Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (Dritter Band)

   
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Vógel. 399 
unmittelbar von Dinosauriern herzuleiten ist. Zudem ist móglich, dass trotz der 
angeführten Meinung von MamsH es sich noch herausstellt, Æesperormis sei mehr 
ein Schwimmvogel als ein Strauss gewesen — wie dies namentlich der Bau 
des Fusses andeutet. 
Jchthyornis disbar MAnsH, ebenfalls aus der oberen Kreide von Kansas, war 
ein kleinerer fliegender Vogel mit ziemlich grossem Schádel und langem Schnabe! 
Er war kaum etwas grösser als eine Taube. 
Die Kiefern waren mit zahlreichen spitzen, etwas zurückgekrümmten Zähnen 
besetzt, die in besonderen Gruben sassen. Die Wirbelkörper waren noch biconcav 
wie bei den Reptilien der älteren Formationen und wie bei einer heute noch 
lebenden Eidechsen-Gruppe. . Schultergürtel ähnlich wie bei den heutigen Flug- 
vögeln gebaut und in allen Stücken typisch gestaltet. Brustbein stark gekielt, 
Flügel vollkommen ausgebildet, die Mittelhandknochen verschmolzen. Becken- 
gürtel und Hintergliedmaassen verhältnissmässig schwach gebaut. Das Heiligen- 
bein besteht aus 10 Wirbeln. Schwanz kurz. Die Knochen mehr oder minder 
pneumatisch. 
Diese beiden Zahnvögelgattungen Æesperornis und Ichthyornis sind schon 
als Typen zweier verschiedener Ordnungen zu erachten. Sie weichen offenbar 
unter sich und vom jurassischen Archaeopteryx mehr ab, als alle heute lebenden 
Vögel unter einander. Dies zeigt weiterhin, dass obige drei alten Typen, obschon 
ächte Vögel, doch zwei bereits sehr getrennte Aeste des Stammes — Archaeopteryx 
und ZcAZAyerzis als Flugthiere einerseits, Hesperornis andererseits — darstellen 
und dass ihre erste Wurzel in entlegneren Epochen und unter amphicölen Reptilien, 
beziehungsweise Dinosauriern anzunehmen ist. 
Lebend und fossil vertreten, aber minder zahlreich als die Flugvógel sind die 
fluglosen Vógel oder Laufvôgel, Cursores, Brevipennes oder Ratitae!) als 
deren bekannteste Form der afrikanische Straus, S#wthio camelus zu nennen ist. 
Es sind des Fluges entwöhnte Bewohner des Festlandes, namentlich ausge- 
dehnter grasiger Ebenen, dabei meist kräftig gebaute und behende Läufer. 
Schultergürtel und Flügel sind bei ihnen mehr oder minder zurückgebildet, das 
Brustbein nur ein platter flachwölbiger Knochen ohne einen medianen Kamm, 
was der Verringerung der Flugmuskein entspricht. Dafür sind meistens die 
Hinterbeine und Füsse für raschen Lauf kräftig ausgebildet, auch das Becken 
stark gebaut; endlich die Knochen bis auf wenige Schädelknochen frei von 
Luftkammern. 
Die geographische Verbreitung der Strausse und ihrer Verwandten hat etwas 
Auffallendes. Sie gehören vorzugsweise der südlichen Halbkugel an. 
So hat Afrika von der Südspitze an bis nahe der Mittelmeer-Zone den eigent- 
lichen oder zweizehigen Strauss, Struthio camelus. Dazu kommt der dreizehige 
amerikanische Strauss, oder der Nandu, Rhea, der die Pampas-Flichen von Siid- 
Amerika bewohnt. Der ebenfalls dreizehige neuholldndische Strauss oder Emu, 
Dromaeus, bewohnt die Ebenen Neu-Hollands. Der indische Casuar, gleichfalls 
dreizehig, Casuarius, ist ein Bewohner der Wilder von Java und Sumatra. 
Den Straussen schliesst sich auch der kleine und eine von vorigen ab- 
weichende Lebensweise führende Kiwi, A4/eryx, von Neuseeland an. Er ist vier- 
zehig, kurzbeinig und langgeschnábelt, dabei kein Schnellláufer. 
1) Aatifus, ein ungewóhnliches lateinisches Wort, wird von rais, Floss, Schiff, Kahn her- 
geleitet und soll schiffsfórmig bedeuten. 
     
     
    
  
    
   
    
  
  
  
     
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
  
  
    
  
    
  
    
  
  
   
  
    
   
  
   
   
   
  
     
    
	        
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