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Wachsthum der Krystalle. 403
auf Isle de France (Mauritius) und erlag damals den Nacbstellungen der See-
fahrer. Man findet noch. Knochen desselben in den jüngeren Bodenabsàtzen
dieser Insel. Es war ein unbeholfener flugloser Vogel von schwerem und plumpem
Körperbau, ein tráges "hier, welches sich anfassen liess, ohne den Versuch zu
machen, zu entkommen, dabei von der Grósse eines Schwans. Der Schnabel war
stark, von mehr als der Linge des Kopfes, vorn hakenfórmig herabgebogen, áhnlich
dem eines Geyers. Flügel und Schwanz sind rudimentár. Der Kiel des Brust-
beins war niedrig. Fuss stark und vierzehig; drei Zehen nach vorn gewendet,
dazu eine kurze Hinterzehe. Die verwandtschaftlichen Verhältnisse der Dronte
sind noch nicht recht festgestellt, gewôhnlich stellt man sie als Vertreter einer
eigenen Familie Dididae oder Inept: zu den Tauben.
Vulkane
siehe am Schlusse des Bandes.
Wachsthum der Krystalle
von
Professor Dr. Kenngott.
Wenn im elementaren Unterrichte in der Naturgeschichte oder in bezüglichen
Büchern die Unterschiede der drei Naturreiche und die der Thiere, Pflanzen und
Steine (Minerale) besprochen werden, so wird gewóhnlich auch hervorgehoben,
dass die Thiere und Pflanzen Nahrung aufnehmen und in Folge der Verarbeitung
derselben von Innen nach Aussen wachsen, die Steine (Minerale) aber sich nur
durch Ansatz gleichartiger Substanz von Aussen vergróssern (wachsen) Da nun
unbedingt die Krystalle der Minerale als unorganische Individuen gestatten, das
Wachsthum derselben zu beurtheilen, insofern gewisse Erscheinungen an denselben
das Wachsthum nachweisen, so soll hier nur von dem Wachsthum der Krystalle
die Rede sein. Da aber ganz besonders die nicht mineralischen Krystalle wirk-
liche Beobachtungen bezüglich des Wachsthums gestatten, und sie selbst als
natürliche unorganische (nicht organisirte) Individuen den Mineralkrystallen gleich
gestellt werden müssen, so kónnen auch die Beobachtungen an nicht mineralischen
Krystallen auf die Mineralkrystalle übertragen werden und das, was an den
nicht mineralischen Krystallen beobachtet wird, zur Deutung der Vorgänge an
den Mineralkrystallen verwendet werden.
Dass die Wachsthumsverhältnisse der Krystalle ganz andere sind, als die
der Thiere und Pflanzen, wie bereits oben angedeutet wurde, ergab sich schon
frühzeitig aus der Thatsache, dass die Thiere und Pflanzen bezüglich der Grösse
sich anders verhalten. Wüàührend bei ihnen die durch das Wachsthum zu er-
langende Grósse eine beschrünkte ist, zeigten die Mineralkrystalle, dass die In-
dividuen derselben Mineralart keine beschrünkte Grósse haben. Bei ihnen sind
Unterschiede der Jugend und des Alters nicht anzugeben, die Krystalle derselben
Mineralart können als vollkommen ausgebildete mikroskopisch klein sein oder
in ausserordentlichen Dimensionen vorkommen, während sie sonst in allen Be-
ziehungen gleich vollkommene Individuen sein können, in der Regel sogar die
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