Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (Dritter Band)

   
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Silurisches System. 305 
scheerentragenden Beinen. Sie gehôren besonders den obersilurischen und den 
devonischen Ablagerungen an. Perygotus-Bruchstiicke wurden anfangs fiir Fisch- 
reste genommen, bis bessere Funde ihnen unter den Crustaceen ihre Stelle an- 
wiesen. Die Analogie mit gepanzerten Fischen ist nur eine täuschende Aehn- 
lichkeit, (Convergenz). 
Wir wenden uns zu den Wirbelthieren des silurischen Systems. Sie be- 
schrüánken sich auf Fischreste und beginnen erst in der oberen Abtheilung des- 
selben. Die Fische überhaupt erscheinen in der Reihenfolge der geologischen 
Formationen vom oberen silurischen System an in ihren drei Hauptordnungen: 
Selachier oder Haifische und Verwandte (Se/acAz),, Schmelzfische oder Schmelz- 
schupper (Ganoides) und Knochenfische oder Teleostier (Z7/eosfez) vertreten, wo- 
zu viertens noch die mit Selachiern und Amphibien verwandte, aber zur Zeit 
nach ihrer geologischen Vertretung noch etwas dunkle Ordnung der Lurchfische 
oder Doppelathmer (Jzpzeusta) kommt. Von diesen Ordnungen erscheinen im 
oberen Silursystem bereits Reste von Selachiern und Ganoiden, aber mancherlei 
knorplige, der festen Theile ermangelnde niedriger stehende Fischformen — wie 
sie Amphioxus, Myxine und Petromyzon in den heutigen Gewässern darstellen — 
mögen noch vor und mit ihnen gelebt haben, ohne fossile Reste in den Absätzen 
der alten Formationen zu hinterlassen. Die Teleostier folgen erst spät — in der 
Jura- und der Kreide-Epoche, und spielen in der Fischfauna des heutigen Zeit- 
alters die Hauptrolle, wiewohl auch in unseren Meeren die knorpligen Haie an 
Grösse noch alle übrigen überragen. 
Als Conodonten beschrieb PANDER 1856 eine Anzahl kleiner zahnförmiger 
Fossilien aus dem silurischen System von Russland, nach BARRANDE namentlich 
aus der zweiten Silurfauna, obere Abtheilung des Unter-Silur. Aber nach 
BARRANDE's und anderer Paläontologen Entscheidung sind die Conodonten keine 
Reste von Fischen, wahrscheinlich auch überhaupt nicht von Wirbelthieren. 
R. OwzwN vermuthet ihre Abstammung von nackten Würmern oder Weichthieren, 
sei es nun von der Hautoberflüáche oder aus dem Munde. Eine Beziehung auf 
Amphioxen und Tunicaten ist vielleicht noch eher angezeigt. (Vergl. Artik. 
Fische. Bd. zr, pag. 408. Man kennt daher noch keine sicheren Reste von 
Fischen aus der zweiten Silur-Fauna. 
Die Fische beginnen erst in der Mittelregion des oberen Silursystems — in 
der dritten Silurfauna — mit Selachiern und Ganoiden in etwa 66 Arten, die des 
Bone-beds des oberen Silur-Systems von England mitgerechnet. Aus dem Lower 
Ludlow Rock kennt man erst eine Art, Pleraspis Ludensis SALTER und auch in 
anderen Ländern sind in diesem Horizont Fischreste noch selten. Häufiger sind 
sie im Upper Ludlow Rok von England und den gleichzeitigen Ablagerungen von 
Böhmen, Russland etc., sowie in den Passage Beds, welche in England an der 
Grenze des silurischen gegen das devonische System erscheinen. In letzterer Ab- 
lagerung sind die Fischreste häufig. Sie stellen hier eine an Flossenstacheln, 
Schuppen und Zihnen ziemlich reiche, ausgebildete Knochenbreccie oder ein 
Bone Bed dar, das ein, zwei oder drei Zoll michtig wird und als oberste Zone 
der oberen Ludlow-Schichten gilt, iibrigens mehr ein schwankendes Glied zwischen 
Silur und Devon ist, daher auch als Passage Beds bezeichnet wird. Die Selachier 
sind in der Silurformation nur durch vereinzelte Flossenstacheln oder Ichthyodorulithen 
(wie z. B. Onchus Murchisoni Ac. und O. tenuistriatus Ac.) und durch vereinzelte 
Zihne (z. B. Zhelodus parvidens Ac. u. a. vertreten. Die Zugehôrigkeit der einzelnen 
Formen der Funde von Flossenstacheln und Zähnen ist zur Zeit noch nicht festge- 
KzNNGoTT, Min. Geol. u. Pol. IIL 20 
     
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
     
   
  
   
    
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
    
	        
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