Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
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Das Meer und seine geologische Bedeutung. 
deutendes von dem Steilabfall des atlantischen Beckens entfernt und nur eine 
geringe Senkung des Meeresniveaus würde genügen, um die grossbritannischen 
Inseln mit dem europüischen Continente wieder landfest zu verbinden. 
Die gróssten bis jetzt gemessenen Meerestiefen liegen auf der nórdlichen 
Hemisphäre, so im nórdlichen stillen Ocean unter 44*.s1' n. Br. und. 152? 26, 
6. L. mit 8513 Meter und im nördlichen atlantischen Ocean unter 19? 41! n Br. 
und 65° 7' w. L. mit 7086 Meter. 
Die mittlere Tiefe sämmtlicher Meere berechnet O. KRÜMMEL auf 3438 Meter, 
während andere dieselbe noch hóher auf rund 4ooo Meter annehmen!) Jeden- 
falls betrágt dieselbe nahezu das Siebenfache der mittleren Höhe der Continente, 
welche KRÜMMEL auf 440 Meter annimmt. Da nun die Oberfläche der Meere 
dreimal so gross ist, als die der Festlande, so ist es klar, dass, um die sämmt- 
lichen Meeresbecken bis zu ihrem heutigen Niveau auszufüllen, eine Landmasse 
nöthig wäre, die mindestens das 21fache Volumen der über dem Meere heute 
aufragenden Festlande betrüge. Wenn alles Land über dem Meeresniveau ab- 
getragen und in die oceanischen Becken versenkt würde, dann würde das Niveau 
des Meeres nur um 150 Meter steigen und so eine nur von Meer umhüllte Kugel 
übrig bleiben. Darin zeigt sich schon, welche wichtige Rolle die Meeresbecken 
bei der Oberflächengestaltung der festen Theile der Erde gespielt haben müssen. 
Auch die Configuration des Meeresbodens ist durch die Tiefenuntersuchungen 
der vorhin genannten Expeditionen z. Th. im Gegensatze zu früheren Annahmen 
bestimmter erkannt worden. 
Man weiss jetzt, dass der Boden der oceanischen Becken zwar keine Ge- 
birge trägt, die an Schärfe ihrer Reliefformen denen der Festlande verglichen 
werden können, aber auch, dass er keinesweges eine nahezu eben oder flach 
concav verlaufende Form besitzt, wie es der Begriff eines Beckens voraussetzen 
lassen kónnte. Ueber weite Gebiete hin, ganz besonders in den centralen 
Theilen der oceanischen Becken, ist der Boden zwar nahezu eben mit nur ge- 
ringen, flachgebóschten Ungleichheiten. Aber dennoch ziehen gewisse linear 
sich erstreckende Rücken durch die Becken hin, deren einige bis über die 
heutige Meeresfláche aufsteigend bekannt sind. Auf einem solchen Rücken 
liegen die capverdischen Inseln, St. Helena und Ascension und im stillen Oceane 
bieten die Sandwichs- und Freundschaftsinseln Beispiele dieser Art. 
Ueberhaupt ist der Boden eines oceanischen Beckens im Ganzen keines- 
weges als eine einfache Concavitit anzunehmen, sondern im Gegentheile die 
Meeresbecken sind Depressionen mit convexer Gestalt ihrer Bodenfläche. Wäre 
bei der an den Continenten zu beobachtenden mittleren Neigung der Böschung 
ihres Abfalles zum Meere dessen Boden gleichmässig concav, so müsste die 
Tiefe desselben auch sehr viel bedeutender sein, als nach den Lothungen an- 
zunehmen ist. 
Bezüglich der Verhültnisse des Reliefs der Continente zu den oceanischen 
Becken und der unverkennbaren gesetzmássigen Beziehungen beider, sei hier 
auf das zurückverwiesen, was in dem Artikel »die Continente«, Bd. I, pag. 167, 
hieriiber mitgetheilt ist?). 
Das Meerwasser hat in Folge seines Salzgehaltes ein höheres specifisches 
Gewicht als das gewöhnliche Wasser. Jedoch schwankt dasselbe von 1,024—1,027 
1) LAPPARENT, Géologie, pag. 64. 
?) Vergl. auch. LAPPARENT, Géologie, pag. 71. 
     
   
  
   
  
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
   
   
   
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
     
     
 
	        
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