantischen Ocean unter 19? 41! n Br.
und 65° 7' w. L. mit 7086 Meter.
Die mittlere Tiefe sämmtlicher Meere berechnet O. KRÜMMEL auf 3438 Meter,
während andere dieselbe noch hóher auf rund 4ooo Meter annehmen!) Jeden-
falls betrágt dieselbe nahezu das Siebenfache der mittleren Höhe der Continente,
welche KRÜMMEL auf 440 Meter annimmt. Da nun die Oberfläche der Meere
dreimal so gross ist, als die der Festlande, so ist es klar, dass, um die sämmt-
lichen Meeresbecken bis zu ihrem heutigen Niveau auszufüllen, eine Landmasse
nöthig wäre, die mindestens das 21fache Volumen der über dem Meere heute
aufragenden Festlande betrüge. Wenn alles Land über dem Meeresniveau ab-
getragen und in die oceanischen Becken versenkt würde, dann würde das Niveau
des Meeres nur um 150 Meter steigen und so eine nur von Meer umhüllte Kugel
übrig bleiben. Darin zeigt sich schon, welche wichtige Rolle die Meeresbecken
bei der Oberflächengestaltung der festen Theile der Erde gespielt haben müssen.
Auch die Configuration des Meeresbodens ist durch die Tiefenuntersuchungen
der vorhin genannten Expeditionen z. Th. im Gegensatze zu früheren Annahmen
bestimmter erkannt worden.
Man weiss jetzt, dass der Boden der oceanischen Becken zwar keine Ge-
birge trägt, die an Schärfe ihrer Reliefformen denen der Festlande verglichen
werden können, aber auch, dass er keinesweges eine nahezu eben oder flach
concav verlaufende Form besitzt, wie es der Begriff eines Beckens voraussetzen
lassen kónnte. Ueber weite Gebiete hin, ganz besonders in den centralen
Theilen der oceanischen Becken, ist der Boden zwar nahezu eben mit nur ge-
ringen, flachgebóschten Ungleichheiten. Aber dennoch ziehen gewisse linear
sich erstreckende Rücken durch die Becken hin, deren einige bis über die
heutige Meeresfláche aufsteigend bekannt sind. Auf einem solchen Rücken
liegen die capverdischen Inseln, St. Helena und Ascension und im stillen Oceane
bieten die Sandwichs- und Freundschaftsinseln Beispiele dieser Art.
Ueberhaupt ist der Boden eines oceanischen Beckens im Ganzen keines-
weges als eine einfache Concavitit anzunehmen, sondern im Gegentheile die
Meeresbecken sind Depressionen mit convexer Gestalt ihrer Bodenfläche. Wäre
bei der an den Continenten zu beobachtenden mittleren Neigung der Böschung
ihres Abfalles zum Meere dessen Boden gleichmässig concav, so müsste die
Tiefe desselben auch sehr viel bedeutender sein, als nach den Lothungen an-
zunehmen ist.
Bezüglich der Verhültnisse des Reliefs der Continente zu den oceanischen
Becken und der unverkennbaren gesetzmássigen Beziehungen beider, sei hier
auf das zurückverwiesen, was in dem Artikel »die Continente«, Bd. I, pag. 167,
hieriiber mitgetheilt ist?).
Das Meerwasser hat in Folge seines Salzgehaltes ein höheres specifisches
Gewicht als das gewöhnliche Wasser. Jedoch schwankt dasselbe von 1,024—1,027
1) LAPPARENT, Géologie, pag. 64.
?) Vergl. auch. LAPPARENT, Géologie, pag. 71.