Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

        
  
   
   
   
   
   
  
   
   
  
   
   
  
    
  
   
  
   
   
   
   
  
  
  
   
    
      
   
  
   
  
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  
   
   
  
    
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Schichtenlehre. 225 
Jede Schicht hat eine obere Grenzschicht, die das Hangende, eine untere, 
die das Liegende genannt wird, die Grenze der Schicht nach der nächst unteren 
heisst ihre Sohlfläche, die nach der nächst oberen die Dachfläche. Die hangen- 
den Schichten sind jünger, die liegenden Schichten älter als die Schicht selbst, 
die sie einschliessen. 
Mehrere gleichartig aufeinander folgende, also durch gemeinsames Fallen und 
Streichen ausgezeichnete Schichten bilden eine Schichtenreihe oder Schichten- 
gruppe. 
Die Schichten kónnen entweder horizontal liegen oder aufgerichtet er- 
scheinen. Wenn man von der Horizontalitát einer Schicht, als ihrer nothwendig ur- 
sprünglichen Lage, wenn durch successiven Absatz gebildet, ausgeht, so sind also 
ale nicht mehr horizontalen Schichten auch nicht mehr in ihrer ursprünglichen 
Stellung, sie sind in ihrer Lage gestórt oder dislocirt. Dieses ist mehr oder 
weniger der Fall, je nachdem sie eine steile, senkrechte (saiger) oder gar über- 
kippte Stellung einnehmen. Ist bei geneigter Stellung einer Schicht die über- 
liegende Schicht thatsüchlich auch die jüngere, die unterliegende die ältere, so 
wird die Stellung als eine rechtsinnige bezeichnet, die Schicht ist einfach auf- 
gerichtet. Ist aber die hangende Schicht in Wirklichkeit álter, wie sich dieses 
anderweitig erweisen lässt, müsste also eigentlich die liegende sein, so nennt man 
diese Lage eine widersinnige, die Schicht ist überstürzt oder überkippt. Solche 
Ueberstürzungen haben manchmal ganze Schichtengruppen betroffen. Ein sehr 
auffallendes Beispiel bietet der Nordrand des Harzgebirges bei Goslar und Ocker, 
wo die jüngeren Formationen unter den älteren liegen, die Kreide vom weissen 
Jura, dieser vom braunen Jura und Lias und letzterer von den älteren Forma- 
tionen bis zum Devon überlagert wird, während eigentlich gerade die umgekehrte 
Lagerungsfolge der Succession der Bildung entspricht. Solche widersinnige 
Lagerung erschwert natürlich die richtige Erkenntniss des Schichtenbaues, be- 
sonders bezüglich der zeitlichen Folge seiner Entstehung ungemein. Die 
Stórungen in der Lagerung der Schichten haben aber nicht stets die ganze 
Schicht oder den Schichtenkomplex in dieselbe Lage gebracht. In den ver- 
schiedenen Theilen einer und derselben Schicht ändert sich das Verhalten der- 
selben. Dadurch entstehen Biegungen und zwar können dieselben entweder nur 
eine Aenderung im Einfallen, oder wie gewöhnlich zugleich eine Aenderung im 
Streichen bewirken. 
Biegt eine Schicht im Streichen nach einer Richtung um, ändert sich also 
mit anderen Worten ihr Streichen immer in dem gleichen Sinne, so läuft dem- 
nach eine solche Schicht kreis- oder bogenfórmig in sich zurück. Eine solche 
Schichtenlage nennt man auch den umlaufenden Schichtenbau.  Aendert 
sich dagegen die Streichlinie einer Schicht in abwechselnd verschiedenem Sinne, 
so wird ihr Streichen durch eine wellen- oder zickzackfórmige Linie dargestellt. 
So kann auch die Falllinie einer Schicht einen mehr oder weniger in sich zurück- 
laufenden Bogen beschreiben, wenn das Einfallen stetig und in demselben Sinne 
ab- oder zunimmt. Wenn dagegen die Neigungen einer Schicht abwechselnd 
nach entgegengesetzter Richtung liegen, so wird auch die Falllinie eine wellen- 
oder zickzackfôrmig gestaltete. Es ist klar, dass der Verlauf der Streichlinie 
einer Schicht nur auf eine horizontale Ebene, die der Falllinie nur auf eine 
vertikale Ebene projicirt zur Darstellung gebracht werden kann. Dadurch be- 
darf es also der Grundrisse und Profile, um die gesammten Verhältnisse des 
Schichtenbaues darzustellen. 
KEnnGoTT, Min., Geol. u. Pal. IIL 15 
  
  
  
  
  
     
	        
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