Full text: Handwörterbuch der Mineralogie, Geologie und Paläontologie (2. Abtheilung, 1. Theil, 3. Band)

   
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sind meist abwechselnd, seltener gegenstándig. Sie sind einfach und ganzrandig, 
meist immergrün und lederartüg. Bei Sassafras sind sie abfallend und zum Theil 
mehr oder weniger gelappt. Die Nervation ist fiederig, und bogig bei Laurus, 
dreizählig handfôrmig bei Cznnamomum. 
Die Lauraceen zeigen sich fossil zuerst in der Kreideformation und zwar in 
der Dacota-Gruppe, in welcher die Gattung Sassafras erscheint. In der cocänen 
Flora von Gelinden bei Lüttich sind bereits die vier Lauraceen-Gattungen Zaurus, 
Persea, Cinnamomum und Sassafras nebeneinander vertreten. In der arktischen 
Miocán-Flora erscheinen die Lauraceen nur noch spärlich. Sassafras ist noch 
im Miocän von Grönland zu finden. Die anderen Gattungen sind bereits von 
hier verdrängt. Im Miocän von Mittel-Europa sind die Lauraceen reichlich ver- 
treten. Cinnamomum reicht in der baltischen Miocän-Flora an der Ostseeküste 
bis 54° N. B. Ebenso geht Cinnamomum im Miocän von Ost-Asien bis auf 
Sachalin, 51° N. B. Im obermiocänen Kalkschiefer von Oeningen am Bodensee 
kommen noch Reste von Lorbeer- und Zimmetbäumen vor, aber nach der letzten 
Haupthebung der ausgedehnten Alpenkette verlieren sie sich bald in Mittel-Europa. 
Jetzt ist von dieser Familie im südlichen Europa nur noch der gemeine Lorbeer 
übrig. Einige andere Lauraceen haben auf ihrem Rückzug in den milderen 
Süden auch eine Zuflucht auf dem azorisch-canarischen Inselgebiet gefunden, wie 
Laurus canariensis und Oreodaphne foetens. 
Bei der Gattung Zaurus im engeren Sinn sind die Bliithen diécisch, das 
Perigon abfallend, die Blätter immergrün, lederartig, bald linger, bald kürzer 
lanzettlich und ganzrandig. 
Laurus nobilis 1.., der gemeine oder edle Lorbeer, ist ein 2—3 Meter hoher 
Strauch oder auch ein 6—8 Meter hoher Baum mit steif aufrechten Zweigen. 
lüthen in winkelstándigen Büscheln. Blätter elliptisch lanzettlich, nach vorn 
und am Grunde fast gleich stark verschmülert, ganzrandig, aber am Rande etwas 
wellig auf- und abgebogen, immergrün, starr. ^ Nervation fiedrig mit bogigen 
Secundárnerven, die meist nahe am Rande z. Th. unter Gabelung sich verlieren. 
L. nobilis ist in den Mittelmeer-Lindern, auch im wirmeren Asien und in Nord- 
Afrika verbreitet. In Griechenland und auf Sicilien bildet er häufig noch Haine. 
In Süd-Europa ist er auch stellenweise, wie z. B. in Süd-Tyrol, verwildert. In 
Mittel-Deutschland verträgt er schon den Winter nicht mehr und wird hier nur 
noch in Topfen gezogen. Diese Art ist sicher eine in Siid-Europa noch ein- 
heimische, wenn sie auch an manchen heutigen Standorten nur verwildert sein 
mag. Sie erscheint auch fossil in einigen oberpliocänen oder pleistocänen 
Schichten von Siid-Frankreich und Italien. 
Eine mit Z. nobilis nahe verwandte Art ist Laurus canariensis Wee auf 
den Canaren, Madeira und den Azoren. Sie erscheint nach SAPorTA auch fossil 
im pliocänen Kalktuff von Meximieux bei Lyon. Sie gehörte also in der Pliocän- 
Epoche noch zur südeuropäischen Flora, ist aber inzwischen in Süd.Europa er- 
loschen und hat damals nur im canarisch-azorischen Inselgebiet — entweder auf 
dem Weg einer ehemaligen Landverbindung oder was noch wahrscheinlicher ist, 
durch Samenübertragung — eine Zufluchtstätte gefunden. 
Laurus Omalii Sap. findet sich im unteren Eocän von Gelinden bei Lüttich. 
Das Blatt weicht in Form und Nervation nur wenig von den miocänen und den 
oben erörterten lebenden Lorbeer-Arten ab, ist aber schlanker lanzettlich. Schmal- 
blättrig ist auch noch Zawrus primigenia UnG. Diese Art findet sich im oberen 
    
  
  
   
    
   
  
  
   
  
  
  
  
  
    
   
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
    
  
  
  
  
  
   
   
    
  
  
   
   
  
   
  
  
    
   
    
    
   
  
   
  
   
  
    
  
  
  
   
 
	        
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