Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

   
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mannigfachen Differenzirung in Pflanzenfresser, Insectenfresser und Fleischfresser, 
die der der Placentalen sehr analog ist. Diese auffallende Zusammensetzung 
der Sáugethierfauna erweckt die Erinnerung an die der Jura-Epoche und die 
Didelphenfunde von Stonesfield, Purbeck u. a. O. Vielleicht hat sich von der 
jurassischen Zeit an die Beutelthierfauna, die muthmaasslich damals über alle 
Festlandgebiete verbreitet war, in Australien in abgeschlossener Weise forterhalten 
und bis auf den heutigen Tag, ohne dass je eine volle Verbindung mit dem 
Verbreitungsgebiet der Placentalfauna eintrat, fortentwickelt. Australien würde 
dann als derjenige Erdtheil erscheinen, in dem seit der Jura-Epoche der mindeste 
Betrag geologischer Veränderungen stattfand, die Säugethierwelt am gleich- 
mässigsten sich forterhielt und auf einer geringeren Ausbildung stehen blieb. 
Damit in Einklang würden auch eine Reihe anderer Erscheinungen stehen, zu- 
nächst das Vorkommen der Monotremen in Australien, dann das Vorkommen 
des Lurchfisches Ceratodus in Seen Australiens, endlich auch das von Cestracion 
und Z7zgonia im benachbarten Meeresgebiete. Aber viele Fäden, deren es zum 
Abschluss einer bestimmteren Deutung von Funden und Vorgängen bedürfte, 
fehlen uns derzeit noch. Die bessere Darlegung des eigentlichen Sachverhaltes 
bleibt späteren Zeiten und reichlicheren Funden vorbehalten. 
Die diluviale oder pleistocäne Säugethier-Fauna von Australien begreift, 
gleichwie noch heute marsupiale Nager, Herbivoren, Insectivoren und Raub- 
thiere. Die Pflanzenfresser wurden ähnlich wie in den übrigen thiergeographischen 
Festlandgebieten durch räuberische Fleischfresser im Gleichgewicht erhalten, 
aber die besonderen Ordnungen gelangten nicht zu demselben Grade der Aus- 
prägung wie in der alten Welt und in Amerika, wo sie durch mannigfache Aus- 
und. Einwanderungen eine höhere Steigerung erfuhr. Wohl aber bemerkt man 
auch in Australien unter den fossilen Formen riesige Gestalten, welche jetzt er- 
loschen sind und ihre heutigen Vertreter an Wuchs weit überboten. Die meisten 
Säugethier-Funde in Australien stammen aus den Knochenhöhlen im Kalkstein- 
gebiete des Wellington-Thales (Macquarie-Fluss an der Westseite der blauen 
Berge). Das Vorkommen ist ähnlich wie das in Europa, die Knochen sind 
häufig gebrochen, aber nicht abgerollt, also wahrschejnlich von Raubthieren ein- 
geschleppt. Andere Säugethier-Funde stammen aus dem  Bodenabsatz von 
Thàálern (Ebene der Darling-Downs). 
Die Kánguruhs, Familie Halmaturidae, sind reichlich vertreten. Zwei Arten, 
Macropus Titan und M. Atlas überboten das grösste lebende Säugethier 
Australiens, das grosse Kinguru (Halmaturus giganteus, 1,9 Meter hoch), noch 
um ein namhaftes an Grosse. Noch auffallender sind die beiden in riesigen 
Gestalten auftretenden erloschenen Gattungen Diprotodon und Nototherium, 
die sich den Halmaturiden am nächsten anschliessen, aber mehr den Wuchs 
der grossen Pachydermen besassen und wohl Vertreter zweier besonderen 
Familien sein mögen. Diprotodon australis OWEN aus den Darling-Downs war 
ein pflanzenfressendes Beutelthier, das an Grösse und Wucht des Knochenbaues 
zwischen Nashorn und Flusspferd stand. Der vollständig erhaltene Schädel er- 
reicht ein Meter Länge. Der Oberschenkel (femur) gleicht dem der Mastodonten. 
Màáchtige meiselfórmige Schneidezühne erweisen, dass das Thier schwächere 
Báume und Aeste zerbeissen konnte, um das Laubwerk zu erreichen. Die 
Vordergliedmaassen lassen die Beweglichkeit von #/za und radius erkennen, was 
auf Analogie mit den amerikanischen Megatherien deutet. Die Backenzühne sind 
denen der Tapire und Dinotherien einigermaassen ähnlich, gleichwie die der 
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