Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
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Opal und Opaline lose,
von nier
Prof. Dr. Kenngott. enth
Die unter dem Namen Opal zusammengefassten Vorkommnisse, unter denen eine;
die schónste Varietit, der edle Opal oder der Edelopal schon in alter Zeit Epei
als Edelstein hochgeschätzt war, wie schon PLINIUS angab, werden wohl gewôhn- Haci
lich als einer Species zugehôrig betrachtet, deren specifische Begrenzung insofern ist b
schwierig ist, als bei mangelnderK rystallisation die Gestaltung keinen Einfluss hat und er a
die chemische Beschaffenheit sich nicht durch eine Formel ausdrücken lässt. Alle glas-
Opale sind amorph und enthalten Kieselsäure (Kieselsäureanhydrid) SIO, und 104
| Wasser in ausserordentlich wechselnden Verhältnissen, gewöhnlich 2—13 Procent Hub
| Wasser, auch weniger oder mehr bis zu 35 Procent, wie der sogen. Wasseropal wen!
| von Pfaffenreuth bei Passau in Bayern. Sie stellen viele sogen. Polykieselsäuren hafte
| dar, welche sich von der normalen Kieselsáure, S10,H, (== 2H,0'510, mit kleir
i 62,5 Kieselsiure, Siliciumdioxyd und 37,5 Wasser) nach der allgemeinen Formel Nac!
" m(SiO,H,)— nH,4O ableiten lassen. Da jedoch die unter dem Namen Opal zu- sehe
i sammengefassten Vorkommnisse in der Regel nicht mehr den ihnen zukommen- von
th den Wassergehalt besitzen, so lassen sie sich nicht nach chemischen Formeln vork
i unterscheiden und man hat deshalb davon abgesehen, diese Vorkommnisse nach durc
| | dem Wassergehalt als Species zu unterscheiden und begnügt sich, den Opal als und
| | amorphe Species in Varietäten zu unterscheiden, die nach anderen äusseren Ver-
| d hältnissen bestimmbar sind. sche
I i Wie man durch Zersetzung verschiedener Silicate vermittelst Salzsäure Trür
D gallertartige, schleimige oder flockige Kieselsiure ausscheidet, dabei die gallert- (den
artige Kieselsäure allmählich erhärtet unter Abgabe von Wasser, so kann man Pign
| auch annehmen, dass die durch Zersetzung von Silicaten in wässrigen Lösungen bis
li enthaltenen Polykieselsäuren sich aus den Lósungen abgesetzt und Opale gebildet Nick
il haben, deren Wassergehalt durch Austritt von Wasser sich veränderte. Wegen stein
i des amorphen Zustandes nennt man auch den Opal amorphe Kieselsáure im rose:
i i Gegensatz zunächst zum Quarz. Auri
Ini Der Opal bildet in Folge seiner Bildungsweise kuglige, traubige, nieren- marl
| M fórmige, geflossene und andere stalaktitische Gestalten, Ueberzüge, Platten bis roth,
{ M selbst mächtige Lagen, knollenfórmige Ausscheidungen, derbe, dichte Massen, ist durc
i i oft eingesprengt, bildet das Versteinerungsmaterial von Holz (Holzopal) oder ist opa
Hl ll erdig, z. Th. schiefrig, in dieser Ausbildung Anháufungen von Kieselpanzern ver-
1 it schiedener Diatomeen darstellend. Die Opale sind farblos, weiss oder gefirbt, ten,
| i glas- bis wachsartig glänzend oder matt, durchsichtig bis undurchsichtig, haben opal
| il weissen oder wenig gefärbten Strich in Folge kräftiger Pigmente, sind spröde, bis ı
il haben muschligen, unebenen, auch splittrigen Bruch, H. = 5,0—6,0 bei festem, im
lt dichten Zustande und spec. Gew. — 1,9—2,3. Sie geben im Kolben erhitzt mehr glán:
1 d oder weniger Wasser, sind v. d. L. oft zerknisternd unschmelzbar, geben mit von
M d Soda erhitzt unter Brausen ein klares Glas und sind in Kalilauge auflóslich bis knol
if auf die unwesentlichen Beimengungen. Very
[ Man unterscheidet sehr verschiedene Varietüten z. Th. nur nach dem durch Fran
M Beimengungen bedingten Aussehen, von denen die wichtigsten folgende sind: auf |
IU Der Glasopal oder Hyalith, welcher in Hóhlungen und auf Klüften saug
basaltischer oder doleritischer Gesteine, wie z. B. bei Waltsch in Bóhmen, Bo-
names und Rüdigheim bei Frankfurt a. M., am Kaiserstubl im Breisgau, oder in niere