Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

      
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
    
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
468 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
  
  
  
sind beispielsweise Dogoslawsk am Ural, Kolywan am Altai, Moldawa und Saska Luft 
M bei den Geysirs auf Island (daher auch Geysirit genannt), im Nationalpark im im E 
| oberen Yellowstone-District in Nord-Amerika, auf Neuseeland, bei Santa Fiora in in S 
Toscana (daher Fiorit genannt, auch Perlsinter wegen eines eigenthümlichen, Als 
perlmutterartigen Schimmers auf der Oberfläche). In Folge langjähriger Absätze Den 
dieser Art entstehen allmählich mächtige Massen, z. Th. an die Karlsbader Sprudel- 
steine des Aragonit erinnernd, welche an wellige Schiefer erinnernd, schalige eing 
Absonderung zeigen. Solche Sinteropale sind weiss oder durch Beimengungen, durc 
namentlich durch Eisenoxyd oder Eisenoxydhydrat roth bis braun gefürbt, meist glán 
| matt, undurchsichtig, dicht bis feinerdig, oft etwas porós und wenig an der Zunge H. = 
ji haftend. +2 
| Lockere feinerdige Massen, durch Kieselreste von Organismen (wie Diato- gese 
y meen) gebildet, heissen Kieselguhr, gewóhnlich weiss bis gelblich, matt, mehr gefä 
| oder weniger unrein (Tripel), bei schiefriger Bildung (Polirschiefer oder Kleb- Wess 
il schiefer), oft in ziemlicher Mächtigkeit auftretend, wie bei Paris, bei Bilin in sche 
li Bóhmen, am Habichtswald in Hessen, bei Ceyssat in der Auvergne (der sogen. erhit 
i Randanit) u. a. a. O. Tripel und Polischiefer werden háufig zum Schleifen aber 
il und Poliren verwendet. meis 
i An den Opal reihen sich als Opaline dem Opal ähnliche Minerale, Fun 
i welche als Silicate wasserhaltige Verbindungen verschiedener Basen bilden. in 1 
M Da nämlich die sehr zahlreichen $Silicate in der grossen Mehrzahl krystal- und 
| i f linische Minerale sind, auch wenn einzelne Varietüten solcher dicht vor- Engl 
ii kommen, so erschien es zweckmüssig, die verhàáltnissmáüssig wenigen Silicate, 
| li welche wie der Opal amorphe Species sind, wie er stalaktitisch, dicht bis erdig sche 
| i vorkommen, als Opaline zusammenzufassen und hier zu erwähnen. Sie sind sche 
D ihrer Zusammensetzung nach Verbindungen der dem Opal zu Grunde liegenden Wass 
IM i Polykieselsáuren mit Hydraten von Oxyden der Form RO oder R,O, und haben in B 
Lo in ihrem Aussehen Aehnlichkeit mit Opalen. Bei mehreren ist die Formel nicht Orte 
| genau bestimmbar, weil derartige wasserhaltige Silicate wie die Opale oft durch ange 
y Austritt von Wasser Veränderungen erleiden, und der ursprüngliche wesentliche 
Hu Wassergehalt nicht immer festzustellen ist — Als Beispiele solcher Opaline, welche Silic 
! i im Allgemeinen nicht häufig vorkommen, sind nachfolgende anzuführen: Mel 
{i 1. Der Chrysokoll (auch Kieselmalachit, Kieselkupfer oder Kupfer- und 
i ll grün genannt). Derselbe bildet traubige bis nierenfórmige stalaktitische Gestalten, nier: 
i Ÿ bis dünne Ueberzüge, findet sich auch derb bis eingesprengt, bisweilen pseudo- setzt 
i morph, hat muschligen, unebenen bis splittrigen Bruch, ist spangriin bis smaragd- Umv 
|| grün oder blaulichgrün bis himmelblau, selten pistaziengrün, wenig wachsartig soge 
| glänzend bis matt, halbdurchsichtig bis kantendurchscheinend, ‘hat grünlichweissen 
1 Strich, ist spróde, hat H. —2,0—3,0 und spec. Gew. = 2,0—2,3. Er entspricht in M 
i der Formel H,O:CuO -- H,O'S1O, mit 45,2 Kupferoxyd, 34,2 Kieselsiure und Flen 
I 20,5 Wasser, also wie Malachit zusammengesetzt, nur dass er Kieselsáure anstatt derb 
I i der Kohlensäure enthält, daher der Name Kieselmalachit. Bisweilen enthält er Bruc 
Il A etwas Eisenoxydul oder Eisenoxyd, das letztere in Folge von Beimengung. Im oder 
nl "m Kolben erhitzt giebt er Wasser, ist v. d. L. unschmelzbar, die Flamme grün mild 
i i firbend, wird in der Reductionsflamme schwarz, in der Oxydationsflamme roth, Koll 
al giebt mit Phosphorsalz die Reaction des Kupfers und ein Kieselskelett, mit Soda weis 
I M auf Kohle Kupferkórnchen und ist inSalzsáure auflóslich, Kieselgallerte abscheidend. Mag 
| m Das Mineral findet sich oft mit Malachit, ist nicht selten und wird, wo es doct 
| i n reichlich vorkommt, selbst zum Ausbringen des Kupfers benützt. Als Fundorte sein 
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