Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (Dritter Band)

122 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
sogen. Katzenauge, welches grünlichweiss, grünlichgrau, olivengrün auch roth, 
gelb und braun gefärbt ist und das neuerdings sogen. Tigerauge mit gelber 
bis brauner Färbung beruht z. Th. auf solchen eingewachsenen Fasern oder ge- 
hört zum Faserquarz. Als Schmuckstein wird auch der Avanturin (Avanturin- 
quarz) gebraucht, welcher durch feine Glimmerschüppchen oder durch rothes 
schuppiges Eisenoxyd auf den vielen feinen Rissen und Sprüngen, besonders ge- 
schliffen ein Schillern zeigt. Pisolithischer Quarz bildet Aggregate kleiner 
Kugeln, welche selbst durch radiale Gruppirung kleiner linearer Krystalle ent- 
standen sind. Durch bituminóse Substanz grau bis braun gefürbte derbe Vor- 
kommnisse, welche beim Zerschlagen oder gerieben einen unangenehmen Geruch 
zeigen, werden Stinkquarz genannt. 
Von den krystallinischen Quarzen wird noch zunächst der Chalcedon 
(Chalcedonquarz) als eine kryptokrystallinische Bildung unterschieden, welcher 
scheinbar dicht mit splittrigem und flachmuschligen Bruche und als Absatz aus 
Wasser gebildet stalaktitische kuglige, traubige bis nierenfórmige, geflossene oder 
cylindrische und konische Gestalten bildet oder in grósserer Ausdehnung vor- 
kommend Ueberzüge bis ziemlich dicke Lagen darstellt. Der Chalcedon ist weiss 
oder gefürbt, mehr oder weniger durchscheinend bis an den Kanten, mehr 
oder weniger schimmernd bis fast matt und da bisweilen bei einfarbigen be- 
sondere Arten der Farbe ihn auszeichnen oder bei gefürbten in Folge wechselnder 
Pigmente verschiedene Farbenzeichnungen vorkommen, so sind mehrere Varie- 
táten des Chalcedon unterschieden worden, die als Schmucksteine háufig ver 
wendet werden. Als solche wurden vom gemeinen Chalcedon mit unscheinlichem 
Ansehen der fleisch- bis blutrothe Carneol, der roth und weiss gefleckte Sar- 
donyx, der apfelgrüne Chrysopras, das dunkellauchgrüne Plasma unterschieden, 
welches letztere blutroth gefleckt Heliotrop genannt wird. Graue, blaulich- 
weisse, gelbliche bis róthlichweisse Chalcedone mit. dendritischer Zeichnung 
heissen Mokkasteine, Onyx solche, welche abwechselnde graulich-, gelblich- 
oder róthlichweisse und dunkelbraune bis schwarze Lagen zeigen und schon in 
alter Zeit zu Schmucksteinen verwendet und bisweilen hoch geschátzt wurden, 
das Material zu den Cameen oder Intaglien bildend. 
Der Chalcedon findet sich am häufigsten als partielle oder selten als totale 
Ausfülluragsmasse der Blasenriume in Aphanit und Aphanitporphyren, die 
Wandur.gen derselben nach und nach bekleidend, wobei durch den Wechsel der 
Pigmente die successiven Absätze in der Färbung wechseln, auch dabei krystal- 
linischer Quarz mit dem Chalcedon. Durch die in Farbe wechselnden Lagen 
und «durch das Zusammenvorkommen mit krystallinischem und krystallisirtem 
Quarz, werden die allgemein bekannten Achate gebildet, welche als Schmuck- 
steine geschliffen und nach der Farbenzeichnung, die auch mit der Richtung der 
Scinittflàchen | wechselt, verschieden benannt werden, wie Bandachat, 
Festungsachat, Wolkenachat, Punktachat, Kreisachat u. s. w. 
An den Chalcedonquarz reihen sich die kryptokrystallinischen bis dichten 
Quarzvarietäten, welche als Hornstein und Jaspis, Feuerstein und Kiesel- 
schiefer unterschieden werden und z. Th. als Gesteinsarten vorkommen oder 
wie die ersten drei in selbständigen krummflächigen Gestalten, Kugeln bis knollige 
Gestalten bildend oder auch als Versteinerungsmittel wie der Hornstein von Holz 
(der sogen. Holzstein) und der Feuerstein. Hornstein und Jaspis, von ein- 
ander schwierig abzugrenzen, sind durch anorganische Pigmente gefärbt, deren 
Quantität auf die Pelludicität Einfluss hat, wonach die Hornsteine weniger, die 
     
  
    
  
   
    
    
    
    
    
   
    
   
  
     
   
  
  
  
  
  
    
     
     
  
      
  
  
  
  
   
   
  
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