Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (Dritter Band)

   
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Rhizopoden, 165 
noch getheilt sind. Manche schliessen sich mehr den Pflanzen, andere mehr den 
Thieren an und es fehlt auch nicht an hin- und herschwankenden Formen, die 
im individuellen Entwicklungsgang zeitweise mehr dem Pflanzenreich und zeit- 
weise mehr dem Thierreich sich zuneigen und daher in ihren verschiedenen 
Alterszustinden bald mehr einer Pflanze, bald mehr einem Thier áhneln. 
Bei den heute noch lebend vertretenen niedersten Anfangsformen der Pflanzen- 
und Thierwelt ist der Träger des Lebens noch nicht die ausgebildete mit einem 
besonderen Kern versehene und mit eigener Membran umschlossene Zelle. Der 
Lebensstoff — die Sarkode oder das Protoplasma (Plasma) — eire vorzugs- 
weise aus Eiweiss und Wasser bestehende Substanz, steht noch für sich allein 
da und bildet eine belebte oft bewegliche, aber einer deutlich specificirten 
Struktur noch ermangelnde Schleim-Masse oder ein Klümpchen, noch ohne 
eigens ausgeschiedenen Kern, gewóhnlich auch noch ohne umhüllende deutlich 
erkennbare Membran. Dahin gehören namentlich die von E. HACKEL unter- 
schiedenen Moneren, die am augenfälligsten zwischen Pflanze und Thier mitten 
inne stehen. Bei etwas höher entwickelten Lebensformen kann man Zell-Membran, 
Zellflüssigkeit (Protoplasma), und Zellkern (Nucleus) mit Kernkôrperchen (Nwcleolus) 
unterscheiden. Dies sind dann einzellige Pflanzen und einzellige Thiere 
(Unicellulares). 
Aber auch hier erscheinen die Grenzen mannigfach verwischt oder auch 
wohl die bisherigen Hülfsmittel der Beobachtung noch ungenügend für Erfassung 
der feineren Abstufungen. Wo der eine Mikroskopiker nur eine gleichförmige 
Sarkode angiebt, glaubt ein anderer oft auch eine umhüllende Membran nach- 
weisen zu können und ein dritter findet in gleichartiger Sarkode einen oder 
mehrere Kerne. So hat man den belebten Körper der Rhizopoden im engeren 
Sinne (Thalamophoren) lange als ein einfaches strukturloses Schleim-Klümpchen 
beschrieben. Neuerdings werden darin auch ein oder mehrere Kerne angegeben. 
Andere schreiben demselben auch eine erkennbare Membran zu. In anderen 
Fällen bleibt die Frage noch offen, ob man eine Lebensform noch als einzellig 
oder schon als eine mehrzellige Anhäufung erachten soll. So werden die Radio- 
Jarien gewöhnlich als mehrzellige Organismen gedeutet, aber manche Mikro- 
skopiker betrachten sie als einzellige. 
Manche Organismen durchlaufen auch wohl hier wieder mehrere Stadien der 
Entwicklung nach einander. So kommt namentlich bei pflanzlichen und thierischen 
Anfangsformen häufig eine mit einem unbeweglichen Ruhezustand verknüpfte 
Einkapselung oder Incystirung vor, während welcher sie sich zu einer weiteren 
Formveränderung vorbereiten, namentlich zur Fortpflanzung. So bei gewissen 
Moneren und bei Amoeben. 
Natürliche Verwischung der Grenzen und mehr oder minder ungenügende 
Schärfe der Hülfsmittel der Beobachtung und Untersuchung haben daher zusammen 
darauf hingewirkt, dass die Diagnosen der verschiedenen protozoischen Klassen 
und Ordnungen noch mehr oder minder im Argen liegen, selbst wo die Ab- 
theilungen an sich schon naturgemäss abgegrenzt sein dürften. 
Aus der einfachen Zelle gehen dann bei den höheren Pflanzen- und Thier- 
formen durch Theilung und nachmalige Anpassung der Tochterzellen an Lebens- 
bedingungen und Lebensverrichtungen mannigfach verschiedentliche Zellengruppen 
oder Complexe hervor. Ihre einzelnen Zellen oder die besonderen Abtheilungen 
dieser Gruppen gestalten sich dann — unter allerlei Formen örtlicher Selbst- 
ständigkeit oder wachsender Unterordnung -— in Form, Grösse und besonderer 
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
   
   
  
   
  
   
  
  
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
 
	        
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