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feuchtete Pulver im Oehre des Platindrahtes geglüht, so fárbt sich die Flamme
durch die Phosphorsáure bláulichgrün. Die Reaction auf Chlor ergiebt sich
beim Zusammenschmelzen mit Phosphorsalz und Kupferoxyd, die auf Fluor beim
Schmelzen mit Phosphorsalz im Glasrohre oder bei der Lósung in Schwefelsáure.
In Salzsäure und in Salpetersäure ist er lóslich; wird die Lósung mit Schwefel-
sáure versetzt, so scheidet sich Gyps aus. Krystalle zeigen bisweilen an der
Oberfläche eine matte weisse Rinde in Folge von Zersetzung, die sich auch
tiefer erstreckt.
Der Apatit wurde früher mit anderen Mineralen, wie mit Beryll und Turmalin
verwechselt und erst 1776 durch v. BORN als eigene Art erkannt, wesshalb ihm
WERNER den Namen Apatit (Trügling) gab, entlehnt von dem griechischen
»apataein« tüuschen. Er findet sich sehr háufig, besonders mannigfaltig krystalli-
sirt in Drusen, Nestern, Klüften und auf Gángen und Lagern, als Uebergemeng-
theil in den meisten massigen und schiefrigen krystallinischen Silicatgesteinen,
oft nur mikroskopisch kleine Krystalle bildend, daher nur einzelne Vorkommnisse
als Beispiele anzuführen sind, wie im Erzgebirge, im Gotthardgebiet, im Tavetsch-
thale in Graubünden, in Wallis in der Schweiz, in Cornwall in England, im
Zillerthale, Floitenthale und Sulzbachthale in Tyrol, zu Arendal, Snarum und
Krageroë in Norwegen, bei Jumilla in Murcia und am Caba de Gata in Spanien,
Sludianka in Transbaikalien, Hammond in New-York, Hurdstown in New-Jersey,
South-Bourgess und Elmsley (wo er als krystallinisch-kôrniger, blaulich-grüner
ein 3 Meter dickes Lager bildet) und in Ottawa-County in Canada (wo bis
mehrere Centner schwere Krystalle gefunden wurden).
Phosphorit wurde von WERNER ein blumigstrahliges bis fasriges, auch
etwas schaliges, z. Thl. erdiges, mattes Vorkommen von Logrosan, südwestlich
von Truxilo in Spanien genannt, welches sehr stark phosphorescirt und in Zer-
setzung begriffen ist, dem ähnliche Gebilde, besonders schöne bei Staffel, unweit
Limburg an der Lahn in Nassau, als eigene Species Staffelit unterschieden,
sowie dichte und erdige, wie der sogen. Osteolith von Ostheim in der Wetterau
u. a. O. sind vom Apatit getrennt worden, weil sie nicht genau zu der Formel
des Apatit führen, was wesentlich darin seinen Grund hat, dass sie nicht rein
und zum Theil zersetzt sind. Derartige Phosphorite, denen sich Concretionen
phosphorsaurer Kalkerde in Kreide, Kalksteinen und Sandsteinen anschliessen, wozu
auch die zinnoberhaltigen Concretionen von Idria in Krain gehóren, die man
irrthümlich als Korallenerz dem Zinnober anreihte, bis zu den sogen. K o pro-
lithen, fossilen Excrementen in der Juraformation, die von Fischeidechsen her-
stammen sollen, enthalten wesentlich Kalkerdephosphat und werden wie Apatit
selbst als Dungmittel verwendet.
Der Pyromorphit, isomorph mit Apatit, gewôhnlich krystallisirt das hexa-
gonale normale Prisma co P mit der als Grundgestalt gewählten Pyramide P
(deren Endkanten — 142? 12' und Seitenkanten = 80° 44' sind oder auch geringe
Schwankungen zeigen) Fig. 2, oder mit der Basis oP in Combination darstellend,
wozu auch noch andere Gestalten ähnlich wie bei dem Apatit kommen, doch
nicht so mannigfach und reichlich wie bei diesem. Die in Drusenräumen, auf
Klüften und in Gängen aufgewachsenen Krystalle sind gewöhnlich klein bis sehr
klein, vorherrschend prismatisch, in der Mitte oft dicker, bauchig, spindel- oder
fassförmig, an der Basis bisweilen vertieft oder ausgehölt, auch polysynthetische
Krystalle bildend, bilden krystallinische Ueberzüge, durch centrische Gruppirung
nierenförmige bis traubige und zapfenfórmige Gestalten mit stengliger bis