Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

   
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Tiefseebildung. 371 
lagerungen von Mittel- und Süd-Europa. Tropische Formen, wie sie heut mehr 
oder minder ausgesprochen in Süd-Asien, Mittel-Afrika und Brasilien fortleben, 
beginnen in älteren T'ertiárschichten und verschwinden mit den jüngeren, bald 
durch Erlöschen bald náher dem Aequator zuwandernd. 
Ein viel genanntes Beispiel ist der Tapir mit seinem auf Palàáotherien und 
Lophiodonten zurückführenden Stamm. Im unteren Pliocán durch Zagzrus pziscus 
(Eppelsheim), im oberen Pliocin durch 7. arvernensis (Auvergne, England) ver- 
treten erlóscht die Gattung für das ganze europáüische Gebiet mit dem Heran- 
nahen merklicher polarer Abkühlung, genau vor dem Eintreffen des ersten glacialen 
Arktikers, des sibirischen Mammuths. Heute lebt der Tapir nur noch in zwei 
Arten, einer in Süd-Asien, einer zweiten (und vielleicht einer dritten) im heissen 
Brasilien und Guyana. Diese Nachkommenschaft sagt uns, dass in einer oder 
der anderen tertiáren Epoche die alte und die neue Welt in der nördlichen Halb- 
kugel — irgendwo, wenn auch nur an der Stelle der heutigen Beringsstrasse — 
zusammenhingen und schliesslich die klimatische Abkühlung von den letzten 
Tapiren, den einen in der alten, den anderen in der neuen Welt dem Aequator 
zuschob, wo sie noch die ihnen geeigneten Lebensbedingungen vorfanden. 
Wir sehen ferner wie Sáugethier-Arten vom Gepráge eines kühleren Klima 
in Europa mit dem Verschwinden der tropischen Formen nachfolgen. Die erste 
Einwanderung aus einem merklich kühleren Klima erkannten wir im Red crag — 
dem mittleren Pliocán — von England, wo die zwei ersten Elephanten-Arten 
und mit ihnen Cervus (Megaceros) hibernicus, der irische Riesenhirsch oder das 
Riesenelenn zuerst hervortauchen. 
Der erste glaciale Arktiker, Zlephas primigenius, der sibirische Mammuth, 
folgt erst später — unmittelbar nach dem Erlöschen der letzten europäischen 
Tapire und Mastodonten. Sein erstes Auftreten bezeichnet den Beginn des 
quartären Zeitalters für Mittel-Europa. 
Aehnlich äussern sich die Vorgänge in Nord-Amerika. Aber damit sind wir 
auch bereits an der Grenze unserer Kenntnisse. Schon für Nord-Europa macht 
sich eine schmerzliche Lücke im Archiv der Tertiärepoche fühlbar und auch über 
. Nord-Asien wissen wir nichts Näheres. Ebenso bleiben die gleichzeitigen Vor- 
gänge auf der antarktischen Halbkugel uns noch so gut wie ganz verborgen. 
Tielseebildung 
Dr. Friedr. Rolle. 
Der vorziiglich aus Sedimenten organischer Abkunft hervorgehende Tiefsee- 
schlamm, der sich auf dem Boden der offenen See und namentlich in Tiefen 
von 6000 bis 10000 Fuss, 1800—3000 Meter absetzt, unter anderem das seit den 
ersten Kabellegungen oft genannte atlantische Telegraphen-Plateau iiberzieht, ist 
zwar hier schon verschiedene Male beriihrt worden, das Verstindniss seiner 
Bildungsweise aber bildet den Ausgangspunkt für die Erklärung so weit zurück- 
reichender Vorgänge im Meere und in der Meeresfauna früherer geologischer 
Epochen, dass es gerechtfertigt ‚erscheint, wenn ich dieses Capitel, so weit es mir 
aus, der neueren Literatur derselben zu übersehen möglich wird, hier noch eigens 
zusammenfasse und nach seinen besonderen Elementen abzugliedern versuche. 
       
   
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
    
   
  
  
   
  
  
   
   
  
   
  
  
   
   
  
  
   
  
  
   
   
   
  
   
  
  
  
    
  
    
  
  
  
   
   
   
   
   
  
  
   
   
    
  
     
	        
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