Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

   
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Systematik der Krystalle. 347 
Es wurde schon früher (pag. 53, Band I) darauf hingewiesen, dass die Anorgano- 
logie als Wissenschaft alle nicht organisirten natürlichen Körper umfassen sollte, 
gleichviel, wo sie sich finden und unter welchen Umständen sie entstanden sind, 
wührend die Minerale nur diejenigen nicht organisirten natürlichen Kórper sind, 
welche als Zusammensetzungstheile des Erdkórpers vorkommen. In die Anorgano- 
loge gehóren auch die unendlich zahlreichen Krystalle, welche man unbegreif- 
licherweise als künstliche (s. pag. 278, Band IT) zu bezeichnen pflegte, welche 
aber eben so wie die Mineralkrystalle nicht organisirte natürliche Kórper sind, 
gegenwärtig schon bedeutend mehr Species als die Minerale bilden und deren 
Studium in jeder Richtung die Erkenntniss des Wesens der Krystalle überhaupt 
vervollständigte. 
Bilden somit die Minerale als Naturprodukte nur einen Theil der in die 
Anorganologie gehórigen Naturprodukte, so ergiebt sich daraus, dass nur ein 
System aller in die Anorganologie gehórigen Naturprodukte auch zu einem natur- 
gemissen System der Minerale führen kann. Die Versuche, nur einen beschränkten 
Theil der in die Anorganologie gehörigen Naturprodukte systematisch zu ordnen, 
müssen zu vielen Mineralsystemen führen, gerade wie die Versuche, die in die 
Forstbotanik gehörigen Pflanzen naturgemäss systematisch zu ordnen, während 
selbstverständlich nur ein alle Pflanzen umfassendes System zur richtigen syste- 
matischen Anordnung der in die Forstbotanik gehörigen Pflanzen führt. Aehnlich 
verhält es sich in der Zoologie, 
Nach Allem, was hier in Kürze über die Systematik und die Mineralsysteme 
angeführt werden konnte, erscheint es als überflüssig, aus der grossen Anzahl 
der in diesem Jahrhundert aufgestellten Mineralsysteme einige als Beispiele vor- 
zuführen, wie z. B. die Systeme von WERNER, HAUY, HAUSMANN, BERZELIUS, 
NauMANN, Mons, HaIDINGER, ZIPPE, NECKER, Rose, BEUDANT, WEISS, GLOGKER, 
DurrENOY, DES CLOIZEAUX, DANA, ZIRKEL, SENFT, QUENSTEDT, BLUM, TSCHERMAK, 
WEISBACH und GroTH. Solche Beispiele würden wenig mehr als die Namen der 
Klassen, Ordnungen, Geschlechter und anders genannter Unterabtheilungen ver- 
gegenwärtigen, wenn nicht auch die Charakteristik der einzelnen Abtheilungen 
beigefügt würde. Allerdings ergiebt sich aus einer solchen Zusammenstellung 
von Beispielen im grossen Ganzen, in welcher Richtung die Systeme gebildet 
sind, aber ohne die Aufführung der einzelnen Species treten die Unterschiede 
nicht genügend hervor und es muss desshalb auf die bezüglichen Werke der ge- 
nannten Autoren verwiesen werden. Es sollen daher nur zwei Beispiele genügen, 
das System von CARL FRIEDRICH NAUMANN (dessen Elemente der Mineralogie, 
neunte Auflage, Leipzig 1874, pag. 203 ff.) und das System von FERDINAND ZIRKEL 
(derselben Elemente zwölfte Auflage, bearbeitet von FERDINAND ZIRKEL, Leipzig 1885, 
pag. 283 ft.) weil der beschränkte Raum weitere Beispiele anzuführen verbietet. 
Das erstere ist ein sogen. gemischtes, das zweite ein chemisches. Im Allgemeinen 
tritt aber immer mehr die Tendenz hervor, die chemische Constitution der Arten 
wesentlich zur Gruppirung zu verwenden, weil in der That von der Mineral- 
substanz die übrigen wesentlichen Eigenschaften abhängig sind. 
NAUMANN hatte in seinem Lehrbuche der Mineralogie, Berlin 1828, sein 
System aufgestellt und dasselbe bis zur angeführten neunten Auflage seiner Ele- 
mente den Fortschritten der Wissenschaft entsprechend modificirt, wonach die 
Eintheilung die nachfolgende ist: 
I. Klasse: Metalloidoxyde. Wasser und Eis sind so ganz singuläre 
Körper des Mineralreiches, dass sie nothwendig von allen übrigen Mineralen 
   
   
   
   
  
  
  
   
   
   
   
  
   
  
   
   
  
  
   
   
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
    
   
  
    
	        
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