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Gestalt dünner Blätter vorkommt und daher Blättertellur genannt, wurde. Er
bildet auch derb und eingesprengt Aggregate mit bláttriger. Absonderung. und ist
parallel nach den Lüngsflüchen, welche früher. als quadratische, Basisflächen ‘an-
gesehen wurden, vollkommen spaltbar, wobei die dünnen Blättchen biegsam sind.
Er ist schwärzlich bleigrau, stark metallisch glänzend, undurchsichtig, sehr milde,
hat die H. = 1,0—1,5 und das spec. Gew. = 6,85—7,20. Er scheint wesentlich
der Formel PbTe, zu entsprechen, während die Analysen auch noch Gold, Silber,
Kupfer, Schwefel und Antimon in verschiedener Menge neben Blei und Tellur
finden liessen. V. d. L. auf Kohle schmilzt er leicht, beschlägt die Kohle durch
Bleioxyd gelb und in grôsserer Entfernung weiss, welcher weisse Beschlag in der
Reductionslamme mit blaugrünem Lichtscheine. verschwindet und hinterlässt
nach lángerm Blasen ein Goldkorn; im Glasrohre erhitzt entwickelt er schweflige
Säure und giebt ein weisses Sublimat. In Salpetersáure ist er unter Abscheidung
von Gold auflóslich, in. Kónigswasser unter Abscheidung von Chlorblei und
Schwefel. Beim Erwürmen in concentrirter Schwefelsáure wird dieselbe trüb und
briunlich, dann hyazinthroth und bei Zusatz von Wasser scheidet sich ein schwärz-
lichgrauer Niederschlag aus.
Im Hinblick auf die Selenverbindungen ist auch noch der seltene Coloradoit
aus der Keystone-, Mountain-Lion- und Smuggler-Grube in Colorado, in Nord-
Amerika zu erwühnen, welcher Tellurmercur nach. der Formel HgTe zusammen-
gesetzt, analog dem Tiemannit (s. pag. 84) bildet. Derselbe fand ‚sich derb mit
undeutlich-kórniger oder stengliger Absonderung, ist im Bruche uneben, bis, un-
vollkommen muschlig, eisenschwarz bis stahlgrau, metallisch. glánzend,; undurch-
sichtig, oft bunt angelaufen, hat die H. = 3,0 und das spec. Gew. — 8,63:; Beim
Erhitzen im Kolben v. d. L. decrepitirt er ein wenig, schmilzt und . giebt. ein
starres Sublimat von Mercurtrôpfchen und Tropfen. von. telluriger. Sáure, zunächst
der Probe von metallischem Tellur. Auf der Kohle färbt er. die, Flamme, grün
und setzt einen weissen, beim weiteren Erhitzen flüchtigen Beschlag ab. In kochen-
der Salpetersäure ist er lôslich, tellurige Säure abscheidend.
Bemerkenswerth ist das seltene Tellurnickel Ni, Tes, Melonit genannt,
von der Stanislaus-Grube in Calaveras County in Californien, welcher undeutlich
kôrnige bis blättrige Parthien, auch sehr kleine hexagonale Tafeln, mit voil-
kommener basischer Spaltbarkeit bildet und róthlichweiss ist. In Salpetersäure
lôslich giebt er eine grüne Lôsung, aus welcher sich beim Verdampfen Krystalle
von telluriger Säure abscheiden und färbt v. d. L. auf Kohle behandelt die
Flamme blau, einen weissen Beschlag absetzend und. graulichgrünen Rückstand
hinterlassend.
Schliesslich ist noch das Tellurwismuth zu erwähnen, Bi, Tez, welches
auch als eine isomorphe Mischung von Tellur und Wismuth angesehen wurde,
weil diese beiden hexagonal krystallisiren und . das 'Tellurwismuth . gewóbnlich
blättrig und in einer Richtung vollkommen spaltbar ist, basisch wie Wismuth.
Da jedoch die reinsten Vorkommnisse, wie die aus den Goldgruben in Fluvanna-
County in Virginien, von Dahlonega in Georgia und aus den Goldwischen von
Highland in Montana auf obige Formel führten und andere. Vorkommnisse,
welche gleichzeitig etwas Schwefel enthalten und nach der, Formel, Bi, Tes, 5,
zusammengesetzt aufzufassen sind, wobei der Schwefel das Tellur z. Th. ersetzt,
so kann man eine bestimmte Verbindung Bi,Tez vorzichen. Die, gleich-
zeitig Schwefel enthaltenden Vorkommnisse, Tetradymit genannt, (von. dem
griechischen »Ze/radymos« vierfach, wegen der beobachteten Vierlinge spitzrhom-