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Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
mit ungleichen Polen erkennen. In einem Pol, dem Scheitelpol, apex, liegt der
Ausgangspunkt des Wachsthums der Schale, welcher ]auch oft in einen Stachel
ausgeht. In diesem scheitelfórmigen Theile steckt die Centralkapsel des Thieres
und sie hat sonst weiter keine besondere Schale. Der andere Pol geht durch
die meist weite Oeffnung des Gehäuses. Der Mündungsrand ist entweder einfach
oder mit einem Kranz von zipfelförmigen Anhängen oder von herabhängenden
Stacheln versehen. Die Scheitelkammer ist oft von der nächstfolgenden durch
drei oder vier Stäbchen abgesondert. Dahin gehôrt z. B. Anzhocyrtis Eure. Das
Gehäuse ist glockenfôrmig und durch eine quere Einschnürung in zwei ungleich-
grosse Abschnitte abgetheilt. Die Mündung ist weit geôffnet und mit einer grôsseren
Anzahl herabhängender Stachelfortsätze besetzt. Arten tertiär und lebend. A.
mespilus EHRB. Glocke aufgebläht, an der Mündung mit 8 Stachelanhängen besetzt.
Mitteltertiär im Mergel von Barbados.
Bei der Gruppe Acanthodesmidae besteht das Skelett nur aus wenigen mehr
oder minder regelmässig verbundenen Bändern oder Stäbchen, die zusammen
ein weitmaschiges Geflecht bilden. Hierher gehört die Gattung Dictyocha EHRENB.
das Kieselskelett besteht hier aus einem glatten oder mit austrahlenden Stacheln
besetzten Ring, über dem ein aus wenigen Stäbchen bestehendes grossmaschiges
Geflecht sich erhebt und einen Scheitel bildet. Arten in der oberen Kreide,
tertiär und lebend. EHRENBERG zidhlte Dictyocka noch zu den Diatomeen.
Die Gruppe Astrolithidae mit einem aus 20 Stacheln bestehenden im Mittel-
punkt fest verschmolzenen kieseligen Stern ist noch nicht in fossilem Zustande
bekannt geworden.
Reactionen, chemische, der Minerale
Prof. Dr. A. Kenngott.
Da zur Bestimmung der Mineralarten die Bestimmung der chemischen Con-
stitution der Minerale nothwendig ist und jede Mineralart erst endgiltig festge-
stellt ist, wenn durch die Analysen die chemische Constitution durch eine be-
stimmte chemische Formel ausgedriickt werden kann, so ist durch quantitative
Analysen diese Aufgabe zu lösen. Immerhin aber hat die Erfahrung dazu ge-
führt, dass es nothwendig ist, Mineralproben irgend einer Behandlung zu unter-
werfen, um die Qualität der Stoffe zu erkennen, welche ein Mineral enthält, weil
auf diesem Wege sich die Identität zu untersuchender Proben feststellen lässt,
wenn nebenbei die morphologischen und physikalischen Eigenschaften bestimmt
worden sind, soweit es die Proben gestatten. Man spricht in dieser Richtung
bei der Bestimmung und Beschreibung der Minerale von den chemischen Re-
actionen der Minerale, mit welchem Ausdrucke man alle Erscheinungen und
Veränderungen begreift, welche die Minerale zeigen, wenn man sie auf irgend
welche Weise stofflich prüft. So z. B. zeigt das Steinsalz, dass es in Wasser
vollständig löslich ist und die Lösung einen eigenthümlichen Geschmack erregt,
welchen man als rein salzigen bezeichnet, beide Erscheinungen, die Löslichkeit im
Wasser und der eigenthümliche Geschmack gehóren schon zu den Reactionen des
Steinsalzes. Wird dagegen z. B. eine Probe des Calcit, welche nicht in Wasser
lóslich ist, mit verdünnter Salzsáure in einem Glaskolben übergossen, so entsteht
ein heftiges Aufbrausen durch Austreten der in ihm enthaltenen Kohlensáure
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