Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

Mineralogie, Geologie und Palaeontologie. 
Das hierdurch zertrümmerte Gesteinsmaterial fiel in die Kluft hinein und 
erfüllte dieselbe mehr oder weniger mit einem Conglomerate oder einer Breccie 
von sehr fein zerriebenem Gesteinsschlamm (Letten, Thon) mit inneliegenden, 
grösseren und kleineren Gesteinsstücken. Dass solche erfüllte Verwerfungsklüfte 
auch als Erzgänge ausgebildet sein können, darüber ist der Artikel »Gänge«, 
Bd. I, pag. 472 ff. nachzusehen. 
B. Massivbau. 
Das Charakteristische dieses Baues ist die durch- oder übergreifende 
Lagerung einer in sich nicht in selbständige Theile gegliederten grösseren 
Gesteinsmasse in oder auf anderen geschichteten oder massigen Gesteinen, 
ohne eine erkennbare Wechselbeziehung zu dem Bau dieser. Jene Gesteine 
erscheinen durch andere Gesteine hindurchgebrochen, in der Regel ganz 
ohne Rücksicht auf deren Lagerung. Diese Art des Baues charakterisirt daher 
auch die Gesteine, die man Eruptivgesteine zu nennen pflegt. Wo dieselben 
in Folge ihres Aufdringens an die Oberfläche getreten sind, bilden sie ebenfalls 
besonders charakteristische Gebirgsmassen, die auf den anderen Gesteinen ohne 
Rücksicht auf deren Stellung oder Beschaffenheit auflagern. Siehe im Art. Ge- 
birge Bd. I, pag. 519, die Beispiele für Aufschüttungsgebirge. 
Je nachdem die massigen Gesteine anderen Gesteinen auf- und eingelagert 
erscheinen, werden verschiedene Formen derselben unterschieden. 
Solche eingelagerte Gesteinsmassen sind: 
Stöcke, Gesteinsmassen in der Regel von beträchtlichem Umfange, von 
meist ganz unregelmässiger, jedenfalls nicht in einer Dimension besonders aus- 
gedehnter Umgrenzung, welche von geschichteten Gesteinen ganz oder wenigstens 
in den tieferen Theilen umschlossen werden. Haben solche Stöcke eine glocken- 
oder domförmige Gestalt und sind sie vollkommen von geschichteten Gesteinen 
umhüllt, so entsprechen sie den sogen. Laccoliten, d. i. unterirdischen Gesteins- 
kuppen wie solche Bd. I, pag. 496 und 546 in Beispielen erörtert wurden. 
Sehr bedeutende stockförmige Einlagerungen massiger Gesteine in geschichteten 
Formationen, in denen sie häufig eine centrale Stellung einnehmen, den Kern 
für einen Mantel von geschichteten Gesteinen bilden, nennt man Massivs. So 
spricht man von dem Central- oder Granitmassiv der Kettengebirge. Beispiele 
hierfür Bd. I, pag. 529. 
Von den Stócken abzweigende Auslüufer in das Nebengestein nennt man 
Apophysen.  Plattenfórmige Gesteinsmassen von bedeutender Ausdehnung in 
zwei Dimensionen, d. i. im Streichen und Fallen, aber dabei von geringerer Mäch- 
tigkeit werden Gänge genannt. Beispiele solcher Gesteinsginge sind Bd. I, 
pag. 467 aufgeführt. An diesen zeigt sich die durchgreifende Lagerung in der 
Regel am deutlichsten. Sie stehen hàáufig mit stockfórmigen Einlagerungen in 
Verbindung oder führen zu grósseren aufgelagerten Gesteinsmassen empor. 
Stehen sie transversal zum Streichen der Schichten, welche sie durchsetzen, so 
sind es echte Gänge, liegen sie aber parallel im Streichen, anscheinend den 
Schichten eingelagert, so heissen sie Lagergánge. 
Dort, wo massige Gesteine an der Oberfläche der Erde aufragen und anderen 
Gesteinen aufgelagert sind, bilden sie ebenfalls ganz charakteristische Formen. 
Kuppen nennt man isolirte, kegelfórmig gestaltete Bergformen, welche aus 
einem einzigen Eruptivgesteine oder aus, wenn auch verschiedenartig beschaffenen, 
so doch Gesteinen gleicher Entstehung zusammengesetzt sind. Die vulkanischen 
     
  
  
    
    
       
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
   
   
   
  
  
  
  
  
     
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