Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (Dritter Band)

   
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Vogel. 401i 
kräftig gebaut. Der langgestreckte Hals gleicht dem der Strausse und der Gänse, 
Der Schultergürtel und die Vordergliedmaassen sind verkümmert und wahrschein- 
lich weiter zurückgegangen als beim Strauss (nicht alle Knochen bekannt). Das 
Brustbein ist ein breiter vorgewólbter Knochen ohne Kiel Das Becken ist 
massig angelegt. Die Hintergliedmaassen und Füsse sind ausserordentlich kräftig 
gebaut und zum Laufen und Scharren eingerichtet, grobknochiger als die des 
Strausses. Der Fuss ist dreizehig. Man kennt auch Eier dieser Riesenvögel, 
sie sind zum Theil grösser als die des Strausses. 
Man kennt bereits eine ziemliche Anzahl von Dinornis-Arten und zwar haben 
die Nord-Insel und die Süd-Insel verschiedene ergeben, was annehmen lässt, 
dass die Ansiedelung derselben auf Neu-Seeland schon in ein ziemlich ent- 
legenes Zeitalter zurückreichen kann, wáührend welcher Zeit die Species ausein- 
ander gingen. 
Dinornis gigantens Ow. war bei weitem die riésigste Form aller bekannten 
Vögel und erreichte beiläufig eine Höhe von 3 oder 3,5 Meter. Auf den Unter- 
schenkel (iba) kommt allein schon eine Hóhe von © Meter, auf den Oberschenkel 
(femur) und. den Laufknochen (Zarsus) zusammen fast das Gleiche. 
Dinornis elephantopus Ow. erreichte nicht die Grósse der vorigen Art und 
wurde nur 1,5 Meter hoch. Dagegen zeichnet sich das Knochengerüste durch 
ungewóhnliche Massenhaftigkeit aus, was besonders bei den Füssen der Fall ist. 
Diese Art war die grobknochigste aller Vogel. 
Din. didiformis war war eine kleine Art, die nur die Grosse einer Dronte er- 
reichte. 
Wenig von Dinornis verschieden war die Gattung Palaperyx mit vierzehigen 
Füssen — drei kräftigen Vorderzehen und dazu noch einer kleinen Hinterzehe. 
Man kennt mehrere Arten aus jugendlichen Ablagerungen von Neu-Seeland 
Palapteryx ingens Ow. erreichte 2 Meter Hohe — wie der afrikanische Strauss. 
Die Moa's wurden sicher erst in den letzten Jahrhunderten von den Maori's 
ausgerottet und man findet an alten Lagerplátzen der letzteren oft noch ansehn- 
liche Mengen von Moa-Knochen als Ueberreste ihrer Mahlzeiten. Sie müssen 
darnach ehedem hier háufig gewesen sein. Ihre Hauptnahrung waren wahrscheinlich 
Farnwurzeln. Die Maori's sollen auf Neu-Seeland vor 6oo oder 8oo Jahren ein- 
gewandert sein. Als um Mitte des vorigen Ja: rhunderts die ersten Europäer die 
Küsten betraten (Cook und FORSTER 1773) waren die Moas bereits erloschen 
und die Maoris von Hunger getrieben zu Menschenfressern geworden. 
Den Straussen schliesst man ferner die erloschenen Riesenvógel von Mada- 
gaskar, Gattung Aepyornis an. Sie finden sich ebenfalls in den jüngsten Boden- 
bildungen eingeschlossen und mógen wohl auch erst in geschichtlicher Zeit der 
Hand des Menschen erlegen sein. Merkwiirdig ist aber, dass schon Marco PoLo 
vom Vorkommen des Riesenvogels Auc auf Madagaskar berichtet. Knochen 
kennt man nur wenig vom Aepyornis. Sie bleiben an Grösse und Dicke hinter 
denen der Strausse und der Moa's nicht zurück. Die Gestalt der Fussknochen 
kommt mehr mit der beim Strauss als der beim Moa überein. Der Fuss war 
dreizehig. Man kennt aber von Aepyornis auch riesenhafte Eier, weit grösser als 
die des Strausses und auch dickschaliger. Sie erreichen 34 Centim. Länge und 
22,5 Breite. 
Es bleibt uns nun noch die Unterklasse der eigentlichen Flugvógel oder 
kielbrüstigen Vôgel, Carinatae, welche das Hauptheer der heute lebenden 
Vôgel darstellen und nur noch die kleine Schaar der Strausse und straussartigen 
KENNGOTT, Min., Geol. u, Pal. II. 26 
    
  
  
  
  
   
   
    
   
  
   
    
    
   
   
  
  
   
   
    
  
  
  
   
    
   
   
  
  
  
   
   
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
     
	        
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