114 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
Texas und Mexiko und scheint Süd-Amerika nie erreicht zu haben. Nashórner,
Flusspferde und Hyànen fehlten jederzeit in Süd- wie in Nord-Amerika.
Gleichzeitig mit den Pampasthonen der La Plata-Regionen und Patagoniens
sind die knochenführenden Lager der Kalksteinhóhlen von Brasilien. Hier sind
die breitnasigen Affen (Platyrrhinen), die auch in der heutigen Schópfung allein
der süd- und mittelamerikanischen Fauna angehóren, durch mehrere Arten ver-
treten — nach der Annahme von MamsH aber auch Nachkommen ehemaliger
Auswanderer aus Nord-Amerika. In diesen Knochenhóhlen Brasiliens fanden
sich auch die Reste der letzten Art der erloschenen Felidengattung Machaerodus.
Wenn auch angenommen worden ist, dass in der Diluvialepoche Edentaten
der süd-amerikanischen Sáugethierfauna in Nord-Amerika bis zu den Alleghany-
Bergen und noch über diese hinaus vordrangen, um in diesem Gebiet nachmals
wieder zu erlóschen — MansH hat wie gesagt den Spiess umgedreht — so sind
in Süd-Amerika doch sicher Gattungen vertreten, die offenbar aus der durch
arktische Festlandverbindungen einst mit Asien und Europa zusammenhängenden
nordamerikanischen Verbreitungsprovinz stammen, in Süd-Amerika einwanderten
und wieder erloschen. Ihre Urheimath kann in Asien und in der unerforschten
Polarregion gesucht werden, von da strahlten sie weit nach Süden aus, in Amerika
bis zur antarktischen Kiltezone vordringend. Dahin gehören namentlich die
Mastodonten der südamerikanischen Diluvialfauna, Masiodon Andium Cuv. und
M. Humboldti BLAINV. Ihre Gebeine finden sich sowohl auf den Anden (47. Hum-
boldti unter anderm auf dem Riesenfeld, Campo de gigantes, zu Santa Fé di
Bogota in Neu-Granada in 25oo Meter Meereshóhe) als auch in den Pampas
von Buenos Ayres. Es sind offenbar in Süd-Amerika mit Ende der Diluvial-
epoche erloschene Abkómmlinge älterer asiatischer Einwanderer. Der Tapir
stammt ebenfalls unverkennbar aus dem nördlichen (Gebiet, vielleicht einem
ehemaligen circumpolaren Strich der Nordpolarregion, aus dem er aus Europa,
Asien und Amerika ausstrahlte. Er hat sich in Süd-Amerika in einer der ost-
indischen sehr nahe stehenden Art, Zapzrus americanus, wenn nicht in zwei Arten
forterhalten. Auch die südamerikanischen Pferde sind Einwanderer aus Nord-
Amerika — und wohl in weiterer Linie aus der Circumpolarregion. Erst nach
der Pliocänepoche über die Landenge Darien vorgedrungen und in den Pampas
zu reichlichen Heerden angewachsen, sind sie inzwischen hier wieder erloschen
und das heerdenweise verwilderte Hauspferd tummelt sich jetzt an ihrer Stelle
auf denselben Weideflächen.
Ob sich unter den Gliedern der diluvialen Säugethierfauna von Süd-Amerika
auch südamerikanische Autochthonen befinden, die nie in Nord-Amerika sassen,
ist noch einigermaassen zweifelhaft. Man vermuthet es namentlich von den
Gattungen Zoxodon, Nesodon und Macrauchenia.
Vorgeschichtliche Spuren vom Menschen kennt man aus Nord- und Süd-
Amerika. Sie werfen aber noch nicht viel Gewicht in die Wagschale. O. C. MaRrsH
nimmt an, dass schon in der Pliocánepoche der Mensch aus Asien über eine
an der Stelle der heutigen Beringsstrasse befindliche Festlandbrücke — in Ge-
folge von Mastodonten, Elephanten, hohlhórnigen Wiederkáuern, Báren u. s. w.
— in das nordwestliche Gebiet von Nord-Amerika einwanderte.
Die quartire Fauna von Süd-Asien und von Afrika ist minder bekannt.
Wir sehen von ihr ab.
Australien war in der Diluvialepoche, wie dies noch in der Jetztwelt der
Fall ist, die Heimath einer fast ausschliesslichen Beutelthierfauna von einer
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