70 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
graulichschwarzen Strich, ist milde, doch leicht zersprengbar, hat Härte = 2,5
und spec. Gew. = 7,4— 7,6.
Als PbS enthält er 86,69 Blei und 13,49 Schwefel, bisweilen in Folge von
Beimengungen etwas Silber, Antimon und Eisen. Im Glasrohre erhitzt entwickelt
er schweflige Säure und giebt ein Sublimat von schwefelsaurem Bleioxyd, vor dem
Lóthrohre auf Kohle zerknistert er, schmilzt, nachdem der Schwefel verflüchtigt
ist und giebt ein Bleikorn, auf der Kohle gelben Beschlag von Bleioxyd, der nach
aussen in weissen von Bleisulfat übergeht, absetzend. In Salpetersáure ist er auf-
lóslich unter Entwickelung salpetriger Säure und Abscheidung von Schwefel und
Bleisulfat. In verdünnter Chlorwasserstoffsäure ist er langsam löslich und aus der
kalten Lösung scheidet sich Chlorblei. Bei der Zersetzung in Königswasser
scheidet sich Bleisulfat und Chlorblei ab. Bei seinem häufigen Vorkommen giebt
er durch Zersetzung Veranlassung zur Bildung verschiedener Bleioxyd enthaltender
Minerale, sowie er selbst auch pseudomorph vorkommt, besonders nach Pyro-
morphit (das sogen. Blaubleierz) wie bei Bernkastel an der Mosel, bei Huelgoet
und Poullaouen in der Bretagne und bei Zschopau in Sachsen.
Bei dem häufigen und oft massenhaften Vorkommen des Galenit ist es nicht
nothwendig, Fundorte besonders anzugeben. Er findet sich besonders auf Gängen,
stellenweise von grosser Mächtigkeit, ausserdem auf Lagern in verschiedenen
Formationen und wurde schon in alten Zeiten reichlich gewonnen. So z. B. im
Kalkgebirge der Alpujarras, der südlichen Vorkette der Sierra Nevada in Spanien.
Zu Carthagena sollen die Alten schon 2oo Jahre v. Chr. Gruben gehabt haben,
die jetzt wieder aufgenommen jährlich 25,000 Tonnen Blei mit 50,000 Klgrm.
Silber liefern. Der oben erwáhnte an sich sehr geringe Silbergehalt, der ge-
wOhnlich nur o,59 betrágt, auch bis r$ ansteigt, ist nämlich bei dem überaus
reichen Vorkommen des Galenit sehr lohnend zur Gewinnung des Silbers, wie
die obige Angabe von einem Orte zeigt. Auch die reichen Vorkommnisse in
England wurden von PLiNIUS erwähnt. Ihnen reihen sich die Vorkommnisse am
Harz, in Westphalen, Nassau, an der Eifel, in Oberschlesien u. a. an. Ueberaus
reich findet er sich in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, wie in Missouri,
Iowa, Illinois und Wisconsin.
4. Der Antimonit (benannt wegen seines Gehaltes an Antimon) oder
Antimonglanz. Dieses ausgezeichnet krystallinische Mineral krystallisirt ortho-
rhombisch und die Krystalle desselben sind vorherrschend langprismatisch bis nadel-
formig und fasrig. Sie zeigen gewóhnlich in den Combinationen das Prisma oe P,
dessen stumpfe, brachydiagonale Kanten — 9o? 54' sind, also fast rechtwinklig
erscheinen und woran die scharfen makrodiagonalen Kanten durch die Làngs-
flächen gerade abgestumpft sind. An den selten deutlich ausgebildeten Enden
bildet die als Grundgestalt gewáhlte Pyramide P eine vierflächige Endzuspitzung
und ihre Endkanten sind — 109° 26' und 108° 21’, wihrend sie mit den Prisma-
' bilden. Auch sind sie
durch eine stumpfere Pyramide 1P begrenzt, welche mit den Prismaflichen ooP
den Combinationskantenwinkel = 115° 40' bildet, oder es kommen beide Pyramiden
zugleich vor, wozu auch noch andere Pyramiden treten, bisweilen sehr spitze.
Die Krystalle sind oft gebogen, gekrümmt und geknickt, die verticalen Flächen
meist vertical gestreift, überhaupt sehr unregelmässig ausgebildet und sind voll-
kommen parallel den Längsflächen spaltbar, undeutlich nach anderen Gestalten.
Als aufgewachsene sind sie gewöhnlich radial gruppirt oder unregelmässig ver-
wachsen, oft findet sich das Mineral derb mit krystallinisch-stengliger bis fasriger
flächen coP den Combinationskantenwinkel = 145? 15
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