Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (Zweiter Band)

   
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Permisches System. 495 
dessen Wirbelsäule im Vorderrumpf schon in beginnender Verknócherung be- 
griffen ist, den Squaliden zunichst verwandt und zeigt nach R. KNER auch einige 
Analogien mit den heutigen flussbewohnenden Welsen (Siluriden). Ein langer, 
gerader, im Nacken eingepflanzter Stachel zeichnet die Xenacanthen aus. 
Reichlicher vertreten im permischen System und zwar sowohl in den lim- 
nischen als den marinen Ablagerungen, gewóhnlich in wohl erhaltenen, zu- 
sammenhángenden Skeletten, erscheinen die beschuppten Ganoiden. Man kennt 
einige Cycliferen und verháültnissmüssig zahlreiche Rhombiferen, unter ihnen 
Paläonisciden, Acanthodier, Platysomen und Sauroiden. Alle tragen noch das 
Gepräge der palaeozoischen Fauna, unvollkommene Verknächerung der Wirbel- 
sdule und ungleichlappige Schwanzbildung. 
Die Amphibien sind im permischen System besonders durch gepanzerte 
Formen (ZAractampAibia) vertreten, welche die in der Steinkohlen-Formation er- 
öffnete Reihe fortsetzen. Namentlich gehört hierher Archegosaurus Decheni 
Gorpr. die am reichlichsten bekannte Art der Schmelzkôpfe (Ganocephala), von 
welcher der Fisenstein des mittleren Rothliegenden in der Gegend von Lebach 
unweit Saarbrücken zahlreiche Skelette geliefert hat und die fast nach allen ihren 
Haupttheilen bekannt ist. Sie erreichte ein Meter Länge, der Kopf allein 26 Centim. 
Das Hinterhauptsbein und die Wirbelsäule sind nicht oder nicht vollkommen er- 
halten und waren also wohl noch knorpelig. Die Schädeldecke trug einen zu- 
sammengesetzten Panzer von grossen furchig sculpirten und mit einer äusseren 
Schmelzlage versehenen Knochenplatten. Ein ähnlicher Knochenpanzer be- 
schützt Kehle und Brust, ein leichterer Panzer von dünnen gekielten Schuppen 
den Bauch, ein knöcherner Ring die Hornhaut der Augen. 
Dazu kommen echte Labyrinthodonten, wie Zygosaurus aus dem Kupfer- 
sandstein von Orenburg. Aber auch schon nackte salamanderartige Amphibien, 
wie Apateon von Miinsterappel und ZProtrilon von Autun, vielleicht schon die 
nächsten Verwandten der heutigen Salamander und Tritonen sind nachgewiesen. 
Auch die Reptilien erscheinen im permischen System und zwar wohlcharak- 
terisirt in der Form thecodonter Fidechsen. Ihr Hauptvertreter ist Zroforosaurus 
Speneri aus dem Kupferschiefer von Thüringen. Es ist eine Landeidechse, deren 
Zähne aber wie bei den heutigen Crocodilen in besonderen ringsum geschlossenen 
Zahnhôhlen eingekeilt sind (thecodontes Gebiss). Die Wirbeisäule ist ver- 
knóchert, die Wirbelkórper nach vorn und hinten ausgehóhlt. (Sogen. Fisch- 
wirbel. Zwischen den ältesten Amphibien und den theocodonten Lacertiern des 
permischen Systems mógen zahlreiche Mittelglieder bestanden haben, die wir 
noch nicht kennen, vermuthlich weil sie in trockneren warmen Festlandgebieten 
lebten, aus deren Bereich wir aus der Zeit des Rothliegenden keine Bodenab- 
lagerungen erhalten finden. Ein Beweis davon, welche reiche Reptilienfauna da- 
mals einen besonderen Continent bevólkern mochte, geben die Cryptodonten, 
Dicynodonten und Theriodonten des rothen Sandsteins von Siid-Afrika, der viel- 
leicht ein Aequivalent des deutschen Rothliegenden ist, von anderen der Trias 
zugezählt wird, vielleicht aber beiden zusammen entspricht. 
      
  
     
  
  
   
   
    
    
    
   
    
   
    
   
   
  
   
   
     
    
     
  
   
   
     
   
    
   
    
   
 
	        
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