240 Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
lewegung in eine einseitig geneigte Lage kamen, so würde auch die Linie der
Fluthmarken in eine von der ursprünglich horizontalen abweichende Stellung
gebracht worden sein.
Solche Beispiele zeigen jedenfalls, dass gewisse Verschiebungen der Grenz-
linie von Meer und Festland durch Bewegungen innerhalb des letzteren selbst
hervorgebracht werden können und wirklich herbeigeführt werden. Aber Niveau-
verschiebungen dieser Art werden doch mehr oder weniger einen lokalen
Charakter an sich tragen. Man hat wenigstens keinen sicheren Maassstab dafür, bis
zu welcher Ausdehnung sie allgemeiner wirksam gedacht werden kónnen.
Das gilt in gleicher Weise von solchen Veránderungen der Landconturen,
die eine Niveauverschiebung der Grenzlinie von Land und Meer anzudeuten
scheinen, ohne dass nothwendig eine solche auch wirklich stattgefunden hat.
Anschwemmungen der Flüsse in das Meer, wie sie z. B. in Deltabildungen
ihren Ausdruck finden, vermögen eine Vergrösserung der Landmasse und damit
ein Zurückdrängen der Küstenlinie zu bewirken, das einer Erhebung des Landes
gleichen mag. Wie in dem Artikel Delta's, Bd. I pag. 211, angegeben ist, hángt
freilich die Móglichkeit der Deltabildungen am wahrscheinlichsten schon von
einer Niveauschwankung in der litoralen Zone ab.
Aber dennoch ist es recht wohl denkbar, dass auch von dieser Niveau-
schwankung ganz abgesehen, der Küstensaum durch solche Anschwemmungen
eine wesentlich andere Gestalt anzunehmen vermag. Das Zusammenwachsen von
Inseln .mit der nahe liegenden Küste, das Versanden und Kleinerwerden von
Lagunen sind Vorgänge, die ebensowohl durch ein Zurückweichen der Grenzlinie
von Meer und Land, als auch durch blosse Sedimentation in Folge der Fluss-
anschwemmungen oder auch durch Dünenbildung erklärt werden konnen. Un-
zweifelhaft ist es, dass die gesammten in die Meeresbecken eingeführten und von
der Zerstórung der Landmassen herrührenden Sedimente, indem sie eine Erhóhung
des Meeresbodens bewirken, auch eine Verdrüngung des Meerwassers, d. i. also
ein Ansteigen desselben zur Folge haben müssen. 5o haben auch einige frühere
Geologen, z. B. der bekannte Lazaro MORO und noch in diesem Jahrhundert
BABBAGE alle Schwankungen des Meeresspiegels als Folge der Sedimentablagerung
auf dem Meeresboden angesehen.
Wie gering die Wirkung dieser Sedimentirung aber nur sein kann, geht aus
der einfachen Betrachtung hervor, dass eine Abtragung der gesammten Continente
bis zur heutigen Niveaulinie des Meeres und eine Ueberführung ihres Volumens
in die Meeresráume, das Niveau des Meeres im Ganzen nur um 150 Meter würde
erhöhen können. Artikel »das Meer«, Bd. II, pag. 497.
Auch diese Vorgänge können daher wohl unter besonderen Umständen
localisirt zu einer etwas bedeutenderen und wahrnehmbaren Wirkung sich steigern,
aber zur Erklärung eines allgemeinen und im grossen Maassstabe vollzogenen
Vorganges reichen sie nicht aus.
Die zweite Art der Bewegungen an der Erdoberfläche, welche am Eingange
dieses Artikels genannt wurde, ist nun aber eine solche, deren allgemeine Ver-
breitung auf der ganzen Erde unzweifelhaft festgestellt und deren verticale Niveau-
differenzirung eine sehr betrüchtliche ist. Es ist diejenige, welche man früher
mit dem Namen der säcularen Schwankungen des Festlandes belegt hat
und für welche heute wohl passender, ohne in der Bezeichnung eine immerhin
noch nicht sicher festgestellte genetische Bedeutung vorweg zu geben, der Name
»Verschiebungen der Strandlinien« gebräuchlich ist.
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