224 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
der Schieferfugen beider Arten zu einander. Solche Griffelschiefer finden sich
ebenfalls im rheinischen Devon, im Untersilur in Thüringen u. a.
Dass thatsächlich diese transversale Schieferung die Folge einer spiteren,
durch den Gebirgsdruck bewirkten mechanischen Umformung in den Gesteinen
Ist, kann auf experimentellem Wege nachgewiesen werden. Versuche dieser Art
sind besonders von SonBv, TvNparL, DauBRÉE angestellt worden.) Man nahm
zuerst an, dass es zur Ausbildung der Schieferung des Vorhandenseins lamellar
ausgebildeter Mineralgemengtheile, also z. B. des Glimmers bedürfe. Sonny
unterwarf einen weissen, mit Schuppen von Eisenglimmer gemengten Thon einem
starken Drucke und erhielt dann eine geschieferte Masse. TYNDALL. zeigte, dass
es der Glimmerblättchen nicht bedürfe, sondern dass Thon auch ohne solche
durch Pressung sich schiefrig machen lässt. Von grossem Interesse sind be-
sonders die ausführlichen Versuche von DAUBREE, Welcher ebenfalls mit Thon,
mit Stearin, mit Metallen arbeitete und in allen die Entwicklung einer Schiefer-
struktur unter Anwendung eines entsprechend starken Druckes erzielte. Um den
Beweis für die Ursache der Schieferung zu vervollständigen, wurden dann auch
die Verzerrungen an Versteinerungen z. B. Belemniten künstlich nachgeahmt,
wie dieselben auch in natürlichen Schiefern vorzukommen pflegen.
So erklärt es sich denn auch, dass die transversale Schieferung unabhängig
erscheint von der Schichtung und dass sie in solchen Gebirgen, in denen die
Schichten zu mannigfach gebogener Faltenstellung zusammengeschoben sind, ohne
Rücksicht auf die Lage der einzelnen Schicht gleichmässig und mit durchweg
parallelem Verlaufe durch eine ganze Gebirgsmasse hindurchsetzt, in ihrer
Stellung nur bedingt durch die Richtung des Druckes, der die Faltung bewirkte.
Zu dieser steht die Schieferung senkrecht.
Ebenso erklärt sich ‘die vorher erwähnte Erscheinung in krystallinischen,
ursprünglich massigen Gesteinen. Auch in diesen ist, wenn eine Schieferung
in ihnen entwickelt ist, die Stellung der lamellaren Mineralelemente, der
Glimmer, die hier stets an der Schieferung betheiligt sind, eine quer zu den
Gesteinsbánken, aber senkrecht zu der wirksam gewesenen Druckkraft gerichtete.
Stellung und Lage einer Schicht bestimmen sich durch die Neigung der
parallelen Begrenzungsflichen gegen die Horizontalebene und durch den Winkel,
welchen ihre Durchschnittslinie in der Horizontalebene mit der Meridianlinie
bildet. Ersteres nennt man das Einfallen, letzteres das Streichen einer
Schicht. Bei der Bestimmung des Einfallens einer Schicht, welche vermittelst
eines Lothes (gewóhnlich ein im Compass selbst angebrachtes, kleines Metali-
pendel) geschieht, ist die Grósse des Einfallwinkels und ausserdem die Himmels-
richtung anzugeben, nach der das Einfallen stattfindet. Ist diese bestimmt, so
ergiebt sich daraus das Streichen von selbst, da es von der Einfallrichtung immer
um 9o? abweicht. Das Streichen wird vermittelst dazu eigens eingerichteter
Compasse bestimmt. Der deutsche Bergmannscompass war gewóhnlich in 2 mal
12 Stunden eingetheilt, wobei Hora 12 den Nord- und Südpunkt, Hora 6 den
Ost. und Westpunkt des Kreises bedeuteten. Man sprach daher bergmünnisch
auch von Morgen und von Mittag bezüglich der Streichrichtung von Schichten.
Es sind dieselben Verhältnisse, wie sie auch im Artikel: Günge I, pag. 454 er-
ôrtert wurden. Alles, was dort für den Gang gilt, findet auch Anwendung auf
eine Schicht.
1) DAUBRÉE, Experimentalgéologie, pag. 311.
Je
die da
heisst
den S
die si
M
Streic]
grup]
I
schein
spring
alle r
Stellu:
wenlg
kippte
liegen
wird
gericl
ander
diese.
Ueber
auffal
wo d
jura,
tioner
Laget
Lage:
sonde
Storu
Schic
schie
selbe
eine
Streic
]
mit :
nach
Schic
sich
SO W
So k
laufe
ab- |
nach
oder
einei
verti
darf
Schi
K