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Das Meer und seine geologische Bedeutung. 409)
Bewegungen in der Atmosphäre. Die Passatwinde erzeugen einen nord-
östlichen und südöstlichen Strom, die sich in der Nähe des Aequators zu einem
breiten, westlich gerichteten Strom vereinigen. Von diesem werden je nach der
Form der Continente seitliche Ströme abgelenkt bis in die gemässigten Zonen
hinein, und, um das Gleichgewicht herzustellen, sind hinwieder die polaren Wasser
gezwungen, nach dem Aequator zu in Strömung zu gerathen.
Nach der anderen Ansicht sind es lediglich die Temperaturverhältnisse,
welche zugleich in Verbindung mit den Verschiedenheiten im spec. Gewichte
des Meerwassers dessen Strömungen hervorrufen. Das warme und leichtere
äquatoriale Meerwasser hat darum auch eine höhere Niveaulage seiner Oberfläche
als das kältere und schwerere polare Wasser. Es fliesst deshalb nach den
Polen zu ab, während das letztere unter jenem äquatorwärts sich bewegt. Am
Aequator aufwärtsteigend, wird es erwärmt und treibt den Polen zu, wird dort
abgekühlt, sinkt und geht wieder in die nach dem Aequator gerichtete Bewegung
über.
Beide Ansichten mögen für gewisse Meeresströmungen Gültigkeit haben und
wohl überhaupt beiderlei Vorgänge meist einigermaassen combinirt wirken. Für
die klimatischen Verhältnisse der einzelnen Festländer und ihrer Küsten sind
diese Meeresströme, indem sie die Temperatur über die Erdkugel hin gewisser-
maassen reguliren, von der grössten Wichtigkeit.
Es ist eine bekannte Thatsache, dass die ungeheuren klimatischen Unter-
schiede der in derselben Breite liegenden nordamerikanischen Küsten und der
Küsten von Grossbritannien darauf beruhen, dass jene von dem südwärts gerichte-
ten, kalten arktischen Strome, diese dagegen von dem aus dem Süden kommen-
den, warmen Golfstrome getroffen worden.
Die geologischen Wirkungen des Meeres sind vornehmlich zweierlei
Art: r. solche der Zerstórung und Abtragung und 2. solche des Trans-
portes und der Ablagerung.
1. Die zerstórenden Wirkungen des Meeres sind überwiegend rein mecha-
nischer Art, wenn auch eine chemische Einwirkung auf die Gesteine keinesweges
ausgeschlossen ist. Jene werden hervorgebracht durch die Wellenbewegung, die
selbst wieder eine Folge dreier erregender Ursachen sein kann: der Gezeiten,
der Strómungen, der Winde.
Dass die Wirkungen aber überall von der Configuration der Küste abhängen,
und durch diese erhôht und abgeschwächt werden können, dafür werden im
Folgenden noch besondere Beispiele angeführt werden.
Die Gewalt der Meereswellen kann eine ganz erstaunlich grosse sein. An
der Küste von Plymouth wurde ein Kalksteinblock im Gewichte von 7 Tonnen
durch das stürmisch erregte Meer 5o Meter weit forttransportirt. Auf den Hebriden
fand STEVENSON sogar Blocke von 5o Tonnen durch die Wellen bewegt.)
Diese enorme mechanische Kraft, mit welcher also unter Umständen die
Meereswellen auf die Küsten treffen und dieselben zerstóren, wird noch sehr
wesentlich unterstützt durch die festen, steinigten Gerólle, die das Wasser mit
bewegt und gegen die Kiistenfelsen schleudert. Unter der Einwirkung dieser
Geschosse wird in die festesten Felsenwánde Bresche gelegt. Daher kommt es
auch, dass die erodirende Wirkung der Wellen ihr hóchstes Maass an der Unter-
seite derselben besitzt, dort, wo das Gewicht der Woge und die unmittelbare
!) GEIKIE, Textbook, pag. 428