Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

     
     
     
   
    
   
   
  
   
    
    
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
     
    
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Spongien. 333 
Astylospongia bildet einen kugligen oder dick scheibenfórmigen Kórper, der 
keine Anwachsungsstelle erkennen lässt. Der Scheitel ist flach oder schwach 
ausgehöhlt. Vom Umfang des Körpers gegen die Mitte verlaufen zahlreiche 
Canäle. Dazu kommen noch andere senkrecht verlaufende Canäle, die am 
Scheitel münden. Diese stellen den Wassercirculations-Apparat dar. Das Kiesel- 
skelett besteht aus verschmolzenen Sechsstrahlern mit dichtem Kreuzungsknoten. 
Das Gittergerüste ist etwas unregelmässig und zeigt viereckige, dreieckige und 
polyedrische Maschen. Astylospongia praemorsa Rok. (SzpAonia praemorsa GOLDF.) 
findet sich in der obersilurischen Formation der Insel Gothland und in Decatur 
County, Staat Tennesee. Sie wird 2—5 Centim. gross. 
Bei der Gattung Ventriculites ist der Schwammkôrper von Gestalt einer 
Schüssel, eines Bechers, Cylinders oder Trichters. Die Centralhôhle ist weit, 
die Wand gefaltet. Radialcanäle sind zahlreich entwickelt und stehen meist in 
Längsreihen. Das Skelett besteht aus verschmolzenen mehr oder weniger un- 
regelmässig angeordneten Sechsstrahlern mit oktaedrischen Kreuzungsknoten. Die 
Oberfläche der Wand und der Canäle erhält durch Balken der Sechsstrahler eine 
gewisse Verdickung. Ventriculiten findet man nur in der Kreideformation. 
Ventriculifes radiatus MANT. bildet einen becher- oder trichterfórmigen, bald mehr 
ausgebreiteten bald schlankgestreckten Kórper auf einem walzigen am Grunde 
mit gabligen Wurzeln versehenen Stele und erreicht eine Hóhe von 20 bis 
25 Centim. Findet sich in der weissen Kreide von Lewes in Sussex, auch in 
Westphalen. | 
Coeloptychium bildet einen schirmfórmigen gestielten Kórper, der am Grunde 
mit wurzelartigen Ausläufern sich befestigt. Die Centralhôhle ist in radiale 
Kammern abgetheilt. Die Oberseite trägt eine zusammenhängende porôse Rinden- 
schicht. Das Gittergerüst besteht aus verschmolzenen Sechsstrahlern mit okta- 
édrischen durchbrochenen Kreuzungsknoten und zeigt grosse regelmiüssige cubische 
Maschen. Arten mehrere in der oberen Kreideformation. 
Die Hexactinelliden der zweiten Hauptgruppe — mit vereinzelt stehenden 
Sechsstrahlern — sind in Folge von eben dieser lockeren Anordnung des Skeletts 
zu deutlicher abgeschlossener Erhaltung wenig geeignet. Doch gehört nach 
K. ZırreL bereits eine silurische Gattung Astracospongia dahin. Lebende, wıe 
Hyalonema und Euplectella finden sich noch zahlreich in bedeutenden Meeres- 
tiefen verbreitet. 
Astraeospongia bildet einen scheibenförmigen Körper, der frei gewesen sein 
dürfte, wenigstens bemerkt man an seinem Grunde keine Spur von einer be- 
sonderen Anwachsungsstelle. Dieser scheibenförmige Körper besteht vollständig 
aus gleichartigen sternförmigen Elementen von verhältnissmässig ansehnlicher 
Grösse, (5—6 Millim. Durchmesser), welche nicht mit den Strahlen unter einander 
zusammenhängen. Bei diesen liegen sechs Strahlen in einer Ebene und schneiden 
sich in Winkeln von 60°. Darauf stehen noch zwei senkrechte Strahlen, die 
knopfförmig verkümmert sind. Astracospongia. meniscus Roem. 6 Centim. im 
Durchmesser, dabei meist 1—1,5 Centim. hoch. Diese Art findet sich häufig in 
der oberen silurischen Formation in Decatur County in Tennessee und zwar verkalkt. 
Ganz vereinzelt im Vergleich zu den Ceratospongien und den Kiesel- 
schwämmen steht die Ordnung der Kalkschwämme, Calcispongiae und sie 
können als besonderer von den Myxospongien ausgehender Zweig des gemein- 
samen Stammbaumes der Schwämme gelten, welchen gegenüber von allen übrigen 
die Ausscheidung kalkiger Skeletttheile auszeichnet.
	        
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